Umzug in neues Becken

  • Hallo zusammen!


    Seit Anfang Januar fahre ich ein Aquamedic Blenny Advanced - tja, war insofern eine Fehlentscheidung, daß es mir inzwischen etwas zu klein erscheint und der hintenliegende Technikteil deutlich zu klein, wenig flexibel und sehr unkomfortabel ist.


    Daher habe ich mich entschlossen, auf ein Reefer 170 umzusteigen. Im Blenny sind alle Wasserwerte ausgezeichnet, Algenplagen und auch beginnende Cyanos habe ich in den Griff bekommen. Soweit läuft es also stabil.


    Nun meine Frage zum Umzug in das Reefer: mit einer "generalstabsmäßigen" Planung und guter Vorbereitung kann ich es hinbekommen, den Umzug an einem Tag durchzuführen. Ich würde auch den Sand und das Wasser - sowie natürlich das Riff und die Bewohner - mit ins Reefer umziehen.


    Geht das gut oder ist das wegen der fehlenden "Einfahrphase" (die ja aber eigentlich eher der Stabilisierung von Sand, Riff und Wasser dient) zum Scheitern verurteilt?


    Ich wäre dankbar für Tips von Usern, die schon einmal einen solchen Radikal-Umzug gemacht haben.


    Grüße
    Dirk

  • Ich würde auch den Sand und das Wasser - sowie natürlich das Riff und die Bewohner - mit ins Reefer umziehen.

    Sand würde ich auf keinen Fall mitnehmen. Nur ne kleine Hand voll zum animpfen. Ich gehe mal davon aus du pflügst nicht wöchtentlich beim WW deinen Bodengrund um. Dann haben sich dort gewisse aerobe und gegebenenfalls auch anaerobe Schichten gebildet. Die jetzt durcheinander zu würfeln ist nicht grade förderlich für ein frisches System. Falls du bereits Phosphatdepots im Boden hast, wird der Umzug langfristig so keinen Spaß bereiten.


    Ähnlich ist es eigentlich mit dem Wasser. Es besteht eigentlich kein Bedarf, "altes" Wasser mitzunehmen. Da wäre beispielsweise NSW hingegen viel hilfreicher um den Korallen direkt gute Bedingungen zu bieten, trotz uneingefahrenm Becken.

    Geht das gut oder ist das wegen der fehlenden "Einfahrphase" (die ja aber eigentlich eher der Stabilisierung von Sand, Riff und Wasser dient) zum Scheitern verurteilt?

    Es ist nicht optimal. Du wirst so oder so eine kleine Einfahrphase inklusie Nitritpeak haben. Je nachdem wie hoch dieser ausfällt und was für Tiere du hast, kann es zu Problemen kommen. Allgemein ist Nitrit im MW jedoch nicht so gefährlich wie im SW.


    Gut gehen wird das schon. Du musst dir nur über das Risiko und eventuell den ein oder anderen Verlust im klaren sein.

  • Hallo Dirk,


    Nachdem mein AM Kauderni letztes Jahr zu sehr mit Korallen zugewachsen war und ich Anfangs auch zu viel lebende Steine als Aufbau im Aquarium untergebracht hatte (Standzeit insgesamt 1,5 Jahre), habe ich kurzerhand ein Blenny dazugekauft. Dann einige Steine samt Bewohnern transferiert (damit war das Blenny quasi auch voll), etwas Sand vom alten Bodengrund (ebenfalls 1,5 Jahre im System) und 20l vom WW des Kaudeni genommen und den Rest mit frisch angesetztem MW aufgefüllt. Das wars und es gab keinerlei Probleme.
    Wenn Dein Blenny erst 3 Monate läuft, dann kann ich mir nicht vorstellen dass der Sand schon Probleme macht, eher dass Dein Becken an sich noch nicht sehr stabil ist und nach dem Umzug dann doch wieder etwas anfängt herumzuzicken.
    Und frisches MW musst Du ja sowieso auffüllen, ich hätte daher auch da keine Bedenken das "Alte" Wasser zu nehmen.


    Beste Grüße
    Bernhard

  • OK, danke für die Infos. Die Antworten beruhigen mich zumindest, daß ich nicht alle Tiere mit so einem Umzug umbringe.


    Daß es wohl zu einem kleinen Nitrit-Peak kommen wird, ist mir eigentlich klar. Ich glaube/ahne aber auch, daß man in einem Becken wie dem Blenny durch ein paar Artemias zu viel schon selber einen kleinen Nitrit-Peak auslösen kann. :whistling: Ist nicht optimal, aber meine Tiere haben es mir bisher noch nicht übel genommen.


    Klar muss ich frisches MW auffüllen, rund 90 Liter. Und die 60-65 Liter aus dem Blenny mitnehmen spart mir etwas Arbeit bei der Vorbereitung.


    Zu meiner Schande muss ich fragen: was ist NSW? ?(


    Den Sand könnte ich natürlich auch ein paar mal durchspülen, bevor ich ihn in das Reefer gebe. Aber das mit den Phosphat-Depots ist natürlich auch meine Sorge. Allerdings pflügt bei mir auch seit einigen Wochen eine Babylonia den Boden um. Die ist zwar nur alle paar Tage mal zu sehen - wenn ich wieder zu "lecker" gefüttert habe - aber sehr agil. :D


    OK, ich glaube, ich riskiere es. Wäre auch vom Platz im Büro her besser, weil das Reefer nun mal genau an die Stelle des Blenny gestellt werden muss.

  • Hi,


    Ich hatte Anfang Februar auch einen radikal Umzug hinter mir (216L auf 288L)
    Das neue Becken musste dahin wo das alte Stand.
    Ich habe den alten Sand nicht mit rüber genommen (Standzeit bisschen über ein Jahr) , noch nicht mal eine Handvoll, auch das Wasser habe ich zu 80% neues genommen
    Hierzu gab es die unterschiedlichsten Meinungen, was jetzt genau richtig ist weiß ich bis heute nicht.
    Den Riffaufbau habe ich natürlich mit genommen + neue Steine.
    Außer einer kleinen Kieselalgenphase ist bei mir nichts weiter passiert.
    Kein Fisch gestorben, keine einzige Koralle ist eingegangenen.
    Das wichtigste ist das du dir einen genauen Ablaufplan erstellst wie und wann du was machen willst (wie soll der Riffaufbau werden, wo Fische und Koralle zwischen lagern usw.)
    Auch musst du vorher sicherstellen das du alles und wirklich ALLES da hast was du fürs neue Becken brauchst.
    Ich hatte für meinen Umzug so 8-9std. gebraucht (hatte nach der Nachtschicht so um 07.00 Uhr angefangen und war gegen 16.00 Uhr fertig)
    Und immer ruhig bleiben, egal was so an Schwierigkeiten mittendrin auftreten wird.


    Aktuell läuft mein neues Becken so gut wie nie zuvor!


    Gruß
    Markus

  • So, gestern war Umzugstag. Nach tagelangen technischen Vorarbeiten und "Installation" am Reefer 170 und dank einer detaillierten Planung lief der Umzug gestern problemlos.


    Aber ich war froh, daß ich so gut vorbereitet war und genau geplant habe, denn sonst wäre das von der Zeit her an einem Tag nicht machbar gewesen. Das Reefer war steckerfertig von mir vorbereitet. Alles hat auf Anhieb gepasst. Und meine Frau ist froh, daß jetzt die Bottiche mit frisch angesetztem Meerwasser wieder weg sind. :D Bis zum nächsten Aquarium halt, aber das muss man(n) ja nicht so deutlich sagen...


    Jetzt hoffe ich, daß sich die Biologie mit Hilfe von ML SpecialBlend (bäähh) und ML NiteOut II schnell stabilisiert.


    Hat jemand Tips, falls es doch zu einem Nitrit-Peak kommt? Oder anders gefragt: bis zu welcher Höhe des Peaks wäre es noch unkritisch für Korallen und Fische?


    Grüße
    Dirk

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