Vollentsalzer selber bauen nach Nanoriff Workshop mit leichten änderungen noch ein paar fragen offen

  • Hallöchen,
    da nun meine Osmoseanlage mitlerweile ausgedient hat und was neues nun erworben werden muss, habe ich mir gedacht das ich nach dem Prinzip aus dem Workshop mir mit ein paar Modifikationen selber baue.
    Nun kommt aber nun eine Frage auf.
    Was ist denn wenn man vorher das Leitungswasser durch einen Kohlefilter durchlaufen läßt und danach in den Mischbettharzfilter ??
    Würde dadurch das Granulat MB400 länger halten ??
    Hat man dadurch einen Vorteil ??
    Ist das einfach raus geschmiessenes Geld ???
    Oder wäre es Sinnvoll einen anderen Filter vor zu schalten ??


    Ich will keine Osmose mehr haben weil ich es nicht mehr einsehe so viel in den Kanal laufen zu lassen weil ich leider dafür keine Verwendung habe.



    Schonmal vielen Dank für eure Mithilfe...

  • Ein Mischbettharz hat ja zunächst eine grundlegend andere Funktion als ein (Aktiv)Kohlefilter als ein Umkehrosmosesystem.


    Wobei die Umkehrosmose und die Kohle noch am ähnlichsten sind.
    Der Kohlefilter ist in erster Linie dazu da, Schwebstoffe und feste Verunreinigungen aus dem Wasser zu ziehen - in geringen Grenzen auch gelöste Stoffe. Dies ist bei der Osmose wichtig, damit die "Poren" der UO-Anlage nicht so schnell mit Partikeln zugesetzt werden.


    Da ein Mischbettharz wie du schon schreibst als Granulat vorliegt, welches durch Oberflächeneffekte arbeitet, ist der Aktivkohlefilter bei Hauswasseranschlüssen zum Schutz des Harzes nicht notwendig. Viel mehr ist dieser notwendig, um die Schwebstoffe und Verunreinigungen aus dem Wasser zu halten, welche durch das Harz nicht gefiltert würden! Dann hast du zwar entsalztes Wasser - aber womöglich noch nicht gelöste Stoffe oder ähnliches drin.


    Daher setzen wir im Labor selbst vor der primitivsten VE-Kartusche immer ein Vorfilter aus Aktivkohle ein. Das kostet nicht die Welt und gibt auch dir SIcherheit.


    Ich hoffe, dass das aus aquarianischer Sicht auch etwa der technischen entspricht, sonst bin auch ich gern zu belehren!

  • Meinem Wissensstand nach ist der Aktivkohlefilter besonders vor die Osmose wichtig: http://www.drta-archiv.de/wiki…i.php/TechnikOsmose/Chlor
    Einfach, um die teure Membran zu schützen.


    Bei meiner Osmose ist aber tatsächlich sowohl ein Aktivkohle-Filter als auch ein Feinstoff-Filter vor der Osmose. Bei einem Mischbettfilter ist der Aktivkohlefilter auch ganz gut. Nicht, um das Harz zu schützen, sondern um organische Verbindungen wie Medikamente aus dem Wasser zu filtern. Da ist das Harz nämlich nicht so gut für.


    Gruß
    Sandy

  • Also wenn ich das richtig verstehe vor dem Mischbettharz einen Aktivkohle und danach einen Feinfilter ???
    Wieso hat das keiner beim Workshop gemacht und nutzt die Anlage nur mit dem Granulat ???

  • Um Schmutz und Schwebestoffe herauszuholen reicht ein Feinfilter, der Filtert bis 50µ (Mikron). Wer zwei Euro zulegt, bekommt auch einen bis 5µ!
    Es gibt noch feinere für den Laborbedarf, die lassen aber dann nur noch durchpieseln :huh: .
    Der Feinfilter ist also nur eine mechanische Filtration.
    Die Aktivkohle holt auch organische Substanzen aus dem Wasser, welche beim Ionenaustausch (MB) nicht herausgeholt werden.
    Je mehr man macht, desto besser ist es (kostet ja auch)
    Die Aktivkohle und der Ionenaustauscher stellen natürlich infolge ihres Volumens auch eine Filtration dar.
    Bei "großen" Ionenaustauschern setzt man Feinfilter zur Schonung des Harzes vor. Das Harz wird durch die Schwebestoffe im durchlaufenden
    Wasser im Laufe der Zeit abgeschliffen. Da der Ionenaustausch nur an der Kugeloberfläche stattfindet, sinkt natürlich die Kapazität, wenn die
    Kugeloberfläche nicht mehr 100%ig ist.
    Das macht sich aber nur bei großen Wassermengen und langer Zeit bemerkbar.
    Bei unserem "Kleinkram" könnte man darauf verzichten. Die Standzeit des Harzes ist nach vielen Jahren sowieso vorbei.
    Die Osmosemembrane spült sich ja ständig. Meist wird sie nicht durch Schmutzstoffe blockiert sondern durch Ca/Mg Ablagerungen, welche
    durch Filtration nicht entfernbar sind.
    Deshalb schaltet man bei Großanlagen gerne eine Enthärtungsanlage davor, um die Verkalkungen und damit die Blockierung der Membrane
    zu verhindern. Die Enthärtung tauscht Ca/Mg d.h. die Wasserhärte gegen Na aus, wodurch der "festkrallwütige Kalk" sich nicht mehr so stark
    bemerkbar machen kann.
    Das spielt aber auch nur bei größeren Anlagen eine Rolle.
    Also etwas machen ist immmer besser als nichts zu machen, ob es sich aber lohnt ist fraglich.
    Wer unserer Trinkwasserverordnung (die leider durch EU Neuerungen aufgeweicht werden soll) und damit seinem Leitungwasser nicht
    traut, kann gerne einen Aktivkohlefilter einsetzen.
    Aber als Tip: gut recherchieren. Aktivkohle ist billig und die Preisspanne geht bis in phantastische Höhen in den viel versprochen
    aber wenig gehalten wird. Der berühmte Rückhalt von Pestiziden und Dioxinen wird von unseren Wasserwerken schon beobachtet.
    Dies nur als Ergänzug des Themas von einem, der seinem Wasserwerk "gerade" :P noch traut, weil er sieht, wieviel Analytik zur Kontrolle getrieben wird.
    Gruß Mario

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