trotz natürlichem Meerwasser einfahrphase?

  • Hallo,


    naja, man könnte natürlich gleich Phosphatabsorber einsetzten um mögliche Peaks zu mildern. Noch besser ist es aber, wenn diese erst gar nicht groß entstehen (Thema: Vermeidung von organischer Belastung). Ich nehme ja auch keine Kopfschmerztablette wenn ich gar nicht weiß ob ich Kopfschmerzen bekomme....


    Jedensfalls ist auch dies wieder ein Eingriff in den "natürlichen Haushalt". In wieweit sich dies in der Entwicklung einen Beckens auswirkt, müsste ggf. getestet werden.
    Unser Motto wird jedenfalls sein so wenig wie möglich am Anfang einzugreifen und die organische Belastung durch Einbringung von Futter etc. nur sehr sehr langsam hoch zufahren.


    Es gibt ja viele "Schnellstartmethoden" wie auch z.B. die Zeolithmetode eine darstellen soll. Hier wird auch gleich gezielt mit "Hilfsmittel" (Zeolith+Baks) gearbeitet. Für mich stellt sich jedoch die Frage ob dies überhaupt nötig ist, wenn man im Vorfeld schon einiges beachtet. Es geht ja auch ein wenig darum alles sicherer und einfacher zu machen. Jegliche zusätzliche Technik die "vermeidbar" ist hilft ja auch Kosten und Arbeit zu sparen. Wenn man gleich an den richtigen "Stellschrauben" dreht, braucht man später weniger korrigieren. Hier sehe ich die entscheidende Aufklärungsarbeit. Ich bin schon gespannt auf Jörg Kokotts Vortrag über die Deko. Denn auch dieser kommt meiner Meinung nach eine entscheidende Schlüsselfunktion zu. Vielleicht verrät er uns ja hierzu etwas, was zu diesem Thema gerade interessant wäre.


    viele Grüße
    Oliver



    Ihr Spezialist für effiziente Aquarienbeleuchtung, effektive Hochleistungs-Abschäumer und Wasserpflege

  • Hi Oliver,


    prinzipiell gebe ich Dir recht. Was mich nur an der Argumentation stört, ist das Suggerieren
    eines natürlichen biol. Gleichgewichtes. Das gibt es in einem künstlichen Lebensraum, wie
    wir Ihn hier kreieren doch gar nicht. Denn dann müsste alles ganz anders aussehen. D.h.
    man lügt sich doch dauern in die Tasche, wenn man so argumentiert. M.E. muss das Ziel sein,
    und da gebe ich Dir recht, die Bedingungen, welche WIR für UNSERE Tiere haben wollen möglichst
    einfach und reproduzierbar herstellen zu können. Und da gehört für den einen eben z.B.
    ein Abschäumer dazu, für den anderen nicht. Einer schwört auf nur LED, ein anderer lehnt es ab.
    Einer startet aus Überzeugung mit NSW, ein anderer nicht...


    Denke es gibt viele Wege und das ist ja auch gut so... aber mit natürlichem Gleichgewicht hat
    das doch, mit Verlaub, nicht viel zu tun.


    Es ist eine künstliche Welt, die wir erschaffen. Wir bestimmen die Bedingungen......mit allen
    Fehlern und Imperfektionen....


    LG


    Immo


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    3 Mal editiert, zuletzt von Darkforce ()


  • Hi Immo,


    du hast natürlich Recht. Man darf unser kleine geschlossenen Glaskästen natürlich nicht mit dem offenem Riff vergleichen. Und hier sprichst du ein sehr komplexes Thema an. Man unterscheidet in der (Riff-) ökologie grob in biotische und abiotische Faktoren. Das Licht oder der Abschäumer stehen hier eigentlich gar nicht in Frage, da man die anzustrebenden physikalisch-/chemischen Eigenschaften (Strahlung, Ph-wert etc.) eigentlich kennt. Die Umsetzung in ein Produkt welches dies auch gut kann, ist natürlich wieder ein anderes Thema.... Hier sehen wir übrigens auch das NSW als stabilisierenden Faktor, da es eben in der Zusammensetzung nahezu "vollkommen" ist und hierdurch erst gar nicht Defizite vorhanden sind, die eine Entwicklung hemmen könnten.
    Richtig spannend ist aber eigentlich die belebte Natur in Ihren Vielschichtigen Verkettungen und Wechselbeziehungen. Wenn ich vom Eingriff in den "natürlichen Haushalt" im Aqaurium spreche, meine ich natürlich nicht das "biologische Gleichgewicht" wie in der Natur.
    Mir geht es vielmehr darum gleich am Anfang möglichst stabile "Rahmenbedingungen" zu schaffen, damit auch die Entwicklung unserer kleinen Ökopfütze geringeren Schwankungen unterliegt. Wenn wir die Optimierung der Pflegebedingungen für unsere Tiere/Korallen anstreben, gibt es eben Dinge die ein Restrisiko beinhalten (wie z.B. Lebendgestein unbekannter Qualität) oder auch zu frühe "Eingriffe" in den Nährstoffhaushalt etc.
    Darum plädieren wir für saubere, reproduzierbare Rahmenbedingungen und besonders am Anfang nicht mehr in das System einzugreifen als nötig. Damit ist z.B. gemeint das man sich erst um bestimmte Dinge kümmern sollte, (z.B. Verbrauch von Elementen) wenn auch wirklich ein Verbrauch von z.b. Calcium, Kh etc. vorliegt. Damit ist gemeint das ich nicht eher Nährstoffe hinzugebe, bevor ich nicht Defizite (hellere werdende Korallen) erkennen kann. Und selbst wenn man dann "sicherheitshalber" eingreift, sollte man dies langsam und mit ständiger Beobachtung an den Tieren/Korallen machen.
    Ich vermute das viele hier besonders am Anfang aus dem Bestreben etwas "Gutes" tun, zu schnell regulierend eingreifen. Jeder Eingriff erzeugt aber eine Reaktion (Wechselbeziehung) und dies kann besonders am Anfang bei frischen Aquarien zu drastischeren Reaktionen führen als bei eine älteren Systemen.
    Wir werden ja bald einen Neustart dokumentieren und dann werden wir alle sehen wie es in Theorie und Praxis hinterher aussieht.


    Gruß
    Oliver



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    Einmal editiert, zuletzt von Oliver Pritzel ()

  • nun wird aber hier von einem biologischen gleichgewicht gesprochen. dieses sollte den natürlichen gegebenheiten nahe kommen. wird dieses natürlich nicht hundertprozentig erreichen. das sollte jedem klar sein der ein becken betreibt. wenn ein natürliches gleichgewicht möglich wäre bräuchten wir sachen wie adsorber nicht.
    das ziel sollte aber trotzdem sein mit sowenig wie möglich technik von anfang an zu starten und ein becken zu schaffen in dem sich ein biologisches gleichgewicht einstellen kann.
    wenn man z.b. ein becken mit nsw und totem gestein startet kann man in kürzester zeit besetzen und so ein gleichgewicht schaffen, auch ohne adsorber und grosse technische hilfsmittel. wie schon geschrieben, ist es die kunst ein gleichgewicht zu schaffen, zwischen eintrag und austrag von nährstoffen. ohne adsorber, aber der richtigen menge an besiedelungsfläche. nicht zu viel und nicht zu wenig...
    ich verstehe auch, wenn du sagst man kann von anfang an die bakterienpopulationen mit hilfe von adsorbern begrenzen. du musst aber dann bei jeder änderung im system auch den adsorber anpassen. sei es nach korallenbesatz, oder einbringen von fischen. das macht den pflegeaufwand für ein aquarium nicht geringer. daher sollte man von anfang an bestrebt sein, sowenig wie möglich technische hilfsmittel einzusetzen und die biologie ihre arbeit machen zu lassen.


    darum empfehle ich ohne adsorber in der einfahrphase zu arbeiten, aber auch nicht den punkt zu verpassen das becken rechtzeitig zu besetzen. wenn man das weiss, kann man die algenphasen auf ein minimum beschränken.


    signatur.jpg


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  • Oliver: kann ich so unterschreiben. Denke wir meinen das gleiche, drücken es nur unterschiedlich aus.
    und das ist tatsächlich der Punkt, welchen du ansprichst, welcher m.e, das grösste potential besitzt.
    die Reproduzierbarkeit (zumindest ansatzweise) mit möglichst überschaubaren Parametern, würden
    die indiv. Fehlerquellen reduzieren und einen erfolg zwar nicht garantieren, aber wahrscheinlicher machen.
    dazu gehört für mich aber auch, dass z.B. viele Becken mit Tierbesatz gefahren wird, welcher so "draußen"
    nie gemeinsam angetroffen würde usw.. Es ist und bleibt ein komplexes Thema und das macht es, m.E.
    ja auch zu einem so spannenden und lehrreichen Hobby...



    @ceibar: mit absorber reguliere ich doch keine Bakteriendichte (bzw. habe ich doch nur bedingt Kontrolle
    darüber), ich sage nur, dass diese sich so oder so dann in dem Umfang einstellt, wie ich das Becken in Sachen Nährstoffangebot fahre.
    Egal ob ich diese versuche gleich am Start einzustellen, oder eben erst später...




    LG


    Immo


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  • das mit dem adsorber ist mir schon klar. das meinte ich auch nicht so. damit entziehst du ja auch nur durch nährstoffaustrag den möglichen bakterien die existenzgrundlage. nicht die bakterien selbst.


    signatur.jpg


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  • wenn man z.b. ein becken mit nsw und totem gestein startet kann man in kürzester zeit besetzen und so ein gleichgewicht schaffen,


    Hallo Michael,


    ein Gleichgewicht bezogen worauf? Und besetzen womit?


    Ein schneller Korallenbesatz wird möglich sein. Allerdings werden die wenigen Nährstoffe aus dem NSW auch bald verbraucht sein und dann muss man sich um die Nährstoffversorgung Gedanken machen.
    Wenn du das Becken mit Fischen besetzt, musst du füttern. Bakterien sind aber in der ersten Zeit so gut wie keine vorhanden. Also kann es zu gefährlichen Ammonium-/Ammoniak-Konzentrationen kommen, weil die Nitrifizierer fehlen. Und wenn diese vorhanden sind, ist es auch wieder fraglich, ob die Denitrifizierer mit der Entwicklung mithalten können.


    Man tut dem NSW keinen Gefallen, wenn man immer wieder die verkürzte Einfahrphase als Vorteil in den Vordergrund rückt. (Damit meine ich jetzt nicht unbedingt dich, Michael.)
    Den weitaus größeren Nutzen sehe ich in der Möglichkeit, durch große Wasserwechsel sein Becken zu resetten, vor allem natürlich für Nanos und bei Problemen unklarer Art.


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo Ingrid,


    die Lösung der von Dir beschriebenen Problematik, die auch bei einer
    verkürzten Einfahrphase mit Hilfe
    von natürlichem Meerwasser und vorzeitigem
    Besatz auftreten kann, war für mich die gleichzeitige Dosierung der Sangokai-Produkte ab dem ersten Tag!


    VG
    Christian

  • Hallo Christian,


    gut möglich, dass es Produkte gibt, mit denen man vom ersten Tag an den zu erwartenden Problemen entgegentreten kann. Aber steht das nicht in direktem Widerspruch zu Olivers Plädoyer?



    Darum plädieren wir für saubere, reproduzierbare Rahmenbedingungen und besonders am Anfang nicht mehr in das System einzugreifen als nötig. Damit ist z.B. gemeint das man sich erst um bestimmte Dinge kümmern sollte, (z.B. Verbrauch von Elementen) wenn auch wirklich ein Verbrauch von z.b. Calcium, Kh etc. vorliegt. Damit ist gemeint das ich nicht eher Nährstoffe hinzugebe, bevor ich nicht Defizite (hellere werdende Korallen) erkennen kann. Und selbst wenn man dann "sicherheitshalber" eingreift, sollte man dies langsam und mit ständiger Beobachtung an den Tieren/Korallen machen.


    Grüße
    Ingrid

  • ein Gleichgewicht bezogen worauf? Und besetzen womit?


    Ein schneller Korallenbesatz wird möglich sein. Allerdings werden die wenigen Nährstoffe aus dem NSW auch bald verbraucht sein und dann muss man sich um die Nährstoffversorgung Gedanken machen.
    Wenn du das Becken mit Fischen besetzt, musst du füttern. Bakterien sind aber in der ersten Zeit so gut wie keine vorhanden. Also kann es zu gefährlichen Ammonium-/Ammoniak-Konzentrationen kommen, weil die Nitrifizierer fehlen. Und wenn diese vorhanden sind, ist es auch wieder fraglich, ob die Denitrifizierer mit der Entwicklung mithalten können.


    Man tut dem NSW keinen Gefallen, wenn man immer wieder die verkürzte Einfahrphase als Vorteil in den Vordergrund rückt.


    hallo Ingrid,


    mit gleichgewicht meine ich das bakterielle und in der folge das nährstoffangebot/-austrag durch den besatz.


    wenn ich von besetzen in der einfahrphase spreche, meine ich mit korallen. fische gehören ja nicht in die einfahrphase. die gefahren und folgen sind hier auch schon des öfteren diskutiert worden. mit guten negativbeispielen.


    natürlich ist nsw kein garant dafür, das alles ohne einfahrphase abläuft. aber durch die natürliche zusammensetzung und der schon halbwegs idealen grundwasserwerte umgeht man damit schonmal schwankungen beim einstellen dieser beim ansetzen. darin sehe ich eigentlich den vorteil von nsw. gerade für anfänger eine gute lösung. in verbindung mit bakterienpräparaten bisher die für den einsteiger einfachste lösung, finde ich.


    das in folge des späteren besatzes (mit korallen :D)nachdosiert werden muss, sollte klar sein. aber der start an sich wird dadurch vereinfacht.


    signatur.jpg


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  • Moin zusammen. Ich muß zugeben,ich tu mich ebenfalls schwer mit dem Gedanken:wenn ich das und das Mittel ins Becken gebe,kann ich den und den Fisch früher einsetzen. haben wir in unserer schnelllebigen Zeit nicht mal mehr Zeit,einem Becken die Einfahrzeit zu geben :EVC471~119: muß ich von einem Fisch,von einer Koralle zur nächsten hetzen? Übertrieben ausgedrückt...Gruß Akki

  • Hallo Akki,


    nö, darum geht es doch gar nicht. Es geht nicht um "schneller" der Ungeduld wegen, sondern
    darum, möglichst schnell ein Habitat zu bekommen, in welchem sich die ausgesuchten Pfleglinge
    etablieren und eben nicht, wie so oft, z.B. Fadenalgen. Das war ja im übrigen auch der Ausgangsimpetus
    des Threadstarters - und daher hätte ich dort keine Schmerzen, mit PO4 Absorber zu arbeiten, um
    die Fadenalgenplage einzudämmen, es denn mit daran liegt (was natürlich vorher zu prüfen ist).


    M.E. geht eben die Philosophie in der Tendenz immer mehr dahin, sich ehrlich einzugestehen, es
    mit einem künstlich simulierten Habitat zu tun zu haben. Dieses von Anfang an stabil zu starten
    heißt doch auch, dass ich die Umweltbedingungen auf die Tiere ausrichte, welche darin gepflegt werden
    sollen. Die ursprüngliche Einfahrphase wurde ja auch oft mit der Algenphase gleichgesetzt und es
    wurde nicht aktiv gegen die Algen etwas getan, sondern zugewartet, bis Sie selbst wieder verschwinden.
    Das ist aber m.E. inzwischen überholt und unzählige Beispiele beweisen das auch (inkl. meiner bescheidenen
    eigenen Erfahrungen).


    LG


    Immo


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  • Hallo,
    sehr interessante Diskussion. :thumbup:


    Moin zusammen. Ich muß zugeben,ich tu mich ebenfalls schwer mit dem Gedanken:wenn ich das und das Mittel ins Becken gebe,kann ich den und den Fisch früher einsetzen. haben wir in unserer schnelllebigen Zeit nicht mal mehr Zeit,einem Becken die Einfahrzeit zu geben :EVC471~119: muß ich von einem Fisch,von einer Koralle zur nächsten hetzen? Übertrieben ausgedrückt...Gruß Akki


    Mit Fischen würde wohl jeder noch warten. Ich habe gerade mal in mein Buch "Das Meerwasseraquarium" von D. Brockmann geschaut, da wird von einer Einfahrphase von bis zu drei Monaten geschrieben. Das fällt dann natürlich schwer, wenn man drei Monate einen Steinhaufen betrachtet... ;(
    So überlegt man natürlich, wie kann ich mein System möglichst optimal starten!
    Gruß
    Angela

    Mein AQ: Aqua Medic Cubicus 140 Liter; 10kg Lebendgestein; LED: aquareefLED 54W mit Sunrise Controller; Abschäumer: AM EVO 500;
    Strömungspumpen: AM Nanoprop 5000; Tunze nanostream 6045; AM Eco Drift 4.0; Heizstab: Eheim Jäger150W mit
    AquaLight-Temp.-Controller; ATI Dosierpumpe; Osmoseanlage: Aquili RO Classic NPS FV; NF: Tunze Osmolator Nano
    Versorgung: Sangokai und sango chem-balance-Produkte

    MW-Einstieg mit AM Cubicus

  • Tatsache ist doch aber,das die Ungeduld der Feind des Seewasseraquaristen ist. Wenn mal Cyanos auftauchen,wird das probiert und das Mittel probiert. Warum es nicht aussitzen? Manche probieren solange mit Chemie nachzuhelfen,bis das Becken über den Jordan geht. Oder nach dem Motto:der Fisch ist eigentlich zu groß für mein Becken. Aber wenn ich hier die Technik aufstocke,und dort noch was zugebe,kann ich ihn doch im Becken halten. Die Foren sind voll von solchen Artikeln. Aber dafür ist ja das natürliche Meerwasser nicht gedacht. Als Starthilfe für Nanobecken sicherlich eine ideale Lösung. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Gruß Akki

  • Hallo Freunde,


    ich finde die Diskussion hier auch gut. Gerade weil nicht pauschalisiert wird und differenziert über die Sache und die Zusammenhänge gesprochen wird.


    Ein paar Gedanken noch von mir dazu:
    Die klassische Einfahrphase, bei der man am Anfang mindestens 3 Monate ausser Lebendsteinen nichts ins Becken setzen soll,...das machen heute nur noch wenige.
    Die vielen vielen wunderschönen Algen, die kommen, immer mehr werden und irgendwann wieder von alleine verschwinden war lange Zeit für die meisten, die mit dem Hobby begonnen haben, ein Signal...okay Algen verschwunden...jetzt ist die Einfahrphase beendet, jetzt kann's losgehen mit Besatz (Korallen :D)


    Algen sind weg, das Becken Top! Nein. Das Becken ist nicht Top. Das Becken ist leer! Die Algen sind verschwunden, weil nichts mehr da ist was sie am Leben halten kann. Nahezu null Nährstoffe.


    Man kann es ansatzweise vergleichen mit einem Blumenbeet. Jeder will dort schöne Blumen haben, aber dazu muss ich gute Bedingungen schaffen (Dünger, Saat etc). Ansonsten wächst nämlich nur eines, nämlich das Unkraut. Auch das Unkraut stirbt, wenn kein Wasser, Licht etc, also seine Lebensgrundlage fehlt.


    Im einen wie im anderen Fall, erhalte ich nach Absterben der Algen/des Unkrauts logischerweise nicht automatisch eine "blühende" Vegetation.


    Also das heisst früher Besatz mit Korallen und unkomplizierten Algenfressern, dann geht es schneller in die gewünschte Richtung und den Algen wird Konkurrenz geboten. Ich spreche ganz klar nicht von Fischen am Anfang!


    So weit ja alles bekannt.


    Nun muss man differenzieren:
    a) Starte ich mit gereinigtem TG und synthetischem Salz
    b) Start mit LS + TG u. synth. Salz
    c) Start mit LS u. synth. Salz
    d) Start mit TG und NSW
    e) Start mit LS + TG und NSW
    f) Start mit LS und NSW


    Es gibt viele Möglichkeiten und Millionen daraus resultierende mögliche Abläufe von Einfahrphasen, ganz zu schweigen von den mittel- und längerfristigen Entwicklungen im und des Aquariums. Aber hier geht's ja um die Einfahrphase.


    Aus meinem Verständnis heraus beginnt die Einfahrphase mit dem Befüllen mit Wasser und dem Einsetzen des Gesteins. Licht an. Los geht's!


    Ich persönlich würde die ersten 14 Tage absolut gar nichts an Tieren einsetzen. Das Absterben von Organismen auf dem Lebendgestein (sofern man dieses verwendet und ich würde dieses immer wieder verwenden :D ) sorgt gerade am Anfang dafür, dass die Wasserwerte mehrfach unkontrolliert durch die Decke gehen. Es herrscht zu dieser Zeit keine wirklich zuverlässig berechenbare Grundlage für das Einsetzen von Lebewesen.
    Und ich stehe ganz klar dem Einsatz von Absorbern und/oder Mittelchen zu diesem Zeitpunkt skeptisch gegenüber und kann dies nicht empfehlen. Das ist ein Kampf gegen 'Unbekannt'. Und die Wasserwerte, die ich die ersten 14 Tage messe....Für was soll das gut sein? Es verändert sich doch ständig alles von Neuem. Klar, kann ich das Phosphat rausziehen, aber wie bestücke ich dosiere ich denn den PO4-Adsorber? ?(
    PO4 steht ja immer in ganz engem Zusammenhang mit NO3. Was manipuliere ich da unnötigerweise gerade am Anfang. Die Konsequenzen kann ich doch gar nicht absehen, geschweige denn zuverlässig messen.


    Wie oben schon mehrfach betont, ist das Aquarium ein künstlich geschaffener Lebensraum, welcher im Prinzip dauerhaft nur durch unsere Pflege (unser Manipulieren) aufrecht erhalten werden kann. Jede Veränderung, das Einsetzen/Absterben von Korallen, das Einsetzen/Füttern/Sterben von Fischen bringt Veränderungen mit sich, die sich auf die Wasserparameter/Zahl und Art der Bakterienstämme auswirken.


    Das Ziel ist dabei IMMER ein Gleichgewichtszustand. Das ist von der Natur so gewollt.
    Das kann man jetzt als biologisches, natürliches oder sonst irgendein Gleichgewicht bezeichnen. Spielt auch im Prinzip keine Rolle wie man das nennt.


    Springender Punkt bei der ganzen Sache ist, dass WIR maßgeblich daran beteiligt sind, dass es unseren Pfleglingen gutgeht. Balling, Sangokai,Triton, ganz normaler Wasserwechsel, Mittel A,B,C und/oder D, Art und Intensität der Beleuchtung, Qualität des Wassers etc das sind alles Faktoren, die WIR von AUSSEN ins Aquarium bringen.


    Es ist eigentlich bei näherer Betrachtung echt erstaunlich was für verschiedene Lebewesen (mit meist unterschiedlichen Lebensanforderungen) wir auf engstem Raum im Becken halten können, wenn wir alles richtig machen. Und das ist wie viele von uns aus eigener Erfahrung wissen, nicht immer so einfach. Kontinuität und Geduld sind da oft gefragt :D


    Das NSW ist ein Faktor von ganz ganz vielen, das da helfen kann, um gerade am Anfang zumindest beim Wasser nichts falsch zu machen. Ein kleines aber wie ich meine hilfreiches Instrument.


    Aber das NSW hat aus genau den oben genannten Gründen absolut gar nichts zu tun mit einer Verkürzung der Einfahrphase.


    Ein Bekannter von mir, der an der Ostküste der Staaten lebt (er benutzt kein natürl. Meerwasser) sagte mir neulich als ich mit ihm telefonierte: "Matthias, there is no substitute for patience in this hobby."


    Also Geduld ist wichtig....mein Tipp: zumindest 14 Tage lang :vain:


    Gruß,
    Matthias

  • Zitat

    Tatsache ist doch aber,das die Ungeduld der Feind des Seewasseraquaristen ist. Wenn mal Cyanos auftauchen,wird das probiert und das Mittel probiert. Warum es nicht aussitzen? Manche probieren solange mit Chemie nachzuhelfen,bis das Becken über den Jordan geht. Oder nach dem Motto:der Fisch ist eigentlich zu groß für mein Becken. Aber wenn ich hier die Technik aufstocke,und dort noch was zugebe,kann ich ihn doch im Becken halten. Die Foren sind voll von solchen Artikeln.

    Hallo Akki: Da sind wir doch beisammen. Ich hoffe, dass das in meinen Statements auch nicht so rüberkam, nach dem Motto:" wenn das schief läuft versuchen wir mal dieses Mittelchen usw...". Denke das war ja hier auch gar nicht das Thema, sondern das, dass wir es sind, die diese Welt erschaffen und versuchen, diese möglichst lange stabil und erfolgreich am Leben zu erhalten. Kontinuität und überschaubare Parameter sind da wohl die wichtigsten Voraussetzungen und es gibt sicher viele Wege, dieses zu erreichen. Ich denke, dass eben NSW da schon ein toller Baustein ist, gerade was die Zusammensetzung angeht kann es ja nichts besseres geben.


    Hi cubicus:


    Du hast jetzt einiges von dem, was glaube ich hier die meisten ausdrücken wollten, auf den Punkt gebracht - genau so :thumbup:


    Grüße


    Immo


    640l Reeftank since April 2017
    Orphek Atlantik V4
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    2 x Panta Rhei Pro

    2 x VorTech Mp40QD
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  • Ein Bekannter von mir, der an der Ostküste der Staaten lebt (er benutzt kein natürl. Meerwasser) sagte mir neulich als ich mit ihm telefonierte: "Matthias, there is no substitute for patience in this hobby."


    Also Geduld ist wichtig....mein Tipp: zumindest 14 Tage lang



    Hallo Matthias,


    ich will Deinem Bekannten und auch Dir nicht zu nahe treten, aber das ist für mich eine Weisheit ohne praktischen Nutzen und das stecke ich in die Schublade "Hauptsache was gesagt".


    Geduld ist kein Mittel um Handlungsbedarf zu ersetzen. Kontrolle heißt nicht zuschauen und gucken und Geduld haben, sondern das Becken zu steuern und v.a. auch die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.


    Du beziehst Dich z.B. auf Lebendgestein mit rasant absterbenden Organismen wodurch Werte durch die Decke gehen... hmm, da hast Du dann aber keine guten Steine gekauft und ich finde die Schlussfolgerung falsch, dass man deshalb 14 Tage warten sollte. Man sollte sich lieber gute Steine kaufen, und dann hat man das Problem nicht, das Du beschreibst. Das sind alles einzelne Szenarien, auf die jeweils individuell mit der richtigen Maßnahme reagiert werden muss. Geduld wird hier grundsätzlich falsch interpretiert.


    Jedes Becken hat eigene Rahmenbedingungen und die muss man kontrollieren, das ist hier in dem thread nun schon oft gesagt worden. Das heißt wiederum, das jeder Versuch scheitert, bestimmte Details wie Adsorber etc. spezifisch bzw. in der absoluten Ausprägung zu definieren. Wenn Phosphat zu hoch geht, braucht man einen Adsorber, wenn nicht, dann nicht. Das sind alles Methoden und Maßnahmen, die eine bestimmte Aufgabe erfüllen sollen. Wenn hier Bedarf besteht, dann muss entsprechend auch agiert werden, sonst eben nicht. Keine Diskussion über Addsorber ja oder nein bringt im individuellen Einzelfall den Anwender weiter.


    Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    gerne werde ich auf Deine Anmerkungen eingehen.


    Du beziehst Dich z.B. auf Lebendgestein mit rasant absterbenden Organismen wodurch Werte durch die Decke gehen... hmm, da hast Du dann aber keine guten Steine gekauft und ich finde die Schlussfolgerung falsch, dass man deshalb 14 Tage warten sollte.

    Also zunächst mal dazu: Mein Lebendgestein habe ich bei Mrutzek Meeresaquaristik in Ritterhude gekauft. Besser gesagt per Overnight GO!-Lebendtierversand schicken lassen. Dass das "keine guten Steine" sind würde ich nicht mit absoluter Gewissheit so unterschreiben. Aber, worum es doch im Grunde geht ist, dass es ganz gleich wie gut oder schlecht die Qualität des Lebendgesteins ist, es immer zu einem möglichen Absterben von Organismen auf den Steinen kommen kann. Auch wenn es vorgehältert wurde, es stirbt später doch immer irgendwas am Anfang im Aquarium drauf ab.....selbst bei der GO!-Lieferung und dem zeitnahen Einsetzen der Steine finden Prozesse statt, die ein (teilweises) Absterben zur Folge haben.


    Man sollte sich lieber gute Steine kaufen, und dann hat man das Problem nicht, das Du beschreibst.

    Zumindest hat man dann wohl keine so großen Mengen an absterbenden Organismen und die Werte werden dann nicht durch "hohe Decken" gehen. Das stimmt.
    Aber was ist gut, was ist schlecht in diesem Fall? Es gibt ja beispielsweise auch LS "out of the box". Frisch importiertes LS ohne Vorhälterung. Es gibt nicht wenige, die dieses benutzen (zB Immo hier im Thread) und soweit mit der Qualität zufrieden sind.
    Selbst stinkendes, ganz schlechtes LS mit sehr viel abgestorbenen Organismen wird früher oder später im Becken von den entsprechenden Bakterien besiedelt werden und auch seine ihm mögliche Aufgabe der Filtration übernehmen.


    Ich komme da auf meine zuvor gemachte Aussage zurück: Die ersten 14 Tage bis 3 Wochen wird einiges durcheinander kommen bis sich ein erstes Ausgangsgleichgewicht eingestellt hat.
    Und nicht jeder verwendet "gute" Steine, was auch immer das heissen soll (s.o.). Somit sehe ich meine Ausführungen mit der mindestens 14-tägigen Geduldphase hier durchaus bestätigt.


    Geduld ist kein Mittel um Handlungsbedarf zu ersetzen. Kontrolle heißt nicht zuschauen und gucken und Geduld haben, sondern das Becken zu steuern und v.a. auch die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.

    Da bin ich absolut Deiner Meinung. Aber was willst Du denn aufgrund welcher Indikation und mit welcher genauen Zielsetzung machen in den ersten 14 Tagen? ?( Auf einen späteren nötigen Handlungsbedarf von AUSSEN habe ich in meinem Beitrag an passender Stelle etwas dazu gesagt.


    Geduld und evt notwendiger Handlungsbedarf wurden von mir ebenfalls nicht direkt und unmittelbar gegeneinander aufgewogen. Ich zumindest kann es nicht herauslesen und ganz klar nochmals, Handlungsbedarf besteht selbstverständlich immer bei der Pflege und dem "Aufrechterhalten" des Lebens im Aquarium. Aber eben aus oben genannten Gründen sehe ich es als unsinnig an, ganz zu Beginn ins System einzugreifen.


    Jedes Becken hat eigene Rahmenbedingungen und die muss man kontrollieren, das ist hier in dem thread nun schon oft gesagt worden. Das heißt wiederum, das jeder Versuch scheitert, bestimmte Details wie Adsorber etc. spezifisch bzw. in der absoluten Ausprägung zu definieren.

    Einen Versuch der Definition "bestimmter Details wie Adsorber" habe ich nicht unternommen. Weder in ihrer "spezifischen" noch in ihrer "absoluten" Ausprägung.


    Wenn Phosphat zu hoch geht, braucht man einen Adsorber, wenn nicht, dann nicht.

    Genau! Dem ist nichts hinzuzufügen. Sehe ich genau so.


    Wenn hier Bedarf besteht, dann muss entsprechend auch agiert werden, sonst eben nicht. Keine Diskussion über Addsorber ja oder nein bringt im individuellen Einzelfall den Anwender weiter.

    An dieser "Diskussion" habe ich auch nicht teilgenommen, sondern ich habe meine Meinung über die Notwendigkeit zum Einsatz von Absorbern in den ersten 14 Tagen gesagt. Nach wie vor halte ich einen Einsatz für nicht zielführend. Denn die Notwendigkeit und die Bestückung/Dosierung zB des PO4-Adsorbers ist in diesem Zeitraum ja nur ungefähr möglich und somit sehe ich "keinen bestehenden Bedarf, um entsprechend zu agieren". Um es mit Deinen Worten zu sagen.

    Geduld wird hier grundsätzlich falsch interpretiert.


    Diese Aussage verstehe ich überhaupt nicht. ?(
    Von einer "grundsätzlichen" Interpretation von Geduld habe ich doch bewusst abgesehen. Ich bezog/beziehe mich nach wie vor jedoch auf meine Aussage 14Tage mit Besatz bzw "entsprechenden" Massnahmen aus oben genannten Gründen zu warten.


    ich will Deinem Bekannten und auch Dir nicht zu nahe treten, aber das ist für mich eine Weisheit ohne praktischen Nutzen und das stecke ich in die Schublade "Hauptsache was gesagt".

    ....Bitte was?? ?(
    Aus meinen Ausführungen kann ich keine Rechtfertigung oder einen Anlass dazu erkennen, in diese Schublade zu gehören.


    Gruß,
    Matthias

    Einmal editiert, zuletzt von cubicus ()

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