Meßfehler mit Photometer

  • Hallo Meß-Gefährt(in)en,


    ich möchte auf einen Fehler hinweisen, der bei der Verwendung eines Photometers typisch ist.


    Da mir mein PO4 Tröpfeltest zu sehr mit Raten zwischen Lilablassblau und Blassblaulila behaftet war, schaffte ich mir das Photometer 774 von Hanna an. Die Meßergebnisse überzeugten nicht, da der angezeigte Wert erheblich zu hoch erschien und starken Schwankungen unterlag.


    Der Verdacht keimte auf, dass die Fehlanzeigen von Schwebestoffen im Meß-Wasser herrührten, zumal ich eine sehr starke Kreisströmung im Becken habe und den Korallen zuliebe nicht fein filtere.


    Heute habe ich daher die Wasserprobe mit einem 0,5 µm Spritzenfilter gezogen. Und siehe da, das Ergebnis war mit 0,14 mg/l PO4 plausibel. Zuvor lagen die Werte zwischen 0,23 und 0,33.
    Gegenprobe mit Nullwertsetzung mittels der Hanna Blindreferenz und meiner Wasserprobe ohne Indikatorzusatz ergab eine Anzeige von 0,06.
    Da diese Photometer auf Reflexionen und Lichtbrechung reagieren, ist klar, dass vorhandene Schwebestoffe mitgemessen werden und dass sie zusammen mit dem Indikator einer erheblichen Fehlanzeige unterliegen.


    Daher sollte grundsättzlich bei solchen Messungen ein Spritzenfilter verwendet werden!


    Anmerkung: Erstaunlich, dass darauf in der Anwendungsanleitung nicht hingewiesen wird.

    Bilder

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


    RS Reefer 425, 2 x Hydra 32, 40 Watt oben umlaufende 13.000 K LED-Leisten
    5 x Turbelle, Wellen im 8 Sekundentakt, Strömungswechsel 3,5 h. Deltec 600i
    Biopellets, Zeolith, Balling light
    Täglich lebende Artemia + 250 cm³ zapffrisches Phytoplankton
    13 % Wasserwechsel/Woche

  • Ja Werner, das Thema hatten wir schon einige Male. Diese Aufsätze haben genau den von dir beschriebenen Vorteil.


    Ich meine Fauna Marin legt seinen ICP Test Kits einen solchen bei um eine "saubere" Probennahme zu gewährleisten.


    Die Verwendung eines solchen Filters trägt schon auch zur höheren Genauigkeit der Messung bei.


    signatur.jpg


    Hilfreiche Informationen von der Einrichtung

    bis zum Betrieb des Beckens

  • Guten morgen,


    bei unseren Probenahmesets ist jedenfalls ein 0,2 µm Spritzenfilter mit geeigneter Membrane enthalten.


    Dadurch werden Partikel (inkl. Bakterien) entfernt, womit dieser potentielle Störfaktor eliminiert wird. Auch für die Phosphatmessung generell (nicht nur via Photometer) ist so ein Filter sinnvoll: Die Messbedingungen beim Phosphattest sind stark sauer, da kann durchaus bei enthaltenen Partikeln Phosphat "abgespalten" werden: Die Messungen mit Filter sind daher idR geringer als ohne Filter.


    LG,
    Christoph

  • Danke für den Tip!


    Ich habe laut dem Hanna ja auch sehr hohe Phosphatwerte und in meinem Becken wimmelt es nur so vor Schwebestoffen.
    Jetzt werde ich den Phosphatabsorber erstmal absetzen und mir solche Filter besorgen.


    Der gute Zustand der Korallen passt auch einfach nicht zu den gemessenen Phosphatwerten...


    Grüße Jochen

  • Weiß jemand wo man günstig solche Spritzenfilter herbekommt? Sind ja glaub auch nur einmal benutzbar.
    auch mein Hanna 774 scheint wohl auch nur falsche Ergebnisse zu liefern.
    mir wurden immer Werte von 0.03-0.04 Angezeigt.
    Nachdem habe ich dann auch Sangokai dosiert.
    Am Wochenende erhielt ich meine Oceamo Analyse zurück und da ist PO4 n.n
    Gut, nun heißt n.n nicht unbedingt das es nicht verfügbar ist aber sehr gering.
    Somit hätte auch weniger Sangokai dosieren sollen.

  • Du hast geschrieben: Somit hätte auch weniger Sangokai dosieren sollen.


    Aber jeder hat seinen anderen Weg mit Kommentaren umzugehen. Wenn dir das persönlich hilft, herablassende Smileys zu verteilen, hab ich auch nix dagegen.

  • Wären nicht Papierfilter für Laborbedarf( um Schwebstoffe zu entfernen ) eine Alternative ?


    Sind sicher günstiger .


    Gruß Marco



    Z.b.


    Gesendet von meinem Redmi Note 7 mit Tapatalk

  • Hallo Feinfilterer!


    Christoph: Euer Labor und auch die Betreuung überzeugt durchaus, aber die Gesamtkosten sind aus D. unerquicklich. Fast € 12,- fallen für Porto von und nach Austria an. Via Menzel kaum was gespart, außerdem kommt die längere Zeit hinzu, die die Probe unterwegs ist. -


    Der gute Zustand der Korallen passt auch einfach nicht zu den gemessenen Phosphatwerten...

    Jochen: Das ist bei mir ebenso. Prächtiger Korallenglanz, keine nennenswerten Algen, lediglich etwas grün-gelber Hauch auf den Scheiben.

    Bilder

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


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    5 x Turbelle, Wellen im 8 Sekundentakt, Strömungswechsel 3,5 h. Deltec 600i
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    13 % Wasserwechsel/Woche

  • Hallo Werner,


    da muss ich einhaken :)


    die Probensendung zu Menzel kostet innerhalb Deutschlands € 2,70.-, und ein guter Teil der Proben aus Deutschland (welche uns via MCM Menzel erreichen) werden 3-4 Tage nach Probenahme analysiert. Der "Umweg" über Menzel ist meist deutlich schneller (und viel günstiger) als der Direktversand zu uns.


    Viele Grüße,
    Christoph

  • Hallo zusammen,
    da muß ich Christoph zustimmen! Umschlag vor 3 Wochen montags für 2,70€ zu Menzel geschickt und Donnerstag darauf schon das Ergebnis erhalten.


    Gruß.
    Hirschi

  • Vorsicht Frank!

    Also ich klebe immer ne 1,55 Marke drauf. Kam bis jetzt immer an.


    Das ist der sogenannte "Großbrief". Der darf maximal 20 mm dick sein. Die verschraubten Meßküvetten passen mit Luftpolsterumschlag nicht durch den DHL-Meßschlitz! Das geht zwar meistens gut, aber nicht immer.


    Im Sommer hatte ich daher nach 3 Tagen einen Rückläufer wegen "Unzureichende Frankierung".
    Grüße an den blauen Rhein vom braunen Indeland.

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner


    RS Reefer 425, 2 x Hydra 32, 40 Watt oben umlaufende 13.000 K LED-Leisten
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  • Heute habe ich die erste Messung mit gefiltertem Wasser gemacht.
    Das Ergebnis ist unverändert, was aber auch daran liegen kann, dass das Photometer am Limit des Messbereiches ist :)


    Allerdings ist es der absolute Horror mit dem 0,22 um Filter Wasser auszuziehen.
    Das geht so schwer, dass ich für 5ml 10 Minuten benötigt habe, bei der die Spritze permanent unter maximaler Spannung stehen musste.
    Wirklich praktikabel ist das nicht...


    Grüße Jochen

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