Algenrefugium zu groß

  • Hallo,


    mal ne blöde Frage :) Bei meinem alten Becken hatte ich Algenrefugium mit Drahtalgen, welches meinem Becken sichtlich gut tat.
    Dies soll natürlich beim neuen Becken auch wieder dabei sein. Nun stellt sich mir die Frage, ob ich es nicht größer machen soll oder z.B. ein weiteres Aquarium ans TB andocken welches als reines Refugium arbeitet? Hätte auch den Vorteil, verschiedene Algen, verschiedene Effekte?
    Oder ist das eher nachteilig?


    Gruß


    Thomas

  • Hallo Thomas,
    der Effekt der Algen ist ja der, dass dadurch Nährstoffe aus dem Wasser gezogen werden und diese sogar durch Ernten aus dem Becken wandern. Ob dieser Effekt sinnvoll ist, hängt von den Rahmenbedingungen ab. Du scheinst die Algen wie es mir scheint nur wegen ihrer Funktion pflegen zu wollen, nicht, weil du Algen eben toll findest. Das ist ja durchaus auch legitim.
    Die Frage ist nur die, ob du denn so viel Nährstoffe im Becken hast, dass du die Algen benötigst. Andere Algenarten hätten dahingehend keinen anderen Effekt und alle Algen stehen natürlich auch in Nahrungskonkurrenz zu deinen Korallen. Mit den Algen hast du sozusagen einen weitere Regler im Becken, über den du den Nährstoffkreislauf steuern kannst. Außerdem bringen sie Sauerstoff ins Wasser und stabilisieren bei zum Hauptbecken entgegengesetzter Beleuchtung den PH-Wert.
    Vereinfacht gesagt musst du mehr Nährstoffe ins Becken einbringen um neben Korallen auch Algen zu pflegen. Willst du denn Algen halten oder wirklich wie oben vermutet nur ihren Effekt nutzen? Denn dann würde ich erst einmal testen, ob du sie überhaupt benötigst und das Becken nicht genauso gut dastehen würde ohne Algen und dafür mit geringerem Nährstoffeintrag.
    Wenn du aber diesen zusätzlichen Puffer benötigst, dazu kenne ich deine Rahmenbedingungen nicht, dann musst du die Größe deiner Algenrefugiums am sinnvollsten eben diesem zu viel an Nährstoffen anpassen. Ein größeres Algenrefugium ist nicht automatisch besser. Es kann sogar durchaus sein, dass durch die Vergrößerung deine Korallen schlechter dastehen und du mehr Nährstoffe einbringen musst, um dies wieder zu kompensieren.
    Du könntest auch statt der Algen mehr Besiedlungsfläche für Bakterien zur Verfügung stellen und darüber den Nährstoffgehalt kontrollieren. Ein Refugium mit Siedlungssubstrat, beispielsweise mit Totgestein hat durchaus Vorteile. Da kannst du dann dein eigenes Lebendgestein erzeugen und hast ein zweites Becken im Kreislauf, dass du genauso wie das erste zur Haltung von Korallen und Fischen nutzen kannst.


    Viele Grüße


    Chris

  • Hallo Thomas,
    wenn du Algen als Pfleglinge und nicht nur als Funktion ins Auge fasst, dann entscheidest du, wie groß deren neue Heimat werden soll. Du musst dann nur dafür sorgen, dass genug Nährstoffe für alle Beckenbewohner zur Verfügung stehen :-).

  • Du kannst alle Algen zusammen in ein Refugium werfen, je nach Jahreszeit ist mal ne andere Art dominant. Ich hab 2 verschiedene Arten drin.


    Ich selbst hab super niedrige Werte was Nährstoffe angeht, daher wachsen meine wenig bis garnicht aber sie gehen auch nicht kaputt oder benötigen extra Zusätze.Es ist nicht so, dass dir die Algen alle Nährstoffe aus dem Becken ziehen(ausser das Algenrefugium ist riesig) und du Angst um deine Korallen haben musst. Wäre das so, würde niemand mehr einen Abschäumer nutzen.


    Ich selbst nutze aber auch Triton, wo die Algen auch über das Grundversorgung automatisch mit versorgt werden.


    Wie oben erwähnt ist es ein Puffer, aber eigentlich keine wirkliche Stellschraube/Regler, denn durch das Algenwachstum regelt sich das Refugium ganz von allein. Natürlich kann man die Algen ganz zurück schneiden oder den Durchfluss min/max., aber im großen und ganzen regelt es sich ganz von allein. Das find ich bequem.


    Ob nun Korallen und Algen nur in Konkurrenz stehen oder vielleicht auch eine wechselseitige Beziehung haben kann ich nicht sagen.


    Ich kann nur sagen, das meine Algen mit Triton trotz NO3 an der nachweisbar Grenze und PO4 auf unter 0,05 seit 6 Monaten leben und geringfügig wachsen. Und ich bilde mir ein, dass die Algen meinem Becken gut tun.

  • Um einige meiner Punkte noch einmal zu verdeutlichen. Algen und Korallen stehen in Nährstoffkonkurrenz. Die Nährstoffe, die die Algen aufnehmen, stehen den Korallen nicht mehr zur Verfügung. Ob das ein Problem ist, hängt wie bereits gesagt advon ab, wie viele Nährstoffe zur Verfügung stehen. Wenn genug für alle da ist, dann wachsen und gedeihen eben beide Seiten :-). Deshalb sind Algen eine Stellschraube. Wenn ich ein Algenrefugium habe, reduziere ich die zur Verfügung stehenden Nährstoffe und trage sogar Stoffe ganz aus dem Kreislauf aus durch das Stutzen der Algen. Wenn ich keine Algen habe, dann stehen von den vorhandenen Nährstoffen den anderen Bewohner mehr zur Verfügung. Ob das eine gut oder das andere schlecht ist, hängt von der Nährstoffsituation ab. Wenn ich mehr Nährstoffe einbringe, als meine Bewohner verbrauchen, ist es gut, diese durch Makrolgen verwerten zu lassen als durch unliebsamere und weniger gut kontrollierbare Konkurrenten. Ich könnte aber auch einfach weniger Nährstoffe einbrinegn, falls dieses Mehr durch Fütterung entsteht. Dass in diesem Fall die Algen dem Becken augenscheinlich gut tun ist ja klar. Das liegt aber nicht an den Algen an sich, sondern daran, dass sie die überschüssigen Nährstoffe reduzieren. Das könnte genausogut auf anderem Wege geschehen. Wenn du ohnehin Nährstoffe an der Nachweisgrenze hast und dann Algen einbringst, dann würden diese höchstwahrscheinlich für die anderen Bewohner problematisch bezüglich Nährstoffkonkurrenz, zumindest wenn diese sich etablieren können. Auch ist es natürlich wichtig zu beachten, dass Makroalge nicht gleich Makroalge ist (Wachstum, Lichtbedarf, Reproduktion,...).

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