Ersteinrichtung des Riffaquariums

  • Hallo,


    ein Riffaquarium einzurichten und einzufahren ist zwar unbedingt schwierig, denn die meiste Arbeit macht die Natur von ganz alleine.
    Damit sich aber das Gleichgewicht der Organismen im Aquarium in der gewünschten Richtung entwickelt, sollten wir beim Einrichten und "Einfahren" ein paar Dinge beachten.
    Kleine Fehler, die zunächst vielleicht unbemerkt bleiben, können später Kummer bereiten.
    Am aller wichtigsten ist aber das man Geduld hat !
    Es mag zwar auch andere, schnellere Methoden geben als diese hier, aber diese gilt so als Leitfaden !



    1. Aufstellen des Aquariums


    Wir stellen unser Becken auf einen Stabilen Unterbau, dazu gehören entweder Aquarien Unterschränke oder eben geeignete Unterbauten.
    Der Unterbau sollte richtig stehen und nicht wackeln können.
    Zwischen Unterbau und Becken legen wir unbedingt eine Aquarienunterlage, diese gibt es im Fachhandel in passender Größe oder eben Größer und man schneidet sich die Unterlage zurecht.


    2. Technik installieren


    Nun installieren wir die Technik die ins Becken rein soll. Dazu gehören der Filter, Abschäumer, Heizstab, Strömungspumpe.
    Platziert die Strömungspumpe so, das Sie ausreichend Strömung im Becken erzeugt.
    Die Filterpumpe, sowie den Abschäumer sollte man so platzieren das man später gut rann kommt um die Geräte zu reinigen.
    Den Heizstab würde ich so platzieren das er von der Strömungspumpe gut getroffen wird, damit sich das Wasser gleichmässig erwärmt.


    3. Basisgestein einsetzen


    Als erstes sollten wir nun eine Plexiglas Scheibe auf den Beckengrund legen. Damit schützen wir das Becken gegen Beschädigung die später durch das Gestein kommen kann.
    Danach bringen wir Basisgestein ins Becken ein, ihr solltet passende Steine wählen, auf die ihr später dann das Lebendgestein aufbringen könnt.
    Die Steine sollten daher einen recht großen Fuß haben und oben drauf eben flach sein, damit später ein guter halt Gewährleistet ist.


    4. Wasser in Becken lassen


    So, jetzt kommt das Wasser ins Becken. Hierfür sollten wir am Besten Osmose Wasser nehmen, dieses bekommt ihr in fast jedem gutem Aquarium Handel. Oder eben ihr habt selbst eine Umkehr Osmose Anlage. Schlecht ist das nicht, denn ihr braucht ja auch später wöchentlich immer Osmose Wasser um euren Teilwasserwechsel zu machen.
    Jut, also das Wasser ins Becken lassen. Zu guter letzt schalten wir noch den Heizstab an um das Wasser auf 25 Grad zu bekommen.


    5. Meersalz ins Becken geben


    Wenn das Becken die 25 Grad erreicht hat dann können wir das Meersalz einstreuen.
    Ihr solltet auf der Packung schauen welche menge Salz Ihr benötigt um eine Dichte von 1.023 zu bekommen.
    Die heutigen Salze lösen sich recht schnell auf, ihr könnt ja mit einem großem Löffel nachhelfen und umrühren !
    Natürlich könnt ihr auch die Strömungspumpe dazu benutzen.
    Nun machen wir einen Tag Pause und lassen das Salz richtig auflösen !


    6. Bodengrund einbringen


    Heute werden wir den Bodengrund einbringen, dazu würde ich Live Sand benutzen, das ist zum "Impfen" unabkömmlich !
    Ihr könnt auch den Live Sand mit Korallenbruch mischen um nicht so feinen Boden zu haben, sieht auch nicht schlecht aus.
    Aber das sollte jeder selber wissen wie er es haben möchte, ich habe meist nur den Live Sand verwendet.
    Um die Steinaufbauten sollte man nur ganz wenig Sand nehmen, damit sich später kein Unrat unter dem Gestein bilden kann.
    Die Gesamthöhe des Sandes würde ich auf 1-1,5 cm bringen.
    Wenn der Sand eingebracht ist können wir die Filter einschalten. Den Filter könnt Ihr ruhig in den ersten Wochen mit Filterwatte bestücken.
    Aber bitte die Filterwatte alle 2 Tage erneuern !! Das ist wichtig, damit sich da keine Bakterien Bilden können !
    Durch die Filterwatte wird das Wasser auch recht schnell wieder klar werden.
    So, nun lassen wir die ganze kiste erstmal so laufen für ca. 1 Woche !


    7. Lebendgestein einsetzen


    Nun ist eine Woche vorbei und wir können das Lebendgestein einsetzen.
    Achtet beim Kauf darauf das ihr gutes Gestein bekommt, das heißt es sollten noch kleinere Algenvorkommen auf den Steinen zu sehen sein.
    Desweiteren auch kleine Lebewesen, ich habe in vielen Geschäften schon Lebendgestein gesehen welches so lange gehältert wurde das es komplett Tod war.
    Fragt also zur not nach wie alt die Lieferung ist !
    Sucht euch dabei das Gestein genau aus, sodas es später auf euren Unterbau passt.
    Am Besten baut ihr euch das so auf, das Ihr unten große Platten habt und nach oben eben kleiner werdet, so habt ihr eben später die Möglichkeit alles mit kleinen Ableger steinen zu besetzen. So entstehen die verschiedenen Tiefen.
    Wenn Ihr nun euer Gestein habt, dann würde ich noch hinzufügen das Lebendgestein auf dem Untergrund fest zu Kleben !
    Hierzu solltet ihr euch dann noch entsprechenden Unterwasser Kleber im Geschäft mitnehmen.
    Denn häufig fallen solche Riffaufbauten auch mal um, und wenn ihr Pech habt, dann geht dabei die Becken scheibe zu Bruch !
    Also dann Baut euch euer Riff nach eigenem Geschmack auf !


    8. Algen einbringen und Bakterien Impfen


    Auch wenn das einige nicht für gut halten, kann ich nur empfehlen Höhere Algen ins Becken einzubringen. Ich sage euch auch Warum.
    Die Blattalgen stellen für niedere Algen eine Nahrungskonkurrenz dar und sollten im gesamten Aquarium erst einmal regelrecht wuchern, um den neuen Lebensraum in Besitz zu nehmen. Später könnt ihr die Algen ja reduzieren oder eben wenn genug Kalkalgen da sind auch ganz entfernen.
    Zwar ist diese Methode nicht unbedingt notwendig, aber sie erleichtert es erheblich, die Ausbreitung niederer Algen einzudämmen.
    Als letztes solltet ihr nun die Beleuchtung in Betrieb nehmen. Ich würde Sie für 12 Stunden am Tag laufen lassen.
    Ich würde auch noch mit Bakterien animpfen, das hat bei mir noch nie geschadet und es werden eben schneller die benötigten Bakterien produziert.
    So, nun lasst Ihr die ganze Geschichte so laufen und das leider für so knapp 5 Wochen.


    9. Einfahrphase


    Nun folgt das, was in der Riffaquaristik als "Einfahrphase" bezeichnet wird.
    In dieser Zeit ringen zahllose Mikroorganismen um die Vorherrschaft im neuem Aquarium und versuchen, sich in ihrer ökologischen Nische schnellstmöglich bis an die Populationsgrenze zu vermehren.
    In dieser Zeit werden bereits Weichen für die spätere Entwicklung des Systems gestellt.


    So, das ist hier mal so eine Kurzfassung, es kann natürlich immer zu Abweichungen kommen, da nicht jedes Becken gleich ist !
    Dies soll hier nur so als kurze Erklärung dienen !




    Gruß, euer Mark
    grin

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