ICP-OES Analyse - Diskussion

  • Auffällig waren nur Barium und Kalium, da beide Werte sehr stark erhöht waren. Barium hielt ich für unproblematisch, jedoch nehme ich an, dass der hohe K-Wert (über 500mg/l) damals toxisch auf die SPS wirkte.

    Und genau das meinte ich. Ich weiß z.B nicht wie oder was Barium oder Kalium im AQ bewirkt. Und wie du schon selbst schreibst du hast es "angenommen oder vermutet". Ich möchte irgend etwas in der Hand haben was mir erklärt was die Elemente bewirken. Wenn man das hat kann man auch ewentuell gezielt regieren.


    Und man kann auch die Werte nie für alle AQ nehmen. Jedes ist anders, bei dem einen entsprechen die Werte vieleicht überhaupt nicht der "Norm" aber es läuft wunderbar.


    Vieleicht sollten sich die Anbieter mal zusammen setzen und gemeinsam darüber reden was zumindestens die Wirkung und Ursachen der einzelnen Elemente betrifft.

  • Auffällig waren nur Barium und Kalium, da beide Werte sehr stark erhöht waren. Barium hielt ich für unproblematisch, jedoch nehme ich an, dass der hohe K-Wert (über 500mg/l) damals toxisch auf die SPS wirkte.
    Leider kann ich nicht beurteilen, ob es wirklich daran lag. Die meisten SPS konnte ich nicht mehr retten und die, welche überlebt hatten habe ich in das Becken eines Freundes evakuiert.
    Auch kann man argumentieren, dass die Maßnahmen ohne Analyse die gleichen gewesen wären (nämlich ein großer Wasserwechsel).


    Trotzdem fand ich es gut zumindest einen Anhaltspunkt für ein sonst nicht messbares Problem zu haben. Und wer weiß? Hätte ich die Analysen regelmäßig gemacht, hätte ich vielleicht den Anstieg bereits früher bemerkt.


    das sage ich ja... es wird vermutet und angenommen. ab wann wirkt kalium toxisch? ist es überhaupt schlimm, wenn ja ab welcher konzentration? warum ist barium unproblematisch und wenn ja warum? wie kann ich diese elemente binden? woher stammen die hohen konzentrationen? etwa von den dosierlösungen? vom salz oder sonstiger externer quelle? das wären infos die vieles klären könnten. im grunde hast du in die hohen werte etwas reininterpretiert. das kann nicht der sinn einer analyse sein.


    wie meinst du hätten die werte mit nem regelmässigen wasserwechsel ausgesehen?


    das alles muss mit analysiert werden und somit die URSACHE herausgefunden werden. mir reichen die reinen analysewerte nicht um eine zufriedenstellende lösung und findung der ursache zu bewerkstelligen. auf mehrfachen wasserwechsel würde ich zur not auch selber kommen. aber was, wenn das salz die hohen werte verursacht? daher müsste eigentlich erstmal, vor allem, das wechselwasser selbst analysiert werden um dieses als ursache auszuschliessen.


    all diese infos fehlen mir bei der analyse


    nicht falsch verstehen, ich finde gut das wir diese analysen machen lassen können. nur sind sie lediglich ein baustein bei einer eventuellen problemlösung. mehr nicht. im moment...


    edit: guckt ihr mal aktuell hier.


    signatur.jpg


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  • Es hindert dich ja niemand dein Wechselwasser auch analysieren zu lassen.
    Natürlich ist so eine Analyse kein Allheilmittel. Sie ist nur ein Werkzeug und mit ihrer Hilfe werden sich im Laufe der Zeit sicherlich einige neue Erkenntnisse bzgl. der Wasserchemie ergeben.
    Was man selbst fûr Erkenntnisse aus den Ergebnissen zieht ist ja jedem selbst überlassen. Wenn das Becken trotz "falscher" Werte super läuft lässt man halt alles wie es ist. Wenn nicht hilft die Analyse vielleicht bei der Ursachenforschung.


    Ciao, Udo

    Custom 50x50x40 cm, Lebendgestein, ca. 85 Liter netto, EHeim Skim 350, Sicce Voyager Nano 2000, Aquaclear 20, Sander Piccolo mit EHeim 100, Marinecolor MC1 Dosierpumpe, Marsaqua 165/102 Watt LED. Versorgungssystem: ATI Essentials.
    Tagebuch: Hier -------- Dosier- und Nachfüllanlage: Hier

  • Zitat

    Es hindert dich ja niemand dein Wechselwasser auch analysieren zu lassen.

    Hallo Udo,


    natürlich hindert uns niemand daran, das wird sicher auch schon jemand gemacht haben.


    Hilfreich wäre, wenn die Hersteller auf ihre Produkte draufschreiben würden, welche Stoffe in welcher Menge enthalten sind, dann müssten nicht alle Verbraucher einzeln Analysen machen lassen.

    Zitat

    Wenn das Becken trotz "falscher" Werte super läuft lässt man halt alles wie es ist.

    Es ist ja die Frage, welche Werte falsch sind.


    Wenn das Becken gut läuft, ist ein hoher Barium-Wert kein Problem und wenn es schlecht läuft, soll der Wert die Ursache für die Probleme sein?


    Wir schicken unser Wasser zur Analyse, wenn irgendetwas nicht gut funktioniert und da kommt die Auswertung, einige Werte sind rot, also Wasserwechsel (mit welchem Salz?), Ursachenforschung, woher kommen die hohen Werte? Vielleicht finden wir die Ursache für die hohen Werte, aber das Problem ist dennoch nicht gelöst.


    Ich habe nichts gegen Wasseranalysen, nur darf man sich davon nicht zu viel erhoffen. Ein Meerwasseraquarium ist schon ein sehr komplexes Ding, die Ursache(n) für Probleme zu finden, ist sicher nicht einfach und man sollte sich nicht nur auf Wasseranalysen konzentrieren.


    Viele Grüße
    Erika

  • Hallo Clemens,


    laut dem Ratgeber Meerwasserchemie von Armin Glaser für jede Erhöhung des Kaliumgehalts über den natürlichen Wert zu Schädigungen bei Mysis. Hierüber würde es Studien geben und vor einer Erhöhung über den natürlichen Gehalt ist dringend abzuraten. (Im Buch aus Seite 90)


    Gruß
    Thomas

  • Wir schicken unser Wasser zur Analyse, wenn irgendetwas nicht gut funktioniert und da kommt die Auswertung, einige Werte sind rot, also Wasserwechsel (mit welchem Salz?), Ursachenforschung, woher kommen die hohen Werte? Vielleicht finden wir die Ursache für die hohen Werte, aber das Problem ist dennoch nicht gelöst.

    Mal ganz ehrlich ist nicht da das Problem an der Sache? Die Leute schicken Ihre Wasserproben nur zum Testen wenns schief läuft und kriegen dann raus xyz hat schlechte Werte nunja die Aussage bringt mir m.A.n. rein garnichts wenn ich nicht weiß wie die Werte im "guten" Zustand sind, im Endeffekt basiert ja alles nur auf Referenzwerte (die ganz gut stimmen :)), dass aber Becken außerhalb dieser "Normparameter" gut laufen können ist ja bekannt. Und die modernen Versorgungssysteme machen die Sache ja nicht unbedingt einfacher :sleeping:
    Im Endeffekt müsste man solche Test kontinuierlich machen, aber wer kann/will das schon zahlen ...

    Trust me - i´m an engineer. :closed:


    Fluval M40 mit Algenrefugium, ohne Abschäumer und einer Hypernova 34 W ( aufgelöst Fluval Spec 10 mit einer Zetlight ZN1702)

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  • Im Endeffekt müsste man solche Test kontinuierlich machen, aber wer kann/will das schon zahlen ...




    Hi zusammen




    und genau da liegt das Problem. Ich bring mein Auto doch auch nicht erst in die Werkstatt wenn der Motor seit Wochen komische Geräusche macht. Dafür hat jemand Inspektionenn erfunden. Sicher auch um Geld zu verdienen, aber, fast jeder 2. der ein Problem hat, kann entweder seine Werte nicht spontan aufsagen, hat nur alte Werte von vor 6 Wochen, oder sagt die sind gut und hat eigentlich nur 5 Werte im Kopf.(die dann mit einer Referenz verglichen, oftmals noch nicht einmal stimmen)


    Ich messe wöchentlich das was ich kann, gebe aber egal wie gut das Becken steht, regelmäßig Analysen in Auftrag. Mein mit fast 30-jähriger Erfahrung geschultes Auge sagt mir nämlich nicht genau, was da gerade passiert. Wie will das ein Einsteiger beurteilen. Die Realität sieht daher so aus; erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wird die Feuerwehr gerufen.


    Mein Beispiel mit den vielen Euros, die da so langsam hin sterben, weil man es als normal ansieht, wären nicht nötig. Scheinbar verdrängen viele Leute den Anschaffungspreis der schönen bunten Korallen. Geht um es um einen Schluck Wasser und Porto + etwas Geld zwecks Analyse, wird noch schneller verdrängt.


    Wie gesagt, ich bin weit davon entfernt mich von Analysen abhängig zu machen, oder nur damit ein Becken zu fahren. Aber die unendlich große Möglichkeit etwas mehr Hintergrundwissen über mein Aquarium und Handeln zu erzielen, ist es mir Wert.


    Stabilität und Kontinuität sind doch die Zauberworte für den Erfolg, da gehört für mich ab und an mal zur Prophylaxe eine Analyse dazu.


    Wer natürlich zu blindem Aktionismus neigt, oder hysterisch regaiert weil die Ergebnisse nicht so sind wie erwartet, sollte das besser vermeiden.


    Und glaubt mir, nur weil jemand sagt mein Becken ist TOP, wird auch ohne Verschlimmbesserungstheorie mit einer minimale Änderung, oftmals ein Miniproblem gelöst, welches man nie gesucht hätte, aber weiter zur Pefektionierung führt.


    Triton hat daraus ein Geschäftsmodell gebaut, sie arbeiten nicht mit den Ängsten der Kunden, sondern wollen anders an die Sache ran gehen. Die "neuen" die dazu gekommen sind, haben scheinbar genau das erkannt und sind anmiert worden, ähnliche Kontrollmöglichkeiten anzubieten. Peter Gilbers arbeitet seit Jahren nicht nur im Meerwasserbereich nach dem Prinzip; "Wissen ist Macht" aber bitte schön nicht, "nichts wissen macht nichts".


    Es macht also wenig Sinn zu diskutieren wie weit der Aufwand gehen darf, denn der eine möchte das, der andere braucht das nicht , wie im Leben, jeder wie er mag. Ich kenne jedenfalls sehr erfolgreiche Korallenzüchter die mittlerweile auch die Möglichkeiten der Analysen nutzen.


    So wird das Fünkchen Ungewissheit beseitigt und man entwickelt sich weiter. Stillstand bedeutet Rückschritt oder wie war das. Wenn jetzt noch die Chemiker und Biologen die Relevanz der Messungen seriös bewerten, kommt man unweigerlich Schritt für Schritt voran


    Trotz meines hohen Alters, hoffe ich noch sehr viel davon mit zu bekommen :SMALL_~12:


    lg Norbert

    Atoll Riff Deko - Anlagenbau - Riffgestaltung mit eigener Dekolinie - Sonderanfertigungen - Problemberatung - Einzelhandel - Service - Wartung

  • Hallo Norbert,


    das Beispiel mit der Autoinspektion finde ich gut. Es gibt mindestens 2 Sorten von Menschen, nämlich die, die ihr Auto immer zur Inspektion bringen und die anderen, die das nur tun, solange die Gebrauchswagenmobilitätsgarantie davon abhängt. Meine läuft noch bis Mai, danach bringe ich das Auto nur noch in die Werkstatt, wenn es muckt oder etwas anliegt (Reifenwechsel etc.). Und das, obwohl es eines der teuersten Gegenstände in meinem Besitz ist. Die Werkstatt ist übrigens top, wenn sie etwas reparieren, dann funktioniert es danach auch, darauf geben sie eine Garantie.


    Die Wasseranalysen vergleiche ich lieber mit den Computerfachleuten, die z.B. in unserem Büro für die Rechner und das Netzwerk zuständig sind. Wenn ich dort anrufe (natürlich nicht prophylaktisch, sondern nur, wenn es Probleme gibt), höre ich das mitleidige und geduldige Lächeln der jungen Spezialisten durchs Telefon. Das Gespräch beginnt immer damit, der alten (und erfahrenen) Anwenderin zu erklären, dass der Fehler eigentlich nicht auftreten kann und endet mit dem Rat, den Stecker zu ziehen. Als wenn ich das nicht als erstes ausprobiert hätte. Am Ende kommt doch jemand, legt stundenlang den Server für alle Kolleginnen und Kollegen lahm, sagt, jetzt müsste es wieder funktionieren ... bis zum nächsten Mal.


    Ja, Stecker ziehen hilft oft, auch wenn es den unerklärlichen Fehler nicht behebt. Wasserwechsel hilft auch häufig. Wenn das der Rat ist, den ich mit einer Analyse bekomme, dann höre ich das mitleidige und geduldige Lächeln durchs Telefon.

    Zitat

    Mein Beispiel mit den vielen Euros, die da so langsam hin sterben, weil
    man es als normal ansieht, wären nicht nötig. Scheinbar verdrängen viele
    Leute den Anschaffungspreis der schönen bunten Korallen. Geht um es um
    einen Schluck Wasser und Porto + etwas Geld zwecks Analyse, wird noch
    schneller verdrängt.

    Es sind nicht die Euros, die so langsam dahinsterben, sondern die schönen bunten (und auch teuren) Korallen. Da blutet das Herz und die meisten würden sofort die 30 ,-€ ausgeben, wenn es helfen würde.


    Viele Grüße und ein schönes Weihnachtsfest
    Erika

  • Das Beispiel der Autoinspektion ist wirklich gut. In der Werkstatt wird analog zur ICP-OES ein Datensatz mit lauter Fehlermeldungen aus dem Fahrzeug gelesen, mit dem der Kunde gar nicht und der Fachmann auch nur bedingt was anfangen kann ;) Allein das löschen der oft nichtssagenden Fehlermeldungen schlägt dann schon mit einer netten Gebührt zu Buche :)


    Ein besseres Beispiel hätte man nicht bringen können.


    Ne, dann fahr ich lieber ein altes System (Opel Kadett) wo ich mit einem regelmäßigen Wasserwechsel (Ölwechsel) die Biologie (das Triebwerk) am Leben halte und kippe hier und da noch ein paar Verbrauchsstoffe wie Spuris, Mg, Ca (Scheibenwischwasser, Kühlflüssigkeit) nach um die Fuhre am laufen zu lassen. Sicher bin ich nicht mit schwierigen SPS dabei aber ich fahre mit meinem Kadett auch nicht übern Nürburgring :)


    Ok ok, eigentlich fuhr ich immer BMW aber nachdem die Zeiten kamen wo man eine 1/4h braucht um Verkleidungsteile des Motors zu entfernen um überhaupt ein Blick auf das Triebwerk zu legen, hab ich die Autofahrerei aufgegeben und bin nun überzeugter Fahrradfahrer.


    So ähnlich geht es mir auch in der Aquaristik. Ich gebe mich mit einem einfach zu pflegenden Becken zufrieden und sehe für mich einfach ein das es Korallen gibt die bei mir nicht leben wollen/können. In der Natur findet man auch kein Riff von 5qm mit einem Mischbesatz den im Becken auf engsten Raum zu pflegen versuchen.

  • Hi zusammen


    über den Vergleich läßt sich sicher streiten, primär ging es mir darum.


    Es werden oft Unmengen an Geld z.B. gerade in diesem Bereich investiert, aber bei Wartung, Instandsetzung und Service etc. wird ordentlich gespart. Ganz nebenbei, wenn der Fachmann das ausgelesene aus dem Datenspeicher/Steuergerät etc. nicht zwecks Verwertung und Behebung der Mängel auslesen kann, ist es eben kein Fachmann und sollte evtl. besser Goldhamster züchten.(oder er wurde nicht richtig geschult)


    Und wenn der Computerfachmann rät, den Stecker zu ziehen oder auf reset zusetzen, dann ist das auch der, der als erster bei Cyanos rät, Antibiotika einzusetzen. :D


    aber ich denke ihr habt mich schon richtig verstanden, ob ihr diese Meinung teilt ist ja eine andere Sache


    jetzt aber ab nach Hause, ich muss noch Oel nachfüllen am Auto bevor die Familie besucht wird. Das mache ich übrignes noch selbst bei meinem Opel, um zu sparen wenn ich ehrlich bin :3_small30:


    lg Norbert

    Atoll Riff Deko - Anlagenbau - Riffgestaltung mit eigener Dekolinie - Sonderanfertigungen - Problemberatung - Einzelhandel - Service - Wartung

  • Guten Abend,


    ich möchte gerne auf die Frage der Sinnhaftigkeit der Möglichkeit der neuen Testmethoden antworten. Seit ein paar Jahren etablieren sich die Möglichkeiten die Natur auch in der Meerwasseraquaristik zu kopieren oder zumindest der Natur möglichst nahe zu kommen. Schließlich pflegen wir Tiere die entweder direkt aus der Natur kommen oder ursprünglich aus der Natur stammen. Mit der Möglichkeit neuer Testmethoden (z.B. ICP) haben wir ein Werkzeug die Zusammensetzung des Wassers besser zu untersuchen um uns nicht nur auf die Makroelemente zu konzentrieren die wir bisher recht gut und genau messen konnten. Darin liegt auch der Vorteil das Meerwasser (Salzmischungen, Meerwassermischungen, Beckenwasser, Materialien die Stoffe an unser Wasser abgeben) auf deren Zusammensetzung bis auf die Spurenelemente runter testen zu können um es mit der Zusammensetzung des Meerwassers aus der Natur zu vergleichen mit dem die Tiere die wir Pflegen am besten zurechtkommen.


    Somit sollte auch für meine Begriffe die Zusammensetzung des Meerwassers möglichst naturnah sein um den maximalen Erfolg bei der Pflege mariner Tiere zu bekommen.


    Wie man die neuen Testmethoden auch für sein Meerwasserbecken nutzen kann, möchte ich hier mal kurz in ein paar Beispielen erklären.


    Beispiel 1 – schlechtes Wachstum:
    Zu Beginn hatte ich nach dem Aufstellen meines Beckens folgende Werte (Tritontest ICP vom 20140428 ). Das Wasser musste reifen und die Einfahrphase begann. Nach etwa einem Monat hat sich an den Wasserwerten nicht sonderlich viel getan (Tritontest ICP vom 20140528 ). Die Korallen die ich eingesetzt habe sahen auch nicht sonderlich vital aus und kränkelten teilweise sehr stark. Ein paar Korallen überlegten auch nicht. Ich versuchte nun die Wasserwerte in den natürlichen Wert (grüne Werte) zu bekomme. Nach zwei Wasserwechsel testete ich erneut das Wasser (Tritontest ICP vom 20140614 nach Wasserwechsel 2x25l). Es hatte sich minimal etwas an den Werten getan. Teilweise wurden überhöhte Werte gesenkt und andere Werte die schon gering waren durch eine falsche Salzmischung noch weiter gesenkt (z.B. Jod der nun NULL war). Durch das Ableben verschiedener Korallen zersetzten sie sich und die Nährstoffwerte stiegen. Das war auch die Zeit in der die Cyanoplage (rote Cyanos) ihren Höhepunkt hatte. Ich versuchte mittels AL-Absorber nun den PO4-Wert abzusenken. Zudem verwendete ich Aktivkohle im Dauerbetrieb. Nach zwei Weiteren Tests (Tritontest ICP vom 20140731, Tritontest ICP vom 20140925) und guten drei Monaten hatte ich meine Wasserwerte fast alle im grünen Bereich. Zudem nutzte ich Bakterienpräparate um die Biologie zu unterstützen. Nun merkte ich auch, dass sich die Cyanos zurückzogen und die Korallen sogar Polypen zeigten. Die Vitalität verbesserte sich deutlich.

  • Beispiel 2 – mangelhafter Tröpfchentest:
    Da sich nach der Einfahrphase die Korallen nun gut entwickelten habe ich mich daran gemacht die weiteren Werte zu optimieren. Hier habe ich mir den Magnesiumwert herausgenommen den ich anpassen wollte. Der Wert sollte von 1141mg/l (Tritontest ICP vom 20140925) auf 1400 angehoben werden. Hierfür habe ich einen Magnesiumtest (Tröpfchentest) genommen um mit einer Magnesiumlösung von TRITON den Magnesiumwert zu heben. Ich habe aller zwei Tage gemessen um das Ansteigen des Wertes im Auge zu behalten. Nach etwa einer Woche habe ich 1370mg/l auf meinem Tröpfchentest abgelesen der die kommenden Tage trotz weiterem zu dosieren stagnierte. Nach etwa einer weiteren Woche habe ich die Dosierung ausgesetzt und einen TRITON-Test gemacht der einen viel zu hohen Magnesiumwert angezeigt hat (Tritontest ICP vom 20141208 ). Somit hatte ich die Gewissheit, dass mein Tröpfchentest nicht richtig funktioniert hat. Bis dato habe ich auch keine Multireferenz verwendet um die Richtigkeit meiner Tröpfchentests gegen zu prüfen.

  • Beispiel 3 - Nachdosierung:
    Anschließend wurden weitere Werte durch Nachdosieren angepasst und zeitnah (nach der Dosierung) gegen getestet. Hier wurde zum Beispiel der Jod-Wert von 25 (Tritontest ICP vom 20150331) auf 55 (Tritontest ICP vom 20150608 ) angehoben um die Vitalität und die Farbigkeit der Korallen zu verbessen. Die Korallen dankten es mit einer wachsenden Farbigkeit.




    Somit wurden über die Zeit die Werte nacheinander angepasst und gegengecheckt ob die Änderung der Werte etwas gebracht haben oder nicht.

  • Jetzt ist die Frage noch offen welches Salz und welche Tests du benutzt hast. Ist dann anschliessend gewechselt worden?


    Und hätte man, wenn gleich von Anfang an eine Multireferenz verwendet worden wäre, einige Analysen sparen können? 9 Analysen in nichtmal einem Jahr? Warum?


    Müssen tatsächlich alle Werte im grünen Bereich sein, um erfolgreich ein Meerwasseraquarium zu pflegen? Mal abgesehen von den Hauptwerten, welche Werte dürften im nicht grünen Bereich sein, weil sie keine oder kaum Auswirkungen haben? Welche Werte müssen im grünen Bereich liegen und welche Auswirkungen hätten sie falls nicht?


    Bei so vielen Analysen müsste man ja schon eigene Erkenntnisse haben. Das Jod und die Nährstoffwerte wichtig sind weiss man ja. Aber was konntest du noch rausfinden was wichtig ist? Vielleicht Konzentrationen von Spurenelementen oder sowas.


    signatur.jpg


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  • Meerwasserfan


    schön, das du es mal so offen schilderst. Ein paar Anmerkungen meinerseits dazu:


    Zitat

    oder zumindest der Natur möglichst nahe zu kommen.


    1. Dein damals als zu niedrig angezeigte Mg-wert hätte gar nicht zwingend korrigiert werden müssen. Bei einen Na-Wert von 9850 mg/l (normal 11.000 bei psu 35) könnte man grob von einer Salinität von 32 psu ausgehen. Hierfür spricht auch der erniedrigte Wert für Schwefel. Und wenn man diese erniedrigten Salinität dann für die Bewertung der Mengenelemente heranzieht, kommt hier eine natürliche Konzentration für Magnesium von etwa 1188 mg/l raus. (1300 *32/35= 1187) Damit wäre dein gemessener Wert von damals 1141 mg/l nur minimalst unter dem natürlichen Wert (Messfehler mal ausgeschlossen).


    Du hattest aber eine rote Warn-ampel und wurdest zum Handeln animiert. Hierdurch schlich sich dann gleich ein weiterer häufiger Fehler ein, den du selber geschildert hast. Nun ist Magnesium zum Glück ein Element das keine großen Auswirkungen auf das Wohlbefinden unserer Korallen hat. Weder bei deutlichen Erhöhungen noch bei leicht niedrigen Werten. Von daher hättest du Dir den ganzen Zauber ohnehin sparen können. Die verursachten Schwankungen waren hier vielleicht eher ein Störfaktor als wenn du nichts gemacht hättest.


    Greife ich mir aber mal den wichtigeren Wert für Calcium heraus, dann hast du ebenfalls deutliche Abweichungen zu natürlichen Werten. Denn bei einer Salinität von 32 psu wäre der natürliche Wert nur 384 mg/l (420*32/35). Tatsächlich hast du aber bis zu gemessene 540 mg/l an Calcium. Das ist ein extrem (unnötig) erhöhter Wert. Denn eine Erhöhung von Calcium bringt im Gegensatz zur Erhöhung der Karbonathärte quasi keine verbesserten Wachstumswerte. Dies liegt daran das Calcium ohnehin bis zu 5x soviel im natürlichen Meerwasser vorkommt wie Bicarbonat (KH-Wert), welches ebenfalls zur Kalzifizierung (Skelettbildung) der Korallen benötigt wird. Daher ist der KH-Wert auch viel kritischer als z.b. der Calcium-Wert. Ein leicht erhöhter Calciumwert stört aber auch nicht. Durch einen unnatürlich hohen Calciumwert fördert man jedoch die natürliche Fällung bei entsprechenden KH-Werten und dein Verbrauch wird künstlich erhöht. Es wurde also zuviel Calcium unnötig dosiert und gleichzeitig steigt die Gefahr für natürliche Fällungen (künstlicher, nicht nur durch korallen erzeugter Verbrauch).


    Ich möchte Dir nur sagen, das die Interpretation deiner Analysen zumindest auch anders gesehen werden kann. Der Magnesiumwert wäre bei uns niemals Rot gewesen und auch die vorgegeben Sollwerte sehen wir teilweise deutlich anders. Eben angelehnt an den echten natürlichen Werten.


    CeiBaer

    Zitat

    Müssen tatsächlich alle Werte im grünen Bereich sein, um erfolgreich ein Meerwasseraquarium zu pflegen? Mal abgesehen von den Hauptwerten, welche Werte dürften im nicht grünen Bereich sein, weil sie keine oder kaum Auswirkungen haben? Welche Werte müssen im grünen Bereich liegen und welche Auswirkungen hätten sie falls nicht?


    Nein, nicht alle Werte müssen zwingend im grünen Bereich sein. Aber was grün oder rot ist wird ja in diesem geschilderten Fall auch individuell festgelegt. Das dies nicht immer der Weisheit letzter Schluss seien muss, dürfte das Beispiel mit dem Magnesium gezeigt haben.
    Magensium ist viel unkritischer als essentielle Werte wie Jod, Calcium, KH-wert usw. um nur einige Beispiele zu nennen. Und gerade weil wir hier eine etwas andere Interpretation von den gemessenen Werten haben, werden wir das ganze Thema auch deutlich anders angehen.
    Ich habe Leute gesehen, die sich Strontium gekauft haben, weil die Analyse 7mg/l statt Sollwert 8 mg/ angezeigt hat. Das ist zwar schön für den Handel aber bringt den Aquarianer doch nicht weiter. Es gibt in der Tat Informationen die wichtig seien können, aber auch genauso gibt es Informationen die man durchaus relativiere kann.


    Man kann auch komplett ohne Analysen auskommen, wenn alles in Ordnung ist und die Korallen sich bester Gesundheit erfreuen. Leider ist dies aber eher selten der Fall und nicht jeder hat ein geschultes Auge für seine korallen, bzw.was ihnen fehlen könnte. Daher kann es eben helfen ein scharfes Gesamtbild von seinem Wasser zu haben und dann ggf. gezielt an den "richtigen Schrauben" zu drehen. Also nicht an jeder Schraube drehen, sondern nur da, wo es wirklich nötig ist. Dies ist ein Beratungsintensives Gebiet auf das wir uns z.b. gerade einrichten. Denn es nützen die genausten Analysen wenig, wenn man Sie nicht auch entsprechend interpretieren kann.


    viele Grüße
    Oliver

  • Hallo,


    Daher kann es eben helfen ein scharfes Gesamtbild von seinem Wasser zu haben und dann ggf. gezielt an den "richtigen Schrauben" zu drehen. Also nicht an jeder Schraube drehen, sondern nur da, wo es wirklich nötig ist. Dies ist ein Beratungsintensives Gebiet auf das wir uns z.b. gerade einrichten. Denn es nützen die genausten Analysen wenig, wenn man Sie nicht auch entsprechend interpretieren kann.


    das Problem was ich jetzt als Normalo-Nutzer sehe ist folgendes:


    Ich habe nun mehrere Anbieter mit Analysen, selbst wenn alle die selben Werte messen würden, würde jeder Anbieter die Ergebnisse anders interpretieren und die Verwirrung wäre groß. Anbieter X sagt Alles in Ordnung, Anbieter Y sagt 3 Werte subotimal und Anbieter Z sagt ich solle mit seinen Produkten handeln sonst ist es "zuspät".
    In einem Forum fragen fragen bringt auch nix da sich eh dann " Fan´s" der jeweiligen Lager bilden und es dann herzlich weiter "gestritten" wird wer den nun die Werte richtig! interpretiert...


    Lars

  • Ich wiederhole nochmal, wenn es eine anständige, zu verstehende und konsequente Beratung und Erklärung zu den Analysen gibt, dann ist das der ausschlaggebende Punkt, wo der Endverbraucher landen wird. Ich habe hier schöne Ansätze gesehen, die wenn sie wirklich so umgesetzt werden, hilfreich sein können. Nur auf Wasserwechsel verwiesen zu werden, würde mir ehrlich gesagt nicht reichen.


    Oliver Pritzel


    wenn ihr das so auch individuell für jede eingehende Probe erklären könnt, dann ist das ein sehr guter Ansatz. Sicher werden auch dort Fragezeichen bleiben, aber darauf kann man auf alle Fälle aufbauen und weiter optimieren.


    signatur.jpg


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  • Hi Lars,


    Zitat

    würde jeder Anbieter die Ergebnisse anders interpretieren und die Verwirrung wäre groß.


    da wäre dann was dran. Aber komplett anders würden die Interpretationen in der Regel auch nicht ausfallen. Vielmehr würden sie sich eher in dem einen oder anderen Detail unterscheiden (siehe Beispiel oben). Aber jeder versteht natürlich auch irgendwo sein Handwerk. Daher sollte die Gemeinsamkeiten (hoffentlich) überwiegen. Es wird durch den verstärkten Informationsaustausch ohnehin zu immer klareren Erkenntnissen kommen. Von daher sehe ich das jetzt nicht als so problematisch.


    Zitat

    In einem Forum fragen fragen bringt auch nix da sich eh dann " Fan´s" der jeweiligen Lager bilden und es dann herzlich weiter "gestritten" wird wer den nun die Werte richtig! interpretiert...


    Ja, es gibt die "Fanboys", die natürlich absolute Befürworter von etwas sind. Oft wird hierdurch polarisiert und die eigentliche Sache gerät in den Hintergrund. Aber es gibt hier z.b. auch durchaus neutrale Personen (Moderatoren), denen es eher um die sachliche Lage geht. Letztendlich gibt es schon Fakten, an denen man sich orientieren kann. So sind z.b. natürliche Werte des Meerwassers immer eine gute Orientierung. Wir möchten hier z.B. immer naturnah arbeiten. Gleiches sagt übrigens auch Thomas Pohl von Korallenzucht schon immer. Es gibt also schon durchaus Überschneidungen. Letztendlich bin ich aber davon überzeugt das sich die ehrliche Aufklärung mit einem guten Service durchsetzen wird. Denn bei dem ganzen Thema geht es um bestmögliche Hilfestellung.


    CeiBaer


    Zitat

    Ich habe hier schöne Ansätze gesehen, die wenn sie wirklich so umgesetzt werden, hilfreich sein können. Nur auf Wasserwechsel verwiesen zu werden, würde mir ehrlich gesagt nicht reichen.


    Natürlich nicht. Je nach Situation können und sollten ganz andere Maßnahmen sinnvoller sein. Hier ist immer die Sachlage entscheidend. Bei Unterversorgungen sollte diese gezielt behoben werden und bei Anreicherungen sollten diese gezielt eliminiert werden. Klappt die gezielte Reduzierung aber nicht, dann kann auch ein Wasserwechsel als Instrument dienen. Es ist nur eine Möglichkeit von vielen...


    Gruß
    Oliver

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