Planung Schreibtisch-Riff 30-60 Liter

  • Hallo zusammen,


    ich möchte nun auch den Einstieg ins Meerwasser wagen und plane hierzu mittelfristig ein kleines Schreibtisch-Riff zu starten.
    Im Süßwasser bin ich sehr erfahren, Salzwasser ist jedoch noch komplettes Neuland für mich. Ich erhoffe mir daher von diesem Thread die ein oder andere Hilfestellung bei eventuell im Planungsprozess auftauchenden Fragen.



    Den Rahmen für mein Projekt sollen 30 bis 60 Liter bilden. Wie weiter unten ersichtlich werden wird stehe ich gleich zu Anfang vor einer technischen Hürde, deren Bewältigung schlussendlich auch die Maße das Beckens mitbestimmen wird.


    Als Besatz stelle ich mir die folgenden Tiere vor - es sei allerdings gesagt, dass ich mir noch nicht alle Arten dieser Gattungen genauer angeschaut habe, sondern bisher primär nach dem Aussehen ging. Letztendlich entscheiden dann aber ohnehin der Riffaufbau und die Verfügbarkeit der Tiere.
    Sollte eine der betreffenden Gattungen ungeeignet sein, weist mich ruhig drauf hin.

    • Discosoma
    • Zoanthus
    • Ricordea
    • Xenia
    • Briareum
    • Tubipora
    • Montipora
    • Euphyllia

    Dazu die üblichen Krusten- und Weichkrabbeltierchen sowie, wenn das Becken groß genug wird gerne eine Grundel mit Symbiosekrebs.



    Zur Technik habe ich mir bisher folgendes Überlegt:

    • Koralia Nano 900
    • 25 bis 50 Watt Heizer, je
      nach finaler Beckengröße
    • Aqualight Mini Nachfüllautomatik

    Benötige ich bei meinem geplanten Besatz einen Abschäumer?



    Der Knackpunkt ist folgender:
    Ich möchte die sichtbare Technik auf das absolute Minimum reduzieren. In einem Standard-Cube stelle ich mir dies etwas kompliziert vor.
    Das Konzept des Blenny/Yasha von Aqua Medic hat es mir in diesem Zusammenhang sehr angetan.
    Jedoch benötige ich die Beleuchtung nicht, da ein LED-Selbstbau geplant ist und die Umsetzung mit schwarzem Silikon und Logo auf der Innenwand ist sowieso ein absolutes No-Go.
    Aus diesem Grund liebäugele ich mit einer Sonderanfertigung, welche das Prinzip des Yasha/Blenny aufgreift.


    Hier sehe ich zwei Möglichkeiten:
    1. Der abgerundeten Ecken wegen einen Standard-Cube nehmen, die Rückwand entfernen, durch passend gefrästes Acryl ersetzen und ein Filterabteil dahinter anbringen.
    2. Ich will ohnehin demnächst für mein neues 360 L Optiwhite Poolbecken zu Emmel, Auf diesem Weg könnte ich das kleine Becken mit entsprechenden Spezifikationen gleich mit in Auftrag geben.


    Mein Grundkonzept für das Technikabteil sieht dabei wie folgt aus:
    Oberflächenabzug mittels einiger Schlitze in einer oberen Ecke der Rückwand als Überlauf und Rückförderung durch eine Pumpe in der gegenüberliegenden unteren Ecke, dabei passage von 1-2 Kammern für Technik und ggf. Filtermaterial, Wasseraustritt im Idealfall in den Riffaufbau integriert.
    Kann ich hierfür einfach meine Strömungspumpe verwenden? Ich fürchte aber, dass der Oberflächenabluss dazu zu groß werden müsste, oder?



    Die Hauptfrage ist nun wie ich das Technikabteil konzipieren sollte bzw. welche Maße hierfür notwendig wären. Der passende Leitsatz wäre wohl „So klein (schmal) wie möglich, so groß wie nötig“.
    Hat vielleicht schon jemand ein ähnliches Projekt in einem Nano realisiert?



    Oh, und ich bin auf der Suche nach Händlern, bei denen ich mich mal umschauen könnte.
    Gibt es in Hessen (bzw. Niedersachsen, pendle Regelmäßig zwischen Marburg und Braunschweig) gute Geschäfte, in denen ich mich einmal umsehen könnte?


    Der Forenhändler Bioreef ist direkt bei mir um die Ecke, bei Gelegenheit sollte ich dort mal hin. Der Webpräsenz nach zu urteilen liegt der Fokus hier aber klar auf SPS und LPS. Fraglich, ob dies die beste Adresse für den Anfang ist.
    Hat jemand Erfahrung mit diesem Händler?

  • Hallo,
    wenn ein Händler in Deiner Nähe die Fluval Spec Becken hat, dann schau Dir die mal an. Obwohl es die nicht in Deiner geünschten Größe gibt (das
    Größte hat etwa 20l) kannst Du Dir ansehen, wie so eine Filterkammer in einem Nano optisch hervoragend intregiert werden kann. Ich habe das 3er als Quarantänebecken und muss sagen, die geeisten Scheiben der Filterkammern sind echt schön. ^^


    Zur Technik: Sobald Fische einziehen, würde ich auf einen Abschäumer nicht verzichten.


    Deine Wunschkorallen passen alle.


    lg
    Beate

  • Wenn du im Cube noch eine Wand einziehen läßt, wird die Tiefe zu gering, Meerwasser verkürzt ungemein.


    wenn du doch eh was bauen läßt, würde ich mir vom Emmel gleich was bauen lassen, bevor du umbauen läßt.
    Ich habe den Scapers Tank als Meerwasserbecken, die runden Ecken putzen nervt echt (aber ich liebe das Format).


    Eine Option wäre auch ein klar verklebtes Becken.

    Grüße,
    Stef

  • Guten Abend,


    die Verkleidung am Spec sieht in der Tat nicht schlecht aus. Diesen Stil werde ich im Hinterkopf behalten. Die Lampe würde ohnehin eine Verkleidung aus hochglanz-weißem Acryl bekommen, insofern passen mattierte Scheiben sehr gut.
    Ich werde morgen wohl mal für eine kleine Händler-Tour nach Frankfurt fahren um mir die verschiedenen Becken live anzuschauen und hier und dort ein wenig zu messen.



    Zitat

    Wenn du im Cube noch eine Wand einziehen lässt, wird die Tiefe zu gering, Meerwasser verkürzt ungemein.

    Der Gedanke war die Wand zu entfernen und das Abteil quasi hinter die ehemalige Wand zu kleben. Viellicht hatte ich mich etwas unklar ausgedrückt. Aber du hast schon recht, das Becken gleich komplett bauen zu lassen ist schon die saurere Lösung.
    Wenn ich es bauen lasse, wird es ohnehin Poolbauweise aus Optiwhite mit klarer Stoßverklebung werden. In der Hinsicht gehe ich keinerlei Kompromisse ein.



    Ich werde eine Strömungspumpe mit einstellbarer Durchflussrate benötigen um den Wasserstand im Abteil justieren zu können, richtig?
    Gibt es eine Möglichkeit zu ermitteln wie groß der Überlauf bei einer gegebenen Pumpenleistung, sagen wir 900 L/h, dimensioniert werden müsste?

  • Hallo,

    Gibt es eine Möglichkeit zu ermitteln wie groß der Überlauf bei einer gegebenen Pumpenleistung, sagen wir 900 L/h, dimensioniert werden müsste?

    Ich kenne da leider keine Formel für. Aber ich habe festgestellt, dass es auch im kleinen Becken durchaus sinnvoll ist, die Strömung nicht nur von einer Seite her zu realisieren, sondern eine 2. Strömungspumpe entgegengesetzt zu installieren.


    lg
    Beate

  • Das hatte ich auch im Yasha festgestellt, auf der einen Seite ging die Post ab mit der Strömung, auf der anderen Seite war ziemlich tote Hose.
    Ich mach's jetzt immer mit einer Strömungspumpe und dem Eheim Skim.


    Beim Yasha ist ja diese geschlitzte Platte hinten, das klappte eigentlich ganz gut. Die Pumpe konnte man auch regeln. Nur gurgelte dann der Abschäumer, wenn man die Pumpe höhergeregelt hat, weil im Technik-Abteil der Wasserstand dann etwas mehr sank.


    Was auch deinen Wünschen entsprechen würde, sind die Meerwasser-Becken von Hagen/Fluval. Pferdefuß, es gibt sie nur mit Unterschrank und in den beiden größeren Varianten ist am Boden noch der "Schnuddel" fürs Wasserwechseln, bei der 40cm breiten Variante ist das Ding an der Rückwand. Und da ist halt auch noch die Beleuchtung dabei, die du nicht brauchst.

    Grüße,
    Stef

  • Hallo,


    die Becken mal live und vor allem nebeneinander zu sehen war sehr aufschlussreich. Leider waren jedoch nur die Blenny's geflutet. Nachdem ich mir dann zu Hause gleich ein variables und originalgetreues Pappmodell gebaut habe, weiß ich nun was ich nicht will/realisieren kann.
    Mehr als 40cm Gesamttiefe sind nicht möglich, da ich sonst meinem Arm oder Ordner nicht mehr bequem davor ablegen könnte. Somit fällt die Fluval-Kombination, die übrigens wirklich sehr schick wäre, auch weg, von den ganzen unnötigen Beigaben mal ganz abgesehen.
    Hier muss also definitiv eine Sonderanfertigung ran.



    Ich plane daher momentan als etwas genaueren Rahmen nun mit 40x38-40x35-40 cm (LxBxH) zuzüglich Technikabteil von 8-10 cm Breite an der linken Außenseite.
    Wir sprechen also nun von 64-80 Bruttolitern. (Man bemerke wie ich mich nicht mehr an meine ürsprüngliche Prämisse von 30-60 Litern zu halten gedenke. Warum werden Aquarien plötzlich immer größer als eigentlich beabsichtigt? :D)



    Des Weiteren werde ich wohl auf die Schlitze in der Rückwand lieber verzichten. In den, zugegebenermaßen nicht optimal gepflegten Showbecken, haben diese bereits bei etwas Algenbewuchs nicht mehr zufriedenstellend funktioniert.
    Ich plane statt dessen nun einen simplen Überlaufkamm zu verwenden. Somit habe ich mit dem Wasserstand im Becken eine weitere Möglichkeit den Wasserstand im Technikabteil zu justieren.
    Korrigiert mich bitte, sollte ich mit dieser Annahme daneben liegen.



    Bezüglich der Strömungspumpen sind das gute Einwände, die ich definitiv berücksichtigen werde.
    Eine Eheim Compact oder Tunze Universal Mini ließe sich in diesem Zusammenhang bestimmt wunderbar integrieren.
    Ansonsten stellt sich das Problem, dass die Koralia Nano aufgrund ihrer Bauweise vermutlich schwer passen in der Trennwand zu befestigen wäre.
    Daher wird es wohl eine Aqua Medic NanoProp 5000 oder Tunze Nanostream werden müssen, was dann allerdings recht viel Strömung bedeuten würde.
    Wie macht sich die NanoProp in deinem Yasha? Wenn ich mich jetzt nicht vertan habe, wäre das nach Herstellerangabe selbst auf niedrigster Stufe ja noch immer eine mal als 50-fache Umwälzung...

  • Für die Nanoprop mußt du 10cm Abteiltiefe einplanen, 8cm werden nicht reichen, ansonsten paßt die nicht rein (war beim Yasha auch so Fummelei ohne Ende). Auch für den Abschäumer wird's ansonsten eng und bei 10cm drinherumwurscheln war doof und ich habe extrem kleine schmale Hände!
    Die Nanoprop hat schon guten Wind gemacht :D

    Grüße,
    Stef

  • Soo,


    ich habe mich die Tage mal an die Detailplanung gemacht.
    Die AM Nanoprop 5000 habe ich durch eine Tunze Nanostream 6015 ersetzt. Diese ist kompakter und hat nochmal ca. 10% weniger Leistung, womit ich dann insgesamt nur noch bei einer ~25-fachen Umwälzung wäre. Ist denke ich besser.
    Über der Nanostream kommt später noch der Schwimmer der Refillanlage hin, aber das hat keine wirkliche Priorität.
    Damit steht die Technik soweit.





    Die Anfrage an Emmel mit diesen Spezifikationen ging gestern raus, allerdings sind die gegenwärtig noch im Urlaub. Mal schauen, wenn ich eine Antwort bekomme.
    Voraussichtlich kann ich mir die Teile für das Technikabteil in der Uni fräsen lassen, weswegen ich das Technikabteil selbst hinein kleben werde. Dürfte auch günstiger werden und eventuell lässt sich so noch ein kleines Stück Nutzfläche mehr heraus schinden.
    Die große Abtrennung, die beiden Unterteilungen sowie der Einsatz für Filtermedien werden in Profile geschoben werden und herausziehbar sein.

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