Phosphat überdenken

  • Du kannst dich auf den ICP-Test verlassen aber der Phosphatwert, besonders in noch jungen Aquarien, kann stark schwanken.
    Das bedeutet bei einer 0 Messung kannst du handeln wenn es Probleme im Becken gibt.
    Wenn nicht, dann lass alles so wie es ist und messe später noch einmal.


    Alle Werte, auch P, werden bei der ICP sehr oft hintereinander gemessen und der Durchschnitt wird ermittelt.
    Dies führt zu einer sehr hohen Präzision.


    Du solltest bei einem 0 Wert auf dem Photometer ähnlich vorgehen, also einfach mal 5 mal messen und den Durchschnitt nehmen, das ist besser als sich auf einen Einzelmesswert zu verlassen.
    Bei uns im Labor gemessene Werte sind immer Mehrfachmessungen.


    Sehr viele unserer Kunden bekommen sehr ähnliche Werte mit dem P-Checker und unserer ICP, deshalb empfehlen wir ihn, im unteren Grenzbereich haben aber alle Messgeräte größere Probleme.



    ICP Pro:


    Sehr hohe Präzision und Genauigkeit, wissenschaftlich kalibrierbar, echtes Laborsystem.


    ICP Contra:


    Messung ist langsam und richtig angewendet bekommt man seine Messung erst ein paar Tage später.


    Messung ist teurer und ohne ein paar andere Werte überprüfen zu wollen nicht unbedingt ratsam nur für P, da es möglich ist zuhause mit dem Checker zu messen.



    Photometer für P zu Hause / Pro:


    Schnell und bei akuten Problemen einsetzbar, sehr viel höhere Überprüfungsrate,
    deutlich besser um Tendenzen zu erkennen.


    Photometer für P zu Hause / Contra:


    Ungenau und Interferenzbelastet, kein Profisystem




    Ich würde dir raten mit deinem P-Checker zu testen und diesen mit der ICP, wenn du sie eh einschickst, zu überprüfen. In höheren Bereichen geht das sehr gut, in niedrigen eher schlecht.


    Sollte aber ausreichen.



    Du hattest in den vorherigen Posts auch mal gefragt warum wir keine PO4 Messung im Labor anbieten.


    Das haben wir vor 10 Jahren angeboten, allerdings mussten wir feststellen, dass die Messungen praktisch nicht gut anwendbar waren, da es durch den Versand zu sehr starken Veränderungen des PO4 genauso wie des NO3 kommen kann.


    Die PO4 Messung ist daher deutlich fehleranfälliger als eine Messung zuhause, selbst wenn professionelle Systeme genutzt werden.


    Hier können z.B. Bakterien die Analyse stark beeinflussen indem sie das PO4 einfach verbrauchen oder in Biomasse binden und dadurch die Messung behindern, besonders wenn die Probe länger als 24h unterwegs ist.


    Dies gilt vor allem im Meerwasser, das ohnehin sehr schwer zu messen ist und in den sehr niedrigen Bereichen von PO4, die hier diskutiert werden.

  • Hi Ben,


    Danke für die netten Worte, das ist sehr freundlich.
    Ich habe mir vorgenommen hier öfter vorbeizuschauen um den Kontakt zu unseren Usern in Deutschland nicht zu verlieren, dies war mir immer wichtig wie du ja per Telefon schon bemerkt hast.



    Zu deiner Frage:


    Du hast natürlich Recht, die Menge der Informationen alleine ist nicht zu bewältigen.
    Es ist sehr viel Arbeit auch nur einen Bruchteil der Tests, die wir durchgeführt haben, exakt auszuwerten.


    Aber wie du ja selbst schreibst haben wir sehr viel Kontakt zu unseren Kunden und fragen sogar den ein oder anderen schonmal nach Informationen.
    Bei den Daten, die wir für unsere Forschung sammeln und auswerten vom Hobbyaquarianer geht dies wirklich über Rückmeldungen und Interaktionen so wie hier über das Telefon, nach und vor meinen Vorträgen und Social Media.
    Das ist durchaus möglich und nicht so schwer wie es sich anhört aber sehr zeitaufwendig.
    Wir reden hier also über Jahre, nicht über Monate, vor allem bei der ICP um realistisch Daten sammeln zu können in der Aquaristik.
    Wie ich irgendwann in einem Video mal gesagt habe, benutzen wir auch einen Marker auf den ich nicht näher eingehen kann, der aber natürlich nicht 100% funktionieret aber dennoch sehr hilfreich ist um bestimmte Daten einzugrenzen.
    Viele Daten, die besser auszuwerten sind, beziehen wir von unseren Partnern wie Cairns Marine oder dem Horniman Museum, auch mit dem AIMS ist ein Projekt angedacht.



    Außerdem ist es so, wie z.B. mit dem Kalium, dass man gezielt Informationen auf ein Problem basierend extrahieren kann was dann einfacher ist als alles auf einmal zu betrachten.
    Beim Kalium wurde z.B. früher behauptet, dass es bei Überdosierung sehr gefährlich sei (auch in sehr vielen Foren).
    Hier musste man dann lediglich, sagen wir mal, 100+ Aquarianer anschreiben, die einen sehr hohen Kaliumgehalt im Becken hatten um dies zu widerlegen.
    Im Laufe der Zeit wird dies immer wieder stichprobenartig überprüft und bei Problemen auch eine Analyse zu Wechselwirkungen gemacht.
    Natürlich dauert es etwas bis man so Viele findet, daher ist ein sehr hoher Durchsatz und eine sehr grosse Menge an Tests, so wie sehr viel Zeit, notwendig.
    Daher die 250000+ Tests und die über 10-jährige Zeitangabe, dies war nicht so gemeint, dass wir all diese Analysen auf ihren PO4 Gehalt überprüft haben und es tut mir leid wenn sich das so angehört hat.



    Dennoch ist es aber auch so, dass sich natürlich Aquarianer mit Problemen viel häufiger melden und dadurch sich bestimmte Tendenzen auch schneller zeigen.
    Vor allem wenn es um problembehaftete Grenzwerte geht wie hier beim PO4.
    Es nimmt die Zahl an Aquarianern, die Probleme haben, sprunghaft zu wenn ein Wert von über 0,07 mg/l längere Zeit überschritten wird, vor allem durch Umgebungsdruck wie z.B Algenwuchs.
    Probleme mit zu niedrigen Werten sind im Gegensatz dazu eher selten.



    Ich hoffe das hilft dir weiter.

  • Hi Argonaut Hi Ceabear


    Dabei ist meine Frage leider nicht beantwortet worden. Was ist so schlimm an einem Phosphatwert von 0,04-0,07? Umgeht man das ganze Thema nicht wenn man einen mit Heimtests nachweisbaren Phosphatwert misst?


    Der Frage schliesse ich mich auch gerne nochmal an. Das würde eine Abweichung um mehr als das doppelte bis dreifache bedeuten, wenn wir eine Wertvorgabe von 0,02 als Standard voraussetzen.


    Es ist gar nicht schlimm, an einem PO4-Wert von 0,04 - 0,07, wie schon gesagt, zeigen dies auch unsere Daten und bei einem ICP Test wirst du auch dementsprechend beraten.
    Wir haben schon sehr lange kein Ampelsystem, das bei > 0,018 auf rot springt oder so, sondern geben mit einem Schieber den Bereich der ok ist auch dynamisch an.
    0,0018 - 0,07 ist sehr gut.
    Drunter nicht so gut, auf Dauer aber nicht sehr kritisch zu sehen.
    Drüber auf Dauer eher schlecht, sehr viel Druck durch Algen etc. und eine unnatürliche Umgebung.
    Eindunkeln der Korallen, unnatürliche Haltung.
    Hier ist zu bedenken, dass wir sehr viele unterschiedliche Korallenarten halten und niemand weiß was Jede einzelne aushält oder braucht, sie kommen aber alle aus dem Meer, daher ist es bei dieser Menge Unwissenheit das Beste sich an dem Herkunftsgebiet zu orientieren.
    Das gilt übrigens für jeden Wert.
    Um so höher, um so schlechter, wie hier ja schon beschrieben:


    https://www.sciencedirect.com/science/ar…877343513001917


    Ich glaube nicht, dass das hier eine Art Revolution sein soll, sondern eher eine Diskussion um auch mal aufzuweisen, dass Dinge selbst wenn sie in 100.000 Aquarien ohne Probleme funktionieren. manchmal in einigen doch nicht funktionieren.
    Hierfür den möglichen Grund zu finden, ist etwas was sehr hilfreich sein kann um Anderen zu helfen.
    So habe ich den Thread hier von Johannes verstanden.


    Zitat von CeiBaer

    kann stickstoff grundsätzlich niedrig verfügbar sein auch ohne direkt no3 nachweisen zu können oder nur minimal, macht es sinn höhere phosphor/po4 werte anzustreben? wenn ja, warum, wenn nein, warum nicht. vielleicht setzen wir eine situation voraus, wo die makro- und spurenwerte in einem normalen maße vorliegen, also annähernd optimal verfügbar sind.


    Unsere Messungen (nicht ICP) zeigen deutlich, dass Stickstoff fast immer vorhanden ist, auch wenn kein NO3 gemessen wird.
    Ich habe dafür mit Russell die TRITON-Verhältnisse aufgestellt, welche auch ein optimales Verhältnis von NO3 und N vorgeben.


    Das TRITON Nährstoff Verhältnis ( TRITON RATIOS )



    Bitte fragt weiter, ich antworte so schnell ich kann.

  • Hi Leute,





    ich habe noch etwas, das ihr vielleicht bedenken solltet wenn ihr hier weiter diskutiert. Hier geht es um einen Wert, der für Korallen vorteilhaft sein soll.
    Allerdings ist es so, dass wir alle unterschiedliche Korallen halten, hier ist Acropora auch nicht gleich Acropora oder Montipora auch nicht gleich Montipora. Es gibt sehr viele verschiedene Arten, die sogar noch gar nicht beschrieben wurden, daher sollte man nicht glauben, dass all diese Tiere dieselben Stoffe brauchen oder dieselben Stressfaktoren aushalten.
    Manche kommen mit sehr niedrigen Werten sehr gut zurecht und manche mit sehr hohen Werten, manche werden dies aber nicht aushalten.
    Dies sieht man hier in Cairns am Riff auch sehr gut, die hohen Temperaturen belasten nicht jede Koralle gleich.
    Da wir nicht wissen wie die exakten Grenzwerte für jede einzelne Koralle aussehen oder was sie benötigen, wird niemand in der Lage sein, hier einen exakten Werte vorzugeben, besonders nicht in einem Habitat, das viele unterschiedliche Korallen aus aller Welt beherbergt wie in einem Aquarium.
    Es gibt aber einen gemeinsamen Nenner, den all diese Korallen teilen, z.B. beim Phosphat, dies ist der Phosphatwert, der in der Natur vorliegt und wo unsere Korallen herkommen. Dieser Wert 0,018 - 0,07 mg/l ist daher, allgemein gesehen, der Sicherste.

  • Hi Ihr,


    ich war am Samstag bei einem größeren Korallenhändler der echt ein super SPS Schaubecken hat und dazu noch diverse Ableger Becken voller SPS. Er meinte das er in allen Becken P und N dosieren muss. Und das er wirklich größere Mengen dosieren muss um den Verbrauch der Korallen auszugleichen.


    Zum Thema natürliches Meerwasser hat einen Phosphat Wert von ~0,02. die aktuellen Chargennummer von ATI natürlichem Meerwasser hat einen Phosphat Wert von 0,1 und die Charge davor 0,08. just sayin ;)


    Viele Grüße Johannes

  • Hallo Johannes,


    zum Thema natürliches Meerwasser stimmt das schon mit dem ~0,02 Wert. Triton hat hunderte natürliche Proben genommen (u.a. habe ich etliche Proben selbst genommen) von Gegenden in denen Korallen wachsen wie beispielsweise: Indonesien, Australien, Rotes Meer, Karibik, Ozeanien, Pacific etc...hier liegen die Werte in den Riffbereichen teilweise sogar deutlich darunter!
    Das im DE Handel angebotene Meerwasser stammt größtenteils aus der Nordsee, dort ist die "Belastung" des Wassers durchaus bekannt. Es gibt aber auch Meerwasser zu kaufen, welches nicht aus der Nordsee stammt. z.B aus der Adria und dort haben wir z.B. einen Wert ebenfalls um ~0,018!

  • Hi Lars,


    und in den Florida Keys wachsen auch Korallen mit deutlich erhöhten Phoshphat Werten.
    https://link.springer.com/article/10.1007/BF01626075



    Die Leute die ATI NSW benutzen scheinen doch alle super zufrieden zu sein. Ich pers. würde es toll finden wenn auch Triton offen wäre für die Vorstellung das Werte die nicht dem Duchschnittswasserwert entsprechen von Vorteil sein können. Vielleicht einfach aus dem Grund weil sie Saver für geschlossen Systeme wie ein Aquarium sind. Ein Bauer düngt auch sein Feld mit Stickstoff und alles wächst besser obwohl das nicht natürlich ist. Ich denke alle haben die Position von Triton nun verstanden das natürliche Wasserwerte so wie ihr sie an ausgesuchten Stellen gemessen habt das non plus Ultra sind. Glaube da können wir jetzt einen Haken drann machen. Wenn ihr einen Wissenschaftlichen Artikel habt der Korallen Wachstum bei verschiedenen Phosphat Konzentrationen beschreibt (eg 0,04 0,1) wäre das sicher interessant.


    Viele Grüße Johannes

  • Hallo Johannes,


    naja, ich denke nicht, dass ATI das Wasser vom Riff bekommt. Die werden es irgendwo in der Nähe abpumpen lassen, Nordsee, Mittelmeer oder ähnliches.
    Der niedrige Phosphatwert in natürlichen Riffen kann man nicht in Aquarien übertragen. Plankton, Schwerbepartikel usw. können wir in Aquarien nur schlecht nachbilden, die Ernährung von Korallen in Riffen erfolgt aber über solche natürlichen Systeme.
    Es führt einfach kein Weg am Beobachten der Korallen vorbei. Wie Eshan schreibt, hat jeder andere Korallen im Becken und sicherlich hat auch schon jeder bemerkt, dass sich welche im eigenen Becken nicht gut halten oder entwickeln. Wichtig für mich ist, mich in einem Bereich zu bewegen, in dem die meisten Korallen gut gedeihen. Daher finde ich solche Diskussionen auch sehr spannend und wichtig.
    Ich nehme mal an, die meisten von uns haben ein Mischbecken und da muss man halt Kompromisse machen. Am Beispiel vom Phosphat macht man sicher nicht viel verkehrt, wenn man sich einen Bereich von 0,02-0,07 bewegt, AUCH WENN es viele Becken gibt, die niedriger oder höher fahren. Höhere Phosphatwerte bergen für mich ein Risiko was die langfristige Entwicklung anbelangt, zu niedrige Werte erfordern oft viel Aufmerksamkeit und Erfahrung.
    Mittlerweile denke ich auch, dass der Besatz der Schlüssel zum langfristigen Erfolg darstellt. Während ich früher Tiere oft nach Ihrem Aussehen gekauft habe, interessiert mich jetzt auch die Funktion. Es gibt eine Reihe von Zeigerkorallen, an denen man z.B. Wasserwerte erkennt oder Fische, die eine wichtige Funktion erfüllen. Meine Maiden Schäfergrundel baggert den ganzen Tag den Sand um, wirbelt Partikel auf und sorgt dafür, dass der Bodengrund immer schön in Bewegung bleibt. Wenn ich viele Fische möchte, sollte ich auch Korallen im Becken haben, die ordentlich wachsen und damit den Eintrag von Futter und Ausscheidungen in Wachstum umsetzen. usw.usf.




    Grüße


    Chris

  • Hallo Johannes, hallo Chris,


    ich möchte auch nichts schlecht oder richtig reden. Wir als TRITON halten uns eben an denen natürlichen Gegebenheiten die wir in der Natur vorfinden und auch auf dieser Basis Forschen und arbeiten wir weiter. Unser Ziel ist es immer die Vorgänge und Abhängigkeiten aus der Natur zu verstehen und abzubilden. So gelingt es dann auch, z:B. eine sexuelle Vermehrung von SPS Korallen unter "Aquarienbedingungen" zu simulieren.
    Wie bereits Ehsan schon erwähnt hat, ist das ganze TRITON Methoden "Framework" darauf ausgerichtet und daher fördert es u.a. wie Chris schreibt: "Plankton, Schwebepartikel usw"... eben wie im natürlichen Habitat.

  • Hi,


    H.W. Balling schreibt: "Die Blaue Koralle Heliopora coerulea ist eine äußerst robuste "Steinkoralle", die normalerweise auch mit den widrigsten Umständen und den schattigsten Plätzen noch relativ gut zurecht kommt. So wie im Meerwasser-Lexikon auch zu sehen ist, zeigt sie meist ihre Polypen nicht oder nicht vollständig und erscheint dann vollkommen glatt oder mit nur wenigen Polypen.
    Wenn die Spurenelemente-Versorgung aber stimmt und alle Spurenelemente in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen, zeigt sie alle oder fast alle Polypen vollständig".Ich habe mir die letzte Woche gekauft und bin gespannt!


    Dann noch was Phosphat anbelangt die Cataphyllia jardinsei. Wenn ein Phosphat Adsorber eingesetzt wird und/oder Phosphat schnell sinkt, schließt die Koralle. Sobald sich der Wert wieder stabilisiert hat, öffnet sie wieder. Konnte ich sogar mal beobachten! Dann gibt es noch Pocillopora damicornis, diese Arte reagiert sehr schnell auf zu wenig Phosphat, sie schließt die Polypen und wird von unten her weiß. (beides stammt aus korallen-wiki.de)


    Ich finde das sehr spannend, danke auch für den Hinweis zu Porites lichen.


    Lars: genau, das habe ich auch schon angesprochen. Triton ist eben eine Methode. Die fehlende Feinfilterung, das Algenrefugium und die (geheimen) Zusatzstoffe, die ihr verwendet ermöglichen wahrscheinlich sehr niedrige Phosphatwerte im Becken. In einem anderen Becken kann das schon zur Limitierung führen. Ihr habt sehr viel Erfahrung und kennt euer System und ich gehe sehr davon aus, dass es in den meisten Fällen wunderbar funktioniert. Aber man kann eben daraus keine allgemein gültigen Empfehlungen ableiten, denn wenn andere Versorgungsmittel und Technik eingesetzt wird kann ein sehr niedriger Phosphatgehalt zu einer Limitierung führen.


    Grüße


    Chris

  • Man muss aber dazu sagen, dass "Indikatorkorallen" nur als diese gelten können, wenn sie schon lange im System und eingewöhnt sind. Frisch eingesetzte Korallen oder welche die irgendwas anzeigen weil man gerade die Strömung umgestellt hat, gelten nicht als Indikator. Das funktioniert nur, wenn die grundsätzlichen Verhältnisse durchgehen gleichbleibend und absolut konstant sind.


    signatur.jpg


    Hilfreiche Informationen von der Einrichtung

    bis zum Betrieb des Beckens

  • Hallo,

    Porites Lichen zeigt an der Farbe den Nährstoffgehalt.
    Und am rosa Schwamm kann man die KH erkennen.http://www.kleines-meerwasseraquarium.de/schwamme/Im Prinzip reichen die beiden ja, mehr kenne ich auch nicht.


    von dem Schwamm habe ich auch mehrere, aber trotz guter und gleichmäßiger KH sind sie mal stachelig und mal nicht, auch sind nicht alle Schwämme im Becken gleich. Ich würde mal sagen, dass da noch andere Faktoren eine Rolle spielen müssen.


    Gruß
    Angela

    Mein AQ: Aqua Medic Cubicus 140 Liter; 10kg Lebendgestein; LED: aquareefLED 54W mit Sunrise Controller; Abschäumer: AM EVO 500;
    Strömungspumpen: AM Nanoprop 5000; Tunze nanostream 6045; AM Eco Drift 4.0; Heizstab: Eheim Jäger150W mit
    AquaLight-Temp.-Controller; ATI Dosierpumpe; Osmoseanlage: Aquili RO Classic NPS FV; NF: Tunze Osmolator Nano
    Versorgung: Sangokai und sango chem-balance-Produkte

    MW-Einstieg mit AM Cubicus

  • Meine Pocillopora damicornis hatte erst mit höheren Nährstoffen von unten beginnend weise stellen. Da Sie sehr dicht wächst, liegt es viel mehr am Licht meiner Ansicht nach! Sich zurückziehende Polypen habe ich auch bei 0,0016 mg/l Phosphat nicht beobachten können.


    Das Phosphat Adsorber frisch eingesetzt wurde, hat mir meine Cataphyllia noch nie angezeigt.



    Eigene Beobachtung an einer echinopora lamellosa


    Der Phosphatwert ist zu hoch:
    (0,1 mg/l) Farbe: die Koralle hatte ein richtig kräftiges Blau


    Phoshat im optimalen Bereich:
    (0,045mg/l) Farbe: nicht mehr so kräftig, Richtung hellblau


    Phosphat nicht nachweisbar:
    Farbe: aus hellblau wird hellbraun

    Grüße
    Benjo Banana


    [align=center]270l EZ Reeftank
    ATI Sunpower 8x24 / BM Curve A5
    Ecotech Reeflink / VorTech Mp10QD / Tunze 6040
    RE Red Dragon 3 / PF Jebao DCP 3500
    Grotech TEC 4 NG

  • Hi Ben,


    ich werde das selbst mal alles testen, habe nun fast alle angesprochenen Korallen. Auch hier wird man keine 100% Aussagen treffen können. Wenn du 0,0016 Phosphat hast (btw wie misst man so etwas? oder meinst du 0,016?), aber durch die Verwendung eines bestimmten Versorgungssystems trotzdem keine Limitierung hast, dann wird die Koralle auch gut da stehen. So wie ich das verstanden habe reagiert Pocillopora damicornis sehr schnell, noch bevor andere Korallen eine Reaktion zeigen. D.h. wenn eine echte Limitierung vorliegt, dann sollte es diese Koralle sehr schnell anzeigen.


    In etwa so stelle ich mir das auch vor, man hat eine Reihe von Indikatorkorallen, ob nun aus eigener Erfahrung oder weil es gemeinhin so beschrieben wird, und kann daraus Rückschlüsse auf sein Becken ziehen kann. Das mag dann auch zu anderen Aussagen im Widerspruch stehen, aber das ist ja nicht schlimm solange man für sein Becken damit Aussagen treffen kann. Wie so oft gibt es halt keine einfache "wenn-dann" Regel.



    Gruß



    Chris

  • Man darf bei der ganzen Diskussion ja auch nicht vergessen, welche Besatzdichte wir an Tieren in unseren Becken haben.
    Das ist nicht unbedingt vergleichbar zur Situation im Meer.
    Den Standpunkt von Triton haben wir denke ich alle verstanden und dieser ist auch zulässig, das so als Empfehlung auszusprechen.
    Jedoch muss man feststellen, dass wie schon im Thread einige zuvor angemerkt haben, wir in unseren Heimaquarien nicht die Meere der Welt nachbilden können.
    Da herrst einfach ggf. mal ein Wachstumsschub einer Monti, die gleichzeitig KH und PO4 frisst.
    Der Rest sieht dann vielleicht Nachteile, weil nicht so wachstumsfreudig oder kommt mit dem Mangel daraus eben dann nicht klar..
    Bei höheren PO4-Werten oft gar kein Problem, bei geringen Werten jedoch ggf. schon.
    Und das eben auf sehr geringer Wassermenge im Vergleich zum Meer, wo ständig irgendwie ein Ausgleich stattfindet.
    Das mit den natürlichen Wasserwerten ist m.E. so eben grade in Bezug auf das Nährstoffgleichgewicht nicht ohne Weiteres auf unsere Aquarien übertragbar.


    Gruß,
    Matthias

  • Hallo Chris,


    gut das du nochmals nachfragst, ich habe darum gleich nochmal in den ICP Verlauf geschaut und hatte da wohl etwas nicht ganz korrekt in Erinnerung!


    meine 0,0016 mg/l sind tatsächlich 0,006mg/l es ist dennoch ein wirklich niedriger Wert. Ich hatte nie Auffälligkeiten an der Poccilopora bei mir beobachten können.


    Auch nicht bei 0,08mg/l. Für mich eine sehr robuste und einfach zu haltende Steinkoralle und in meinem Fall nicht als Indikator zu gebrauchen.


    Allerdings würde ich gerne nochmals betonen das meinem Becken die langsame Po4 Anhebung ausgesprochen gut tut. Aktuell bin ich bei 0,04mg/l und nun bekommen meine Microklados Arten endlich nach Monaten wieder kräftige Farben. Viel höher werde ich den Wert aber auch nicht mehr anheben. Bei meiner Shortkake hatte ich schon nicht mehr daran geglaubt das die wieder kommt, auch das Wachstum hat nochmal zugenommen. Einige Acros sind einfach gar nicht mehr gewachsen.


    Im Nachhinein argere ich mich so erpicht darauf gewesen zu sein den Wert dauerhaft bei 0,02mg/l zu halten. Momentan sehe ich keinen Vorteil wenn Wachstum und Farben so stark zurück gehen und auch das langsame Sterben von der Fußscheibe das Resultat daraus sind dann verzichte ich lieber auf diesen niedrigen Wert und Orientiere mich von nun an 0,05 und an meinen Korallen. Denn das ist das einzig Positive, das ich damit nun wirklich viel dazu gelernt habe. Auch wenn meine liebsten Stöcke nur noch kleine Stöpsel sind. Egal, weiter gehts..

    Grüße
    Benjo Banana


    [align=center]270l EZ Reeftank
    ATI Sunpower 8x24 / BM Curve A5
    Ecotech Reeflink / VorTech Mp10QD / Tunze 6040
    RE Red Dragon 3 / PF Jebao DCP 3500
    Grotech TEC 4 NG

  • Hi Ben,


    genau die Erfahrung habe ich auch gemacht. Phosphat nicht nachweisbar bzw. laut ICP 0,02 Phosphor und Stagnation. Nach Zudosierung von Phosphat geht es den Korallen sichtbar besser.
    Danke für die Rückmeldung bezüglich Poccilopora, ich habe jetzt auch nochmal nachgelesen und einige schreiben, dass sei ein Mythos bzw. kann man so nicht stehen lassen. Ich bekomme eine Poccilopora am kommenden Samstag und werde dann mal sehen. Ist ja auch ohne "Zeigerfunktion" eine schöne Koralle ;)


    Grüße


    Chris

  • noch was gefunden zu Eisenmangel aus korallenwiki.de:



    Hydnophora excesea:
    Nährstoffgehalt und Eisenwert stimmen: Polypen voll geöffnet
    Eisenmangel: Polypen geschlossen (bei Nährstofflimitierung und Eisenmangel)
    Acropora tumida:
    Eisenwert stimmt: Intensive Grünfärbung
    Eisenmangel: hell-gelbgrün


    Und interessanterweise habe ich einen Thread in einem anderen Forum gefunden, in dem einer Farbverluste seiner Korallen beschreibt und explizit die Pocillopora damicornis und diese beiden Korallen als Beispiele erwähnt. Letztlich wurde das Problem nicht identifiziert sondern mit einem sehr großen Wasserwechsel behoben, aber es ist sicher kein Zufall, dass diese sogenannten "Zeigerkorallen" am schnellsten und offensichtlichsten reagiert haben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!