Mischbettharzpatrone

  • Hallo allerseits,


    überlege mir, eine Mischbettharzpatrone zu kaufen. Meine Fragen:
    1. muss ich die Patrone zwingend permanent an einen Wasseranschluss wie die Waschmaschine anschließen oder reicht es aus, bei Bedarf manuell Wasser einlaufen zu lassen ?
    2. Filtert das Harz auch Silikate raus oder muss ich wie bei einer Osmoseanlage einen Extrafilter benutzen ? Wenn ja, wie macht man das technisch und welchen nimmt man ?


    LG
    Marijke

  • Hallo,
    zu 1: nein, ist nicht nötig, allerdings muss das Harz im Wasser stehen. Durch Bakterienwuchs sollte man bei Neubenutzung erst mal einige Liter wegschütten.
    2. zu 2: Mischbettharze, die es so im Handel gibt, haben generell einen stark basischen Anionenaustauscher. Dieser holt das Silikat raus. Zudem sind die Harzfilter, die man nach der Osmose anschließt, nichts anderes als Mischbettharze. ^^


    lg
    Beate

  • hi Beate,


    Ja super - das ist ja hervorragend - freu mich ! Gibt es Unterschiede zwischen den Patronen in der Handhabung ? Meine sollte unauffällig im Bad auf dem Boden neben der Dusche stehen. Kippt das Wasser nie um, wenn man das Harz im Wasser in der Patrone stehen lassen soll und zum Auffüllen und WW nicht alles braucht ? Habe insgesamt 150l Meerwasser und noch 140l Süßwasser. Wie groß müsste die Patrone sein ? Was brauche ich dann für eine Harzmenge ? Woher weiß ich, ob das Harz aufgebraucht ist ?


    LG
    Marijke

  • Hallo,
    mit Patronen habe ich nie gearbeitet, sondern nur mit Säulen. Von daher kenne ich die Unterschiede bei den einezelnen Patronen nicht.
    Wenn das Wasser länger im Harz steht, können sich wie oben schon geschrieben, Bakterien in der Patrone bilden. Daher, wenn man neues Wasser braucht, einige Liter zur Vorsicht ablaufen lassen und erst dann auffangen.
    Das aufbreitete Wasser kann man dageben recht lange aufbewahren, wenn die Kanister sauber sind.
    Wie groß die Patrone sein muss, kommt auch auf die Wasserwerte an. Die meisten Patronen, die es so gibt, haben 10-20l Fassungsvermögen.
    Die Patronen sind vom Hersteller schon komplett gefüllt und normalerweise werden Patronen vom Hersteller regeneriert. Also man gibt die alte Patrone ab und bekommt eine frische dafür.
    Ein Leitwertmessgerät kann helfen den Wechelzeitpunkt zu bestimmen. Aber eine Falle gibt es: Mischbettharze habe die Eigenschaft als allererstes Silikat durchzulassen, obwohl andere Ionen noch vollständig umgewandelt werden. Diesen Silikatdurchschlupf zeigt das Gerät nicht an, da Silikat den Leitwert nicht grßartig beeinflusst. Also sollte man auch zwischendurch ruhig mal einen Silikattest zusätzlich durchführen.


    lg
    Beate

  • Hallo Marijke,


    die Harzmenge hängt stark davon ab, wo Du die Anlage betreiben willst. Direkt am Wasseranschluss oder nach einer Osmoseanlage.


    Beispiel: ich habe 1 Liter Mischbettharz nach meiner Osmoseanlage, um das Rest-Silikat loszuwerden und das Harz "hält" gute 2000 Liter.
    Direkt am Wasseranschluss hängt es stark davon ab, welche Härte Dein Leitungswasser hat. Bei ca. 15 dH wäre bei einem Liter bei mir rechnerisch nach ca. 150 Liter Schluss.
    Dem Beispiel folgend würdest Du bei einem wöchentlichen Verbrauch von ca. 30 Litern bei Direktanschluss ca. 5 Wochen mit einem Liter hinkommen (da würde ich eine 10-Liter-Patrone nehmen, um nicht alle Nase lang austauschen zu müssen), bevor das Harz gewechselt werden muss. Bei Anschluss nach einer Osmoseanlage wär´s ca. ein Jahr mit einem Liter.


    Wenn Du das Ding nicht unbedingt wochenlang unbenutzt rum stehen lässt sondern ein Mal pro Woche nutzt, halte ich persönlich das Risiko von Bakterienansammlungen für gering. Bin allerdings kein Bakteriologe.
    Dauerhaft angeschlossen muss nicht sein. Hauptsache, das Harz fällt nicht trocken.



    Erkennbar am Ende ist das Harz, wenn der Leitwert des Wassers steigt ODER der Silikatwert steigt.



    Gruß


    Martin

  • hmm, wöchentlich brauche ich das Ding auf jeden Fall. Meine KH im Leitungswasser ist 10,5 ( Salifert - gerade gemessen ).
    Die Patrone würde sich bei dieser KH dann eher doch nicht ohne UOA lohnen, oder ? Bin echt ein wenig überfragt - die blöden Kieselalgen gehen mir auf die Nerven und Turbellarien will ich auch nicht. Ständig über Silicarbon filtern wird aber auf die Dauer sicher viel teurer und ob es genauso effektiv ist, wie silikatfreies Wasser zu benutzen, möchte ich auch bezweifeln. Naiv ging ich davon aus, dass jedes Aqua dest. silikatfrei sei und habe es fleißig immer wieder reingekippt ... .



    @ Martin : Was würdest du mir denn empfehlen ?


    Herzlichen Dank
    Marijke

  • Hallo Marijke,


    ich komme bei meinen zur Zeit benötigten 30 Liter / Woche mit meiner Osmoseanlage (Werksangabe 190 Liter / Tag) und nachgeschalteter Mischbett-Patrone klar, insofern würde ich diese Kombi empfehlen. Zumal ich die Alternativen


    a) nur Mischbett-Harz (mit entsprechend ca. 5 bis 10 Liter Kapazität, um nicht ständig austauschen zu müssen)
    b) Zweisäulen-Technik (Kati und Ani), die man dann selber regenerieren kann, wenn man es sich denn zutraut


    nicht selber ausprobiert habe und mir deshalb kein Urteil erlauben möchte. Hier gibt´s aber bestimmt auch Erfahrungen zu diesen Varianten.


    Wenn Du eh schon eine Waschmaschine nebst Wasseranschluss (vermutlich 3/4 Zoll) stehen hast, besorg Dir ein 3/4 Zoll T-Stück mit Absperrhahn, dann kannst Du an dem T-Stück gleichzeitig die Waschmaschine UND die Osmoseanlage angeschlossen lassen und sparst das lästige An- und Ab-Pömpeln. Ich hab´s so laufen und streite mich höchstens mal mit meinem Vorstand, ob denn nun die Waschmaschine oder die Osmoseanlage laufen darf :phat:



    Gruß


    Martin

  • Warum Streit?Beide Hähne auf und los geht das Waschen und Wasser machen.Waschmaschiene nimmt eh nur am anfang und am ende zum spülen wasser.

  • 1. Mischbettharzfilter kann man in
    Kunstoffflaschen einsetzen, somit noch günstigider. Muss ja nicht aus
    Edelstahl sein, halt nur extrem langlebig.


    2. Mischbettharz kann man sich günstig industriell regenerieren lassen. (xxx)


    3. Der korrekte Vergleich: Bei der Vollentsalzung ist irgendwann das
    Harz erschöpft. Bei einem Leitwert von ca. 40-80ppm oder 20-40
    Mikrosiemens ist das Ausgangswasser gleicher Qualität des Ausgangswasser
    einer Osmosefilterung. Will heissen, dass die Ergibkeit deutlich höher
    ist als die obigen Angaben. Hier ca. 2.500 L bei 10 Grad GH im
    Leitungswasser. Die Berechnung bezieht sich auf den ungefähren max.-Wert
    an Reinstwasser, ab dann stagniert langsam die Ionertauschfähigkeit der
    Harze und das Ausgangswasser bekommt wie bei der Osmose immer mehr
    gelöste Salze wieder dabei.




    Des weiteren mal eine generelle Information zum Thema Vollentsalzung:




    Funktionsbeschreibung Vollentsalzer:




    Die im Wasser enthaltenen Salze (Ionen) bestimmten den Leitwert. Man
    unterscheidet positiv geladene Kationen von den negativ geladenen
    Anionen. Will man Wasser entsalzen, müssen Kationen und Anionen entfernt
    werden. Dies ist auch schon die theoretische Grundlage zum Verständnis
    eines Vollentsalzers auf Ionentauscherbasis. Er tauscht in
    entsprechenden Säulen Kationen gegen H- -Ionen und Anionen gegen OH-
    -Ionen, so dass das Wasser nach der Behandlung nur noch aus H- und OH-
    Ionen besteht oder anders ausgedrückt reines H2O (Reinwasser) ist.




    Dies zu erreichen, durchströmt das Wasser in den Säulen des
    Vollentsalzers Kunstharzkügelchen, welche auf ihrer Oberfläche die zum
    Tausch erforderlichen Ionen anzulagern und gleichzeitig die
    unerwünschten Ionen aus dem Wasser aufzunehmen in der Lage sind. Säule 1
    (Kationentauscher) tauscht Na+ und Mg++- gegen H+-Ionen. Säule 2
    (Anionetauscher) tauscht Cl-- gegen OH--Ionen.




    Der Tausch erfolgt bis zur Kapazitätsgrenze der Kunstharzkügelchen,
    welche alsdann regeneriert werden müssen. Dieser Prozess nennt sich
    Regeneration und kann nahezu beliebig oft wiederholt werden.




    Unterschiede Ionenaustauschersysteme:




    Die Wasserenthärtung für Haushalt, Gewerbe und Industrieanlagen erzeugt
    Weichwasser oder auch kalkfreies Wasser für z. B. Trinkwasser,
    Kesselwasser oder Brauchwasser. Diese Anlagen sind im Idealfall mit
    einer nachgeschalteten Verschneidearmatur ausgestattet, mit der die
    Wasserqualität auf einen gewünschten Härtegrad eingestellt wird. Nicht
    nur zu hartes Wasser kann Lebensmittel beeinträchtigen, auch zu weiches
    Wasser kann sich negativ auf die Geschmacksentfaltung von Speisen oder
    Getränken auswirken.




    Zweistufige Vollentsalzer (Kati und Ani), bestehend aus der ersten
    Filterstufe in Form von Kationenharz und der zweiten Stufe aus
    Anionenharz. Dieses Vollentsalzersystem wird zur Herstellung von
    technisch reinem Wasser eingesetzt. Dieses vollentsalzte Wasser mit
    einem Leitwert von 0-10 µS und einer Gesamthärte von 0° GH wird für
    viele Anwendungen benötigt.




    Der einstufige Vollentsalzer mit Mischbettharz besteht aus nur einer
    Filtersäule. Ein Gefüge aus Kationenharz und Anionenharz in einem
    Verhältnis von 60% zu 40% genügt den meisten Anwendungen.




    Naja Osmose vs. Vollentsalzung hin oder her. Fakt ist, das bei der
    Vollentsalzung respektive Osmose mit nachgeschaltetem Harzfilter ich das
    qualitativ höchste Wasser bekomme um verdunstetes Wasser oder zum
    Wasserwechsel anzusetzendes Meerwasser einsetze.

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