trotz natürlichem Meerwasser einfahrphase?

  • Hi Matthias,


    ich habe nicht kenntlich gemacht, dass ich nicht meinen gesamten Beitrag auf Dich beziehe, sondern das Zitat Deines Bekannten kommentieren wollte. Das mit dem Adsorber war ja weit vorher und hatte nichts mit Deinem posting zu tun.


    Und naja, auch wenn das sicherlich nicht gerade nett geschrieben von mir ist, aber niemandem ist mit einem "Spruch" wie "there is no substitute for patience in this hobby" geholfen. Damit meine ich nicht Dich persönlich, und stecke Dich auch nicht in eine Schublade, sondern den Satz rein inhaltlich betrachtet.


    Es wird im Einzelfall leider von Seiten verantwortlicher Händler etc. zu wenig konkret geholfen und beraten in unserer Branche und viele Händler vertrösten ihre Kunden mit solchen Gedulds-Phrasen über Monaten hinweg ohne ein bestehendes Problem überhaupt zu erkennen. Deswegen reagiere ich hier womöglich auch übertrieben, aber das ist ein Punkt, der mich sehr beschäftigt.


    Und ich finde, dass z.B. eine 14-Tage Empfehlung in eine Richtung geht, die den meiner Meinung nach richtigen Hintergrund in dieser Diskussion relativiert oder gar zunichte macht, denn es muss individuell in der Startphase von Becken gehandelt werden, unabhängig von festgelegten Zeiten, Intervallen oder Rhythmen.


    Es kann mit Lebengestein so sein, wie bei Dir, es kann und muss aber auch gar nichts an übermäßigem Nährstoffeintrag erfolgen, man kann mit einer Mischung mit toten und lebenden Steinen arbeiten, nur mit Keramik (wo es mittlerweile mehrere Hersteller gibt), etc. Hier wird ein festgelegter Plan nie 100%ig passen.


    Es tut mir Leid, wenn ich Dich beleidigt habe, das wollte und will ich nicht und ich bitte Dich, mich dafür zu entschuldigen. Der Satz Deines Bekannten stört mich aber sehr, weil man z.B. als ratloser "Händler" wunderbar Zeit damit schinden kann.


    Jörg

  • Hallo Jörg,


    ist doch alles okay! Ich kann Deinen Standpunkt als Händler sehr gut nachempfinden und Dein Engagement, Tun und Wissen hat doch nachweislich sehr vielen Meerwasseraquarianern praktisch und konkret(!) geholfen. Deine Aussagen habe ich in keinster Weise als "Beleidigung" aufgefasst. Du hattest mich halt direkt angesprochen, somit dachte ich es bezog sich auf meinen Beitrag. Deshalb habe ich meine Antwort auch darauf bezogen. Gerne kann man Dinge kontrovers ausdiskutieren. Dazu finde ich, hat man speziell in diesem Forum auch "passende" Gesprächspartner. :D


    Der Spruch von meinem Bekannten ist für sich alleine betrachtet selbstverständlich viel zu allgemein. Da gebe ich Dir recht.
    Im Zusammenhang meines Beitrags gelesen, denke ich jedoch dass er sich in seiner Absolutheit von selber wieder relativiert.


    Ich jedenfalls bin von Deinen Ansätzen und Hilfestellungen sehr begeistert und gerade weil Du praktisch, konkret und individuell Deinen Kunden hilfst, wirst Du Dich längerfristig durchsetzen können. Ganz unabhängig von irgendwelchen "Intervallen" etc... :vain:


    Also Jörg, mach's noch gut und einen schönen Feierabend wenn es soweit ist.
    :beer:
    Gruß,
    Matthias

  • Hallo Jörg,


    ich muss Dir meine Anerkennung dafür aussprechen, wie engagiert Du Dich hier einbringst und auch die Grundlagen zur Diskussion bringst. :thumbup:


    Deiner Schilderung, dass die Kontrolle und Steuerung der Einfahrphase richtig gesteuert werden muss kann ich mich ganz anschließen. Einzig ein kleines Detail sorgt für Probleme: man muss ein solides Wissen um die Grundlagen der Meerwasser-Chemie mitbringen, um dies richtig einschätzen zu können und die geeigneten Maßnahmen zu treffen.
    Das fängt an bei der Wahl der richtigen Lebenden Steine oder eben Totgestein/Riffkeramik (wo wir natürlich vorher testen, ob sie Stoffe abgeben, nicht wahr?!?) und geht weiter über die richtigen Wassertests für die verschiedenen Schritte der Einlaufphase bis zum richtigen Zeitpunkt und die Menge und Art der Tiere, die eingesetzt werden.


    Deshalb würde ich diese eigentlich optimale kürzere Einfahrmethode eher den erfahrenen Aquarianern empfehlen, welche die Beckensituation beurteilen können und für weniger erfahrene oder gar Anfänger eher die vorsichtige konventionelle Methode empfehlen.


    Gruß
    Sandy

  • .....also weiter geht's :D


    Hallo Sandy,

    Deiner Schilderung, dass die Kontrolle und Steuerung der Einfahrphase richtig gesteuert werden muss kann ich mich ganz anschließen. Einzig ein kleines Detail sorgt für Probleme: man muss ein solides Wissen um die Grundlagen der Meerwasser-Chemie mitbringen, um dies richtig einschätzen zu können und die geeigneten Maßnahmen zu treffen.

    Ja, und das ist der springende Punkt, der nochmals genauerer Beachtung geschenkt werden muss. Was muss ich denn wissen, was muss ich/kann ich machen in dieser (ersten!) "Einfahrphase" auch wenn ich die Zusammenhänge kenne und das Hantieren und Interpretieren der Messwerte beherrsche?? ?(


    Ein Buch wie beispielsweise das von Armin Glaser "Meerwasserchemie" zu lesen und auch vollends zu verstehen(!),....ich weiss nicht ob das ein Anfänger gewissenhaft tut, tun will oder tun kann. Auch wenn er es tut, was soll er in der Einfahrphase denn "steuern"? Den Terminus "Einfahrphase" verwende ich diesbezüglich in allererster Linie auf meine 14-Tage-Empfehlung nach welcher natürlich die nächste (Einfahr-)Phase kommt. Mir geht's aber um die Allererste, die auf ein stabiles Ausgangsgleichgewicht abzielt.


    Deshalb würde ich diese eigentlich optimale kürzere Einfahrmethode eher den erfahrenen Aquarianern empfehlen, welche die Beckensituation beurteilen können und für weniger erfahrene oder gar Anfänger eher die vorsichtige konventionelle Methode empfehlen.


    Was verstehst Du unter "optimaler kürzerer Einfahrphase"?
    Was meinst Du mit "vorsichtige, konventionelle Methode empfehlen"?


    In Beitrag #8 in diesem Thread schreibst Du
    Zitat:


    " Du kannst einiges tun, um die Einfahrphase zu verkürzen:
    - Einbringen von Konkurrenzalgen z.B. in einem Algenrefugium, diese hemmen durch ihre Stoffe das Ausbreiten anderer Makroalgen
    - Einbringen von Bakterien, welche für den Stickstoffkreislauf benötigt werden wie Special Blend und Nite Out
    - Einbringen von Algenfressern wie Einsieder, Krabben, Schnecken, halt die Cleaning Crew


    Aber trotzdem musst Du durch die Einfahrphase durch."



    Der letzte Satz ist hier für mich der Entscheidende!!!



    @ all
    Ursprünglich war ja die Frage "trotz natürlichem Meerwasser Einfahrphase?"
    Auch wenn sich der Themenstarter (Boba) zwischenzeitlich nicht mehr gemeldet hat, denke ich konnten wir einige Gedanken zusammentragen und haben diese/seine Frage mit einem klaren JA beantwortet!
    Jetzt geht's uns aber um Details :D


    Dann noch eine kurze Nachfrage an Jörg


    Und ich finde, dass z.B. eine 14-Tage Empfehlung in eine Richtung geht, die den meiner Meinung nach richtigen Hintergrund in dieser Diskussion relativiert oder gar zunichte macht, denn es muss individuell in der Startphase von Becken gehandelt werden, unabhängig von festgelegten Zeiten, Intervallen oder Rhythmen.

    ....Da mache ich auch nochmal ein Fragezeichen dahinter ?(


    Denn ich weiche keinen Millimeter von meiner Empfehlung ab, mindestens 14 Tage mit Besatz und Massnahmen zu warten. Die Gründe hierfür habe ich genannt.
    Ausserdem kann ich auch bei näherer Betrachtung kein "Zunichtemachen" des "Hintergrunds in dieser Diskussion" durch meine Empfehlung erkennen.


    Denn es geht ja nach wie vor um die (erste) Einfahrphase und deren Begleiterscheinungen.


    Daher nochmals die Frage: Was kann ich, was soll ich machen in den ersten Tagen ?( Seien es 7, 10, 14 oder 15 Tage?


    Wir müssen hier mal die Kurve kriegen. :D


    Gruß,
    Matthias

  • Hallo Matthias,


    der Knackpunkt ist Deine Beharrlichkeit, den Zeitpunkt einzig auf die Zeitspanne zu reduzieren, und das ist das, was Jörg hier bemängelt. Da gebe ich ihm auch recht. Der Zeitpunkt, die ersten Korallen einzusetzen, sollte nach den Wasserwerten und nach der Entwicklung der Algen gewählt werden. Denn wenn man die richtigen Erstkorallen einsetzt und auch ein Algenrefugium direkt mitbetreibt bekommt das System direkt Verbraucher, welche die bei der Einfahrphase auftretenden Nährstoffe direkt verwerten.
    Die Kunst ist hierbei dafür zu sorgen, dass keine Phosphatbomben von der toten Riffdeko losgelassen werden oder im Lebendgestein so viel abstirbt, dass man einen gewaltigen Ammoniak- und nachfolgenden Nitratberg erhält. Also ganz konkret: Bei LS dafür zu sorgen, dass man vor dem Kauf das Gestein auf Gammel und Leben prüfen kann (Hälterung nur mit Licht und Strömung, nicht in der Kiste mit stehendem Wasser) und bei Totgestein das Gestein wässert und dann das Wasser auf Schadstoffe untersucht, z.B. mit einer Tritonanalyse. Das ist Grundlage soliden Arbeitens, um keine Überraschungen während der Einfahrphase zu erhalten.


    Beim Einfahren auf die Nährstoffe achten und bei akzeptablen Werten (kein oder geringes Ammoniak, akzeptable Werte für Nitrat, Phosphat und Silikat) direkt Verbraucher einsetzen, welche die Beckenbiologie auf die richtige Bahn bringen. Also Makroalgen ins Algenrefugium, welche andere Makroalgen unterdrücken und Korallen, welche ebenfalls als Verbraucher dienen.
    Keine Nährstoffe zu haben ist genauso schlecht wie zuviel Nährstoffe zu haben, und das ist wohl genau, was Jörg mit der Steuerung des Beckens meinte auch in der Einfahrphase.


    Gruß
    Sandy

  • Was machen die Leute,die sich das LG vorher nicht ansehen können?bzw die Leute,die kein Platz für ein Algenrefugium haben? Gruß Akki

    Klagen, Leiden und hier im Forum schreiben...


    Mal im Ernst, dann würde ich eher auf Totgestein gehen und bei einem Besuch in einem Laden etwas LG zum Animpfen mitnehmen. Lebengestein blind kaufen kann ich definitiv nicht empfehlen. Lieber etwas mehr Zeit investieren und sich das ansehen lassen.


    Und am Anfang mal etwas finderisch sein und z.B. ein Bündel Drahtalgen einfach in einen großen Filterbeutel setzen.


    Ein mieser Anfang führt meist in eine Beckenaufgabe nach einigen Monaten Quälerei, gerade bei Anfängern.


    Gruß
    Sandy

  • Wenn sie in nem Laden LG zum animpfen mitnehmen,brauchen sie es sich ja nicht schicken lassen. Ich mein,es gibt genug Leute die keine Möglichkeit haben nen Händler aufzusuchen. Städter verstehen das nicht,aber sowas gibt es tatsächlich noch. Was spricht dagegen,dem Becken erstmal 14 Tage Ruhe zu geben? Bei einigen -wenn wir ehrlich sind-sieht es doch schlimmer aus als in einer Apotheke. Ob das der Sinn der Aquaristik ist? Gruß Akki

  • Akki,


    langsam fängt es an, konstruiert zu wirken. Wenn man dermaßen abgeschnitten ist, dass alles nur indirekt und mit langem Transport angeschafft werden muss, dann sollte man sich den Sinn wirklich überlegen. Und ich wage trotzdem zu behaupten: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, selbst wenn man mit der Bahn mal ein paar hundert Kilometer reisen muss und das LS mit Karre nach Hause schleppt. Alles ist besser als unbesehen die Grundlage des Aquariums wie die Katze im Sack zu kaufen.


    Gruß
    Sandy

  • Starte mal hier ne Umfrage,wieviel Leute auf online Händler angewiesen sind. Du wirst dich wundern!!!!IDas als konstruiert hinzustellen halte ich für sehr gewagt. Ich starte ein Becken lieber auf die altbekannte Art-ohne Arzneischrank.Wenn ich den zum Start für mein Hobby brauche,läuft was verkehrt. Meine Meinung. Gruß Akki

  • Zitat

    Ich starte ein Becken lieber auf die altbekannte Art-ohne Arzneischrank.

    Was ist denn da drin, in dem Schrank ?


    Ich denke, wie schon mehrfach geschrieben, dass wir unser künstliches System erschaffen und auch steuern.
    Ob von Anfang an oder zwischen drinnen ist doch Wurscht. Es kommt doch auch keiner auf die Idee, den Abschäumer
    am Anfang weg zu lassen, denn dann könnte sich ja das Gleichgewicht nicht einstellen, weil man ja z.B. den Stickstoffkreislauf
    damit nachhaltig beeinflusst.


    Aber wie schon mehrfach konstatiert, es gibt viele Wege an's Ziel aber sicher nicht DEN richtigen.


    Ich halte es da wie in der Medizin..." wer heilt, hat recht !" :D


    Und daher macht jeder seine Erfahrungen und muss am Ende ja auch SEINEN Weg für SEIn Becken finden.



    Grüße


    Immo


    P.S.


    Ich mache ALLES Online. Wichtig ist doch nur, dass ich die gelieferte Ware beurteilen kann.


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  • Hallo Sandy,


    Der Zeitpunkt, die ersten Korallen einzusetzen, sollte nach den Wasserwerten und nach der Entwicklung der Algen gewählt werden. Denn wenn man die richtigen Erstkorallen einsetzt und auch ein Algenrefugium direkt mitbetreibt bekommt das System direkt Verbraucher, welche die bei der Einfahrphase auftretenden Nährstoffe direkt verwerten.

    da sind wir uns einig. Wenn die Wasserwerte stimmen, dann erst besetzen. Das war für mich eigentlich selbstverständlich.
    Mir geht es aber um das "Nichtmessbare", um Fluktuationen, spontane Schwankungen, auf die ich - auch auf die Gefahr hin mich nochmals mehrfach zu wiederholen - in den ersten 7,10,14 oder 15 Tagen doch gar keinen wirklichen Einfluss oder eine Einsicht da drauf habe.


    Was stirbt ab, wieviel, was bewirkt das Absterben im Gesamtzusammenhang?? ?(


    Stimmt. Beharrlichkeit zählt absolut zu meinen Eigenschaften. Ich lasse mich aber auch gerne von was anderem überzeugen, sollte es denn auf fundierter Basis vertretbar sein.
    Das kann ich im Moment nicht erkennen.


    Die 14 Tage, das ist eben der von mir gewählte Zeitraum, den ich dem Gestein und den eingebrachten Organismen die Möglichkeit gebe, sich "ihren" Platz zu verschaffen oder eben abzusterben und Bakterienstämme für den sich daraus entwickelnden Stickstoffkreislauf zu bilden.


    Keine Nährstoffe zu haben ist genauso schlecht wie zuviel Nährstoffe zu haben, und das ist wohl genau, was Jörg mit der Steuerung des Beckens meinte auch in der Einfahrphase.

    Nährstofflieferanten = Nährstoffverbrauch


    Dem kann ich ebenfalls zustimmen.
    Aber wie und vor allem WAS willst Du gerade in den ersten Tagen bedarfsgerecht dosieren und vor allem WAS "steuern"? ?(
    Denn "Makroalgen im Algenrefugium, welche andere Makroalgen unterdrücken und Korallen, welche ebenfalls als Verbraucher dienen", ist da ein guter Ansatz und diesen kann ich voll und ganz unterstützen. Wer das machen möchte okay, steht aber doch zumindest teilweise im Widerspruch zu Deiner getätigten Aussage "Der Zeitpunkt, die ersten Korallen einzusetzen, sollte nach den Wasserwerten und nach der Entwicklung der Algen gewählt werden."
    Wie ist denn der Zeitpunkt zu wählen innerhalb der ersten Tage, wenn ich dort doch gar nicht weiß was sich mit den Wasserwerten (durch ein mögliches Absterben der Organismen während den ersten Tagen) tut? ?(


    jörg
    Da Du vom Fach bist. Bring doch bitte noch bisschen Input rein.
    Wir reden ja ganz einfach sachlich über die Dinge und ich bin mir sicher, dass wir eine Lösung zu dem Thema finden werden.
    Ich bin ganz sicher nicht sehr dünnhäutig und freue mich immer über klare Statements. :D


    @Akki
    Du bist ja sowieso unser Geduldsengel hier. Das mit den Steinen sehe ich ganz genau eben wie Du als eines von verschiedenen unkalkulierbaren Faktoren in den ersten Tagen.



    Gruß,
    Matthias

  • ...Also ganz konkret: Bei LS dafür zu sorgen, dass man vor dem Kauf das Gestein auf Gammel und Leben prüfen kann (Hälterung nur mit Licht und Strömung, nicht in der Kiste mit stehendem Wasser) ... Das ist Grundlage soliden Arbeitens, um keine Überraschungen während der Einfahrphase zu erhalten....


    ...wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, selbst wenn man mit der Bahn mal ein paar hundert Kilometer reisen muss und das LS mit Karre nach Hause schleppt. Alles ist besser als unbesehen die Grundlage des Aquariums wie die Katze im Sack zu kaufen....


    Hallo,
    das ist ein Wiederspruch! Ich habe einen MW-Händler in meiner Nähe (30km), jedoch liegt dort das LS in einer dunklen Kiste....
    Also dann bestelle ich doch lieber gehältertertes bei Whitecoral?! :S
    Und 14 Tage warten ist ja wirklich nicht so schlimm, wenn ich da an die im Buch angekündigten 3 Monate denke... 8)
    Gruß
    Angela

    Mein AQ: Aqua Medic Cubicus 140 Liter; 10kg Lebendgestein; LED: aquareefLED 54W mit Sunrise Controller; Abschäumer: AM EVO 500;
    Strömungspumpen: AM Nanoprop 5000; Tunze nanostream 6045; AM Eco Drift 4.0; Heizstab: Eheim Jäger150W mit
    AquaLight-Temp.-Controller; ATI Dosierpumpe; Osmoseanlage: Aquili RO Classic NPS FV; NF: Tunze Osmolator Nano
    Versorgung: Sangokai und sango chem-balance-Produkte

    MW-Einstieg mit AM Cubicus

  • Hallo Matthias,


    was machst Du, wenn die Nährstoffe hochgehen? Du stellst den Abschäumer etwas feuchter ein, Du bringst mehr Verbraucher (Korallen, Algen) ein, notfalls, wenn nichts anderes hilft, adsorber und ähnliches.
    Wenn Du keine Nährstoffe hast, dann musst Du eben etwas eindosieren, sonst kommt das System nicht in in Gang.


    Deine Erfahrung mit den Hüpfereien bei den Wasserwerten in den ersten Tagen kann ich nicht aus eigener Erfahrung nachvollziehen, und ich habe mit 100 kg LS im 800l-Becken angefangen. Von daher ist mir Dein Beharren auf den ersten 14 Tagen Wertehüpferei ein Rätsel, was ich nicht nachvollziehen und nur auf die Qualität der LS schieben kann.


    Und da wären wir wieder bei der sorgfältigen Anfangsphase.


    Ich konstatiere jetzt einfach noch zum Abschluß, dass Du Deine Erfahrungen gemacht hast und darauf Deine Meinung gebildet hast. Ich habe andere Erfahrungen gemacht und eine andere Meinung. Daher bringt eine weitere Diskussion nichts, da wir keine gemeinsame Grundlage haben. ;(


    Gruß
    Sandy

  • Hallo Angela,


    ich wohne auch nicht um die Ecke bei White Corals, aber wir sind die 450km (pro Weg) tatsächlich schon gefahren, um uns das LS anzuschauen und sind ohne wieder gefahren, weil wir mit der Qualität nicht zufrieden waren und haben lieber gewartet. Ich hatte hier tatsächlich von hunderten von Kilometern gesprochen, nicht nur 30. :D


    Übertrieben? Vielleicht, aber wir wollen immerhin eine Menge Tiere in dem Becken pflegen, von denen viele der Natur entnommen sind.


    Gruß
    Sandy

  • Hallo Sandy,

    Ich konstatiere jetzt einfach noch zum Abschluß, dass Du Deine Erfahrungen gemacht hast und darauf Deine Meinung gebildet hast. Ich habe andere Erfahrungen gemacht und eine andere Meinung. Daher bringt eine weitere Diskussion nichts, da wir keine gemeinsame Grundlage haben.

    Das so zu konstatieren bleibt Dir überlassen, entspricht aber nicht den Tatsachen.
    Es geht bei der ganzen Diskussion auch nicht um meine oder Deine Erfahrungen.




    Ziel war es und ist es immer noch eine vertretbare und überprüfbare Empfehlung für das Ablaufen und/oder das Beeinflussen der Einfahrphase (in den ersten Tagen!) herauszuarbeiten.


    Selbstverständlich sehe ich das "sorgfältige" Gestalten der Einfahrphase inklusive der bestmöglichen Konditionierung der zu verwendenden Steine und Materialien genau wie Du als wichtige Voraussetzung an, um nicht unnötigerweise gleich Schiffbruch zu erleiden.

    Du hast ja aber auch von "Steuerung" gesprochen. Es bleibt mir absolut schleierhaft wie diese Steuerung aussehen könnte. Auch wenn das Ziel klar ist, ist es jedoch ungewiss, ob mich in den ersten Tagen nicht doch ein "Drängler" oder "Geisterfahrer" von meinem Kurs abbringen könnte. Um es jetzt mal mit den Entwicklungen in Bezug auf das Ausgangsgleichgewicht übertragen zu formulieren ohne gleich Gefahr zu laufen wieder Schubladen zu öffnen :D


    Leider werden wir heute hierzu wohl letztlich keine Klärung dieses Problems erreichen können.
    Das ist aber auch gar nicht so schlimm, wie ich finde. Hauptsache ist, dass wir Denkanstösse liefern konnten, aufgrund derer, andere sich dann Ihre eigene Meinung bilden können.


    Gruß an Euch Alle,
    Matthias

  • Hallo Angela,
    ich wohne auch nicht um die Ecke bei White Corals, aber wir sind die 450km (pro Weg) tatsächlich schon gefahren, um uns das LS anzuschauen und sind ohne wieder gefahren, weil wir mit der Qualität nicht zufrieden waren und haben lieber gewartet. Ich hatte hier tatsächlich von hunderten von Kilometern gesprochen, nicht nur 30. :D
    Übertrieben? Vielleicht, aber wir wollen immerhin eine Menge Tiere in dem Becken pflegen, von denen viele der Natur entnommen sind.
    Gruß
    Sandy


    Hallo,
    für 100 kg LS vielleicht machbar, aber für meine 10-12 kg fände ich das jetzt doch übertrieben. Davon ganz abgesehen, dass ich als Anfänger wahrscheinlich gar nicht merken würde, wenn das Gestein nicht so toll wäre. Da muss ich mich wohl auf den Händler und seinen guten Ruf und die positiven Bewertungen verlassen.
    Gruß
    Angela

    Mein AQ: Aqua Medic Cubicus 140 Liter; 10kg Lebendgestein; LED: aquareefLED 54W mit Sunrise Controller; Abschäumer: AM EVO 500;
    Strömungspumpen: AM Nanoprop 5000; Tunze nanostream 6045; AM Eco Drift 4.0; Heizstab: Eheim Jäger150W mit
    AquaLight-Temp.-Controller; ATI Dosierpumpe; Osmoseanlage: Aquili RO Classic NPS FV; NF: Tunze Osmolator Nano
    Versorgung: Sangokai und sango chem-balance-Produkte

    MW-Einstieg mit AM Cubicus

  • Keine Nährstoffe zu haben ist genauso schlecht wie zuviel Nährstoffe zu haben, und das ist wohl genau, was Jörg mit der Steuerung des Beckens meinte auch in der Einfahrphase.


    Hi,


    ja, das stimmt, so meinte ich das. Ehrlich gesagt, ich finde die Diskussion läuft super ab und ich bin v.a. auch sehr glücklich darüber, dass auch so modern und unter Berücksichtigung vieler fachlicher Aspekte diskutiert wird, die ich alle allenfalls nur untermauern kann. Aber das ist nicht nötig und ich muss meinen Senf nicht auch noch dazu geben. Ich habe mal vor circa einem Jahr das Thema "Einfahrphase" versucht unter meinen Vorstellungen aufzurollen, da war die Resonanz alles andere als so wie hier heute. Da hat sich also einiges auch von der Einstellung und der Erfahrung her getan.


    Wegen der 14 Tage nochmal, Matthias: Du sprichst die ganze Zeit von Deinen Erfahrungen und gehst denke ich nicht über Deinen Erfahrungsschatz hinaus und versuchst Dir z.B. mal ein Keramikbecken vorzustellen, das komplett "tot" und nährstoffarm daliegt. Da ist jeder Tag verschwendet, in dem keine Nährstoffe zugeführt werden. Klar, 14 Tage sind nicht lang, aber mitunter hast Du in 14 Tagen schon ein "reinwasser-spezialisiertes" Bakterium auf der Keramik sitzen, dass Dir die Ansiedlung anderer Bakterien erschwert. Also hast Du innerhalb 14 Tage einen Nachteil erzeugt, im Vergleich zu einem Becken, das ab Tag 2 eine Nähtstoffzufuhr erfährt.


    Es geht hier darum, zumindest mache ich das mit sangokai so, dass man eine breite Auswahl an Nährstoffen in geringer Dosierung zugibt, also Grundlage dafür, dass Mikroorganismen etc. auch leben und sich vermehren können. Dazu kommt eben auch ein zügiger Korallenbesatz, der ebenfalls Nährstoffe benötigt. Klar kann sich hier ein Nährstoff mal anreichern oder ein anderer stärker verbraucht werden, den man theoretisch höher dosieren sollte. Das spielt für mich aber keine Rolle. In der Natur siedelt sich auch nur ein bestimmter Organismus dort an, wo er überlegen kann. Aber all das sind kleine Nachteile im Vergleich dazu, dass man gar nichts macht.


    Ich verstehe auch diverse "Einfahranleitungen" von Keramikherstellern nicht, das ist auch ein Problem. Nicht umsonst gibt es eine Menge Becken mit mickerigem Korallenbewuchs, nachdem 8 Wochen lang das Becken gar nicht angefasst wurde und es entsprechend auch nicht in Schwung kam.


    Kontrolle und Steuerung sollte hier nicht zu detailliert verstanden werden. Es sind einfache Mechanismen, die man hier überwachsen muss, der Rest erledigt die Beckenentwicklung von selbst. Das fängt an, dass man frühzeitig KH und Calcium überwachen und eben auch einstellen muss. Warum erst ab Tag 15 die KH einstellen, die z.B. schon am 5 Tag bei 5°dKH lag? Das ergibt doch keinen Sinn. Warum keinen Phosphatadsorber einsetzen, wenn nach 5 Tagen der Wert schon bei 0,3 mg/L liegt? Oder anderes, warum nicht am 7 Tag den Adsorber wieder gleich rausholen, weil der Phosphatgehalt gen Null tendiert? Das sind einfache aquarienpraktische Maßnahmen und das hat nichts mit Apothekenschrank oder sonstigen Sachen zu tun. Wenn eine Kurve kommt, muss ich mein Auto lenken, wenn nicht, dann fahre ich weiter gerade aus. Da ist doch auch keine Hexerei hinter und man braucht kein professioneller Rennfahrer sein, um einen Führerschein zu machen.


    Aber, und das ist mein Punkt, als betreuender Händler/Hersteller/Vereinskollege etc. kann man auch einen Anfänger entsprechend anleiten. Das ist eine Verantwortung, die wir alle tragen müssen, finde ich, weil wir alle auch hier und da mal Hilfe und Unterstützung brauchen. Das ist hier im Forum ja auch gut möglich. Aber einem Aquarianer zu sagen, Du musst 14 Tage warten, bevor Du überhaupt etwas tust, finde ich einfach nicht zweckmäßig und auch nachteilig, wenn eben Bedarf für eine praktische Handlung ansteht.


    Liebe Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg. Matthias und du ihr liegt doch gar nicht sooo weit auseinander. Matthias geht aber bei seinem Einfahren von LG aus. Und da muß ich ihm Recht geben. Warum bei LG jeden Tag im Becken hantieren? Du gehst von Keramik aus und da gebe ich dir Recht. Da macht 2 Wochen warten keinen Sinn. Was soll sich da auch entwickeln :EVC471~119: Letzten Endes muß jeder für sich entscheiden,welches für ihn die bessere Lösung ist. Wege gibt es viele. Hauptsache das Ziel wird erreicht:ein funktionierendes Meerwasseraquarium :EVADB5~117: Gruß Akki

  • Du gehst von Keramik aus


    Hallo Akki,


    nein, eben nicht, das ist nur ein Beispiel um ein Szenario zu beschreiben, das nicht auf Lebendgestein als Dekoration setzt.


    Ich gehe von gar nichts aus, weil ich erst in der email eines Kunden lese, was er plant oder vor hat. Plant er ein Keramikbecken dann berate ich ihn entsprechend ausgerichtet darauf, plant er mit 100% Lebendgestein, bekommt er eine andere, eben darauf optimierte Beratung. Darüber hinaus bekommt jemand mit einer sehr üppigen Dekoration eine andere Beratung als jemand mit 1000 L und zwei kleinen Säulen. Wer meinen Vortrag über die Aquariendekoration kennt, der weiß, was ich meine (Gesamtdekorationsoberfläche als Parameter der Einfluss auf die Aquarienbiologie nimmt).


    Und das ist für mich eine Vorgehensweise, die Sinn macht. Ich kann keinen Zeitrahmen definieren, wenn das Kind noch nicht auf der Welt ist. Und ich kann nicht jedem Kunden das gleiche sagen oder empfehlen, wenn die Umgebungsvoraussetzungen jeweils um 180° abweichen (z.B. der eine LS, der andere Keramik).


    Wir sind thematisch nicht weit auseinander, natürlich, wir diskutieren ja nicht grundsätzlich andere Dinge. Es geht aber um eine absolute Zeitangabe, die ich aufgrund der Fülle an Beckenstarts, die ich schon begleitet habe, nicht als nützlich nachvollziehen kann. Klar, 14 Tage ist im Vergleich zu drei Monaten schonmal eine deutlich Verbesserung, aber dennoch ist es eine absolute Angabe, die in manchen Fällen okay, aber in anderen Fällen auch kontraproduktiv sein kann.


    Im Übrigen ist für mich der Korallenbesatz eine praktische Maßnahme, um z.B. auch die Akkumulation von Ammonium zu verhindern bzw. die Auswirkungen der Nitrifikation zu minimieren, die ich für nachteilig halte, wenn sie zu stark ausgeprägt ist (Verschiebung der Stickstoffverfügbarkeit hin zu schlechter verfügbarem Nitrat). Das ist aber ein Thema, das noch einmal einen Schritt weiter geht. Ich würde keine SPS einsetzen, wenn das Becken 1 mg/L Phosphat hat, keine Frage. Das ist für mich aber ein Fehler der Materialauswahl bzw. Dekoration, das ändert nichts daran, dass das Becken dennoch besetzt werden müsste. Das wäre wieder ein Beispiel für eine falsche Schlussfolgerung. Das man als Einsteiger auch mal schlechtes Material angeboten bekommt, ist auch eine Sache, die ich leider für alltäglich halte. Aber es geht hier nicht darum, wie man mit schlechten Rahmenbedingungen sinnvolle Aquarienprinzipien zunichte macht. Sonder das ist dann wieder eine Frage der Qualität des Handels. Ehrlich, ich fahre lieber zu einem Händler und schaue mir das Lebendgestein oder die Deko an, die ich über Jahre hinweg verbauen möchte. Nur dann kann ich zielgerecht meine Aquariengestaltung in die Tat umsetzen. Wenn ich mir mit einen Versanddienst Steine liefern lasse, dann habe ich weder Kontrolle über die Steinauswahl, noch über die Qualität und auch nicht die Transportqualität. Das sind für mich mitunter schlechte Rahmenbedingungen! Das ändert wie gesagt nichts daran, dass man sinnvolle Prinzipien verfolgt! Mit Michael habe ich zu meiner Zeit bei Mrutzek für kleine wie auch große Becken mit Kunden Steine ausgesucht, mit Zollstock ein Becken auf dem Boden skizziert und dann haben wir gebaut. Denke, das macht er auch immer noch so, weil man als Händler durchaus auch so kundengerecht arbeiten kann. Das geht auch online per email oder Telefon. Aber dennoch, wer sicher sein möchte, dass die Deko auch so wird, wie sie sein soll, der muss selbst aussuchen.


    Aber, um den Bogen zum Thema wieder hinzubekommen, ich setze eine SPS auch dann nach ein paar Tagen ein, auch wenn ich Ammonium oder Nitrit nachweisen kann. Weil der Korallenbesatz die Ammoniumkonzentration senkt und damit auch das Ausmaß der Nitrifikation verringert. Hängt natürlich wieder von den Rahmenbedingungen ab, die man frühzeitig am zweiten oder dritten Tag anhand einer Analyse, die ein Einsteiger z.B. auch hier im Forum posten kann, besprechen kann. Dann wird schon früh klar, ob das Becken besetzt werden kann oder eben nicht. Da sind wir wieder beim Thema "Steuerung" bzw. "Kontrolle".


    Jörg

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