Woher Lebendgestein - Hessen

  • Und eine Fahrt zum Matthias lohnt sich sowieso immer..... ;)


    Gruß Lars


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    Flachriff 100x50x40 ohne Technikbecken / Einrichtung aus Lebendgestein
    Standzeit 04/2018


    ATI Powermodul 6*39W + Lumini Asta 20 für die Kringel :P
    Tunze 9012
    1x Jebao RW-4 + 2x Tunze 6015 modifiziert
    Coral Box Dosing Pump
    Tunze Osmolator


  • Also ich an Deiner Stelle würde gar kein Lebendgestein einsetzen.
    Zum einen aus ökologischer Sicht, ich finde es äußerst zweifelhaft aus einem bereits sehr stark gefährdeten Lebensraum weiterhin Unmengen an Lebensraum abzubauen.
    Es gibt heute genügend gute Alternativen, die zugegebenermaßen, etwas Geduld erfordern, aber auf der anderen Seite genauso gut funktionieren und keinen direkten Schaden in der Natur verursachen.
    Zum anderen, und das ist der Hauptgrund, warum ich mir nie mehr Lebendgestein ist Becken holen würde, man holt sich, neben die positiven Dingen auch jede Menge ungewollter Schädlinge ins Becken. Und da sind Glasrosen oder irgendwelche Algen noch harmlos.
    Ich habe einige Jahre Pause von der Meerwasseraquaristik gemacht, weil ich damals dermaßen die Faxen dicke hatte. Ich habe jetzt, weil es eben ein geiles Hobby ist, ein neues Becken gestartet, allerdings komplett mit Arka Riffgestein / Riffsäulen. Da bin ich mir sicher, dass da keine Seuchen drin sind.
    In meinem letzten Becken waren so kleine Tierchen drin, sahen aus wie kleine, weiße Asseln, die haben mir das komplette Becken zerstört, bzw. nie in Fahrt kommen lassen. Ich hatte diverse Einsiedler und Schnecken im Becken die innerhalb kürzester Zeit von diesen "Asseln" gefessen wurden. Sobald man ein neues Tier eingesetzt hatte, kamen diese Asseln an und fielen über die Beute her.


    Am Ende hat sicherlich jeder so seine Erfahrungen gemacht, positive wie negative, aber ich für mein Teil würde nie wieder Lebendgestein ins Becken packen.
    Gleiches gilt für Korallenableger.

  • Keine Korallenableger ? Hast Du ein reines Fischbecken ?
    "Seuchen", Algen, unerwünschte Dinge kann ich mir sogar mit jedem Schneckengehäuse rein holen... da braucht's nicht mal Steine an Korallen !

  • Grundsätzlich hast du recht.
    Ich würde aber sagen die Chance sich eine Plage zu holen ist 50% Korallen und 50% Gestein.
    Zumal ich in einem Korallenableger auf einem Plug mir nur schwer einen großen Kiefernborstis oder Fangschreckenkrebse holen kann. In einem kompletten Stein schon eher.


    Ich gehe da auch lieber den Weg, der einfach sicherer ist.
    Ich frage mich auch immer, WARUM, und das auch BEGRÜNDET, die Leute auf die Bakterien so abfahren.


    Den einzigen Punkt, den ich lebenden Steinen gegenüber toten Steinen wirklich einräume ist das stabilere Nährstoffgefüge. Da neigen tote Becken stark zur Limitierung, weil die Biologie eben erst entsteht und keine Depots verfügbar sind, die den extremen Bedarf decken können.


    Abgesehen davon, hatte ich in keinem Becken von allen bisher mehr oder weniger Cyanos, als bei meinem Versuch mit LS.
    Warum soll es also unbedingt LS sein? Ist es nicht das gleiche, als wenn ich Nite Out und Special Blend rein kippe? Am Ende weiß doch trotzdem niemand, ob es wirklich was gebracht hat. Man denkt man tut etwas, aber ob es wirklich einen Unterschied gemacht hat?


    Ich bin davon felsenfest überzeugt, dass die Natur sich selbst regeln kann. Mit Korallenablegern hole ich mit Grammarus, kleine Borstenwürmer, Mysis, Copepoden und Co sowieso rein. Auch einen Grundstamm an Bakterien. Und wenn ich unbedingt das Becken animpfen will, dann nutze ich einen Stein aus Aquakultur. Der erfüllt seinen Zweck und tut der Umwelt nicht weh, weil er niemals im Meer war.


    Wir (also als Aquarianer insgesamt) legen so einen riesigen Wert auf "Bakteriendiversität". Aber ist das wirklich NÖTIG? Oder sind uns Meerwasseraquarianern in Europa einfach jeder x-beliebige Süßwasseraquarianer und ein großer Teil der Amerikaner soweit voraus? Oder ist es wirklich so und wir Meerwasseraquarianer in Europa sind allen anderen voraus? Das sich Bakterienpräperate mittlerweile auch für Süßwasser immer mehr breit machen sehe ich. Aber da startet man seit jeher eigentlich vollständig tot und es geht auch ohne das Ringsum.

    SPS Hauptbecken: DIY Weißglas 295x70x55
    - 5x ATI Straton - Tunze 6105 - Tunze Stream 3 - Deltec 3000i - Jebao DCP-10000 -
    - Tunze Osmolator - Aqua Medic T controller twin 2018 - GHL Doser 2.1 4-fach -

  • Saithron, ich stimme dir voll und ganz zu, nur in einem Punkt muss ich dir widersprechen. In der Süßwasser Aquaristik arbeitet man mit Filtern und nicht mit Abschäumern. Ich habe damals ein Aquarium gestartet, nur mit Lave Gestein, Soil und einer Luftpumpe, das hat 1. lange gedauert und 2. ist das meiner Meinung nach, mit langjähriger Süßwasser Aquaristik, nicht zu vergleichen. Ich bin trotzdem komplett auf deiner Seite, ich habe schon oft positive Erfahrungen von den Real Reef Rocks mitbekommen, wenn die wirklich so gut funktionieren, sind das echt tolle Alternativen, weil ich kann auf der anderen Seite schon verstehen, dass man schnellst möglich mit dem Becken anfangen will.... Bei der Süßwasser Aquaristik wird ja auch nicht wirklich mehr 4-6 Wochen gewartet, sondern einfach nach so und so vielen Tagen das Wasser getestet und wenn der Nitrit-Peak weg ist, angefangen.


    LG Sol

  • @Zooxantelle, ok, das war unglücklich ausgedrückt von mir...
    Natürlich habe ich nicht vor, ein reines Fischaquarium laufen zu lassen, da sind schon Korallen drin und sollen auch nicht einige mehr dazu kommen.
    Allerdings versuche ich, soweit möglich, diese Korallen ohne Gestein ins Becken zu bringen.
    Ein Ablegerstein ist ok, ein Träger aus "Lebendgestein" scheidet bei mir komplett aus.

  • Im Grunde unterstützt die These mit Abschäumer vs. Filtermedien ja noch den Grund das man im Meerwasser keine nitrifizierenden Bakterien unmittelbar benötigt (was ja eigentlich auch bekannt ist). Denn der Abschäumer entfernt gefährliche Eiweiße im allgemein sofort. So kann es kaum zu gefährlichen Situationen kommen. Im Süßwasser bleibt nur die Umwandlung durch nitrifizierende Bakterien zu weniger schädlichem NO3 oder eben der vollständige Abbau durch Pflanzen, der aber kaum kontrollierbar ist.

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  • moin,


    nunja, eiweisse nur bedingt - und schon gar nicht sofort - der seinerzeitige name war vorschnell vergeben.


    und falls aufgrund weniger winzkorallen in verbindung von leicht übermäßigem fischbesatz nicht alles ammonium verarbeitet wird, brauchts auch noch nitrifizierende bakterien.

  • man sollte dabei auch nicht abschäumer mit den biofiltern im süsswasser vergleichen. da wäre eher der vergleich lebendgestein zu biofilter angebracht. der abschäumer ist lediglich ein hilfsmittel überschüssige eiweissverbindungen vorab zu entfernen, ohne diese der biologischen stickstoffkette zur verfügung zu stellen. also eher ein regelinstrument, kein filter.


    ein komplett totes becken benötigt ungleich mehr zeit wirklich biologisch stabil zu laufen. ich tendiere sogar dazu zu sagen, dass dort eine einfahrphase nötig wäre.
    daher empfehle ich meistens das tote gestein bereits kurz vor dem einbringen mit bakterien zu behandeln, diese nicht ins wasser zu geben. da gibt es mehrere möglichkeiten. man kann sie mit einer meerwasser-bakterien-mischung kurz vorher gut besprühen und dann einbringen oder es mit "eigefahrenem" sand animpfen. alles andere bedarf einer ganzen zeit der aktivierung und durchläuft verschiedene phasen. mal davon abgesehen, dass man die bildung der bakterien auch ausgewogen unterstützen müsste. das heisst, man müsste immer die passenden nährstoffe zur ausreichenden bildung der bakterienstämme und menge zur verfügung stellen. das ist sehr schwer kontrollierbar. dieses system bleibt im prinzip instabil, bis man seinen endgültigen besatz hat und das becken sich darauf einstellen kann.
    und dabei liegt halt der grosse vorteil von lebendgestein. dort ist die biologie bereits vorhanden und muss sich "nur" noch auf die jeweiligen gegebenheiten ein- oder umstellen. sei es mit absterben oder nachbildung von entsprechenden bakterien, die ja bereits vorhanden und etabliert sind. das geht relativ zügig und bildet bereits einen eigenen kreislauf des lebens. bringt eine schnelle stabilisierung.


    ich klammere hier mal die entnahme aus der natur aus, um nur den fokus auf den unterschied zu legen.


    verstehe auch bis heute nicht, warum händler nicht bereits im grossen stil totgestein zu lebendgestein hältern. diese becken haben sie in den meisten fällen alle zur verfügung. dann hätte man bereits aktiviertes, lebendes gestein aus ursprung von totgestein zur verfügung. ist natürlich ein gewisser mehraufwand. wäre aber machbar.


    signatur.jpg


    Hilfreiche Informationen von der Einrichtung

    bis zum Betrieb des Beckens

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