Wieso habe ich immer noch so viel Nitrit?

  • Hallo Sporty,


    ein Nitritwert von 0,03 oder 0,05mg/L halte ich für bedenkenlos im Meerwasser. In einem laufenden System mit Fischbesatz ist alles bis 0,1-0,2 noch akzeptabel, erst dann sollte man sich Gedanken zu machen. Referenz sollten immer deine Tiere sein, wenn es denen gut geht, dann ist alles im Lot.
    Denke du machst dir da einen viel zu großen Kopf drum und bringst eher deine Biologie durch ständigen "Verbesserungsversuche" durcheinander. Das kann nämlich auch nach hinten losgehen. Wasserwechsel musst du auch nicht unbedingt 20% sein...10% geht auch völlig in Ordnung. Drahtalge regelmäßig erneten und gut ist.
    Wenn deine Korallen wachsen, deine Fische sich wohl fühlen und kein seltsames Verhalten an den Tag legen, dann würde ich dein Becken so weiter laufen lassen. Den Wert im Auge behalten ja, aber du machst dich dadurch einfach noch mehr verrückt.


    Kanst ja noch Ammonium/Ammoninak kontrollieren und NO3 auf Richtigkeit (aus Interesse).


    Es gibt einfach Becken, bei dem ist immer etwas NO2 sporadisch vorhanden (kann viele Gründe haben: Aufbau, Gestein, Strömung etc...) und es ist nicht weiter tragisch, denn die haben Werte in deiner Größenklasse und das von Anfang an.



    Viele Grüße
    Micha

  • hallo


    eigentlich ist ja alles schon gesagt worden, aber zwei dinge meiner meinung nach nochmal....


    den filterwatteversuch wuerde ich nicht machen, da mir zu unsicher, es mag an meiner schusseligkeit gelegen haben, aber ich hab schlechte erfahrungen gemacht....


    wenn dich der wert stoert bzw probleme auftreten sollten, was ich wie micha nicht denke bei den werten, wuerde ich zu ozon greifen.
    absolut sicher was das ergebnis angeht und insgesamt meiner meinung nach positiv fuers gesamte becken.


    netter gruss
    lutz

  • Mich regt der Wert in erster Linie auf, weil die Skala des Testes bei ca 0,04 auf den gelben Bereich umspringt und dann nicht mehr so weit vom roten Bereich weg ist ;)


    Die Ammonium/Ammoniak-Gesamtkonzentration beträgt ~0,05 mg/l. Das entspricht dem Ende des grünen Bereichs des TM Tests. Wieviel davon Ammoniak ist, kann nur wage damit bestimmt werden, weil man das in einer Tabelle ablesen muss, welche den Ammoniakwert in Abhängigkeit von PH-Wert, NO3 und Wassertemperatur angibt und da liege ich denke ich bei ca 0,035 mg/l, was den Angaben nach o.K. ist.
    Demnach tritt eine Schädigung der Lebewesen ab ca 0,07 ein.


    Bedenken?

  • Andererseits schreibst du, dass sich alle Tiere wohlfühlen. So lange du keine Probleme bekommst, könntest du auch einfach damit leben.
    Die Werte halte ich für sehr wichtig..........Aber das Aquarium und die Tiere zu beobachten ist die andere Möglichkeit.(der tägliche Blick mit Schwerpunkt auf die Tiere)


    Deine Werte:
    NO3 =n.n.
    NO2 =0,03-0,05
    Ammon =0,03-0,05


    Wenn es sich def. nicht um Meßfehler handelt, würde ich bei den Werten schon weiter versuchen, eine Lösung zu finden.


    (wobei der Messwert Ammon nicht mit der Referenz von Gilbers geprüft werden kann!!!)


    -Abschäumer nasser einstellen
    -würde die Filterwatte trotzdem mal testen (aber wie Lutz schon sagt - absolut gewissenhaft - tägl. wechseln)
    -Fütterung hast schon am reduziert?


    Denke einen Versuch ist es wert.

  • Mal schauen in wie weit ich den AS von Tunze (9004) nasser stellen kann, ich dachte dass er schon verdammt viel Schaum produziert...


    Das mit der Filterwatte probiere ich gerne mal aus, aber was ist dabei der Gedanke? Einfach nur schwebende Partikel abfangen und rausholen? Wie lange macht man das dann? WIe groß soll die Filterwatte sein?


    Fütterung habe ich reduziert, jap, aber da erkenne ich keinen direkten Zusammenhang. Ich gebe viel rein, ich gebe wenig rein, die Reaktionen scheinen unabhängig davon zu kommen.


    Keiner ist dafür UV-Klärer dauerhaft zu entfernen?


    Grüße

  • Hi,
    zum UV fehlen mir in deiner Situation leider die Erfahrungen......Kann dir da leider nicht weiter helfen.


    Abschäumer und Filterwatte würden mehr Dreck aus dem Wasser holen. (organischen Müll)
    Weniger Müll = weniger Ammon = weniger NO2. (so der Plan)


    Das ist auch nicht die Superlösung....aber "die Lösung" gibt es meistens sowieso nicht.
    Probieren und abwarten.


    Die Dauer des Versuchs hängt von den Werten ab. Sollte sich was verschlechtern, brichst du natürlich sofort ab.
    Sollte es besser werden, machst du es so lange, bis es passt.



    Aber nochmal der Hinweis:
    Beobachte auch immer das Becken und die Tiere. Micha und Lutz haben vollkommen recht----die Tiere sind genauso eine Referenz, wie die Werte.....

  • Danke, schaue ich mir gleich mal an.



    Noch ein Anstoß: habe gerade gelesen, dass einer, der no3 haben moechte bewusst einen Filterschwamm im Becken laesst.
    Nun scheint das vielleicht auch eine Quelle fuer no2 zu sein? Sollte ich den einzigen Filterschwamm in meinem Becken, welcher in einer Strömungspumpe Sitzt (Ocean Runner 2500), auch entfernen? Er ist beim Teilwasserwechsel immer sehr braun.


    Gegenargument: ist das vielleicht auch eine gute Möglichkeit fuer Bakterien sich anzusiedeln? Wenn ja, sollte ich den Schwamm dann nicht alle 2 Wochen waschen?


    Gruesse

  • Wieso kann ich meinen eigenen Beitrag eigentlich nach einer Zeit nicht mehr editieren? Jetzt muss ich hier schon wieder einen neuen erstellen nur um zu sagen, dass es sich bei besagter Pumpe um eine AM Powerfilter PF1000 und nicht um den Ocean Runner 2500 handelt ....

  • Also ich habe gerade was herausgefunden: Ich habe den Ammoniak-Test falsch gelesen.


    Fakt ist/war: NH3/NH4 GESAMTkonzentration bei ca. 0,05 mg/l. Die Tabelle, auf der man die Ammoniakkonzentration ablesen soll fängt aber
    erst bei 0,5 mg/l an. Selbst wenn ich 0,5 mg Gesamtkonzentration gehabt hätte, hätte ich gerade einmal die Hälfte von der Grenze, ab der
    es kritisch wird, erreicht (~0,0269 mg/l) ...


    Was sagt mir das? Ich habe definitiv nicht zu viel Ammoniak im Becken, höchstens etwas viel Ammonium. Das würde ja schonmal heißen, dass der Schritt von NH3 auf NH4 läuft und da ich recht viel Nitrit habe läuft also auch der Prozess von Nitrosomonas zu NO2 gut.


    Schaut euch mal das Bild hier an:


    ...


    Ist das so korrekt? Wenn ja, warum wird NO3 wieder zu NO2? Habe immer NO3 = 0, was ich auf die Anwesenheit der Drahtalge zurückführe, aber dem Bild nach könnte es ja auch so sein, weil es dauernd wieder zu NO2 wird. Ist das jetzt zu weit hergeholt?


    Übrigens tausche ich fleißig Filterwatte, habe den Filter aus der Pumpe entfernt, UV-Anlage ausgemacht und wieder Bakterien hinzugefügt. NO2 ist langsam gesunken, aber immer noch nicht im Bereich von 0,02 ....


    Grüße

    3 Mal editiert, zuletzt von Peter () aus folgendem Grund: Bild und Zitat gelöscht wegen Urheberschutz

  • Hallo Sporty,


    sorry, aber ich musste leider das Bild sowie das Zitat aus urheberrechtlichen Gründen löschen.
    Vielleicht kannst Du das Thema ja mit eigenen Worten umschreiben und/oder Du verlinkst die entsprechende Seite.

  • Hallo,
    Ammonium/ Ammoniak ist einzig alleine eine Frage des pH-Wertes. Bei pH-Werten unter 7 wirst Du nie Ammoniak messen können, weil es sofort zu Ammonium umgewandelt wird. Es sind also keine Bakterien, die irgendwie Ammonium zu Ammoniak oder umgekehrt verwandeln, sondern es ist eine rein chemische Reaktion.


    Zur Denitrifikation: Die Zeichnung ist irreführend. Eine Denitrifikation hat als Endprodukt Stickstoff, Nitrit ist nur ein kurzzeitiges Zwischenprodukt.
    Es gbit zwar das Phänomen der unvollständigen Denitrifikation, dies ist aber meist ein Produkt eines falsch arbeitenden Nitratfilters. Oder es bgibt noch die Reduktion von Nitrat zu Nitrit bei einem UV-Brenner.


    lg
    Beate

  • Entschuldige, wollte keine Urheberrechtsprobleme aufkommen lassen, ich kann es auch nachzeichnen bzw in jedem Aquarienbuch ist dieser Kreislauf drin, den hier wohl die aller meisten kennen.


    Die Theorie kann ich aber sowieso direkt verwerfen, weil mir ein O2-Test gerade gezeigt hat, dass der Sauerstoffgehalt im normalen Bereich ist, danke für deine Erklärungen


    Aber das hier ist ja interessant:

    Zitat

    Oder es bgibt noch die Reduktion von Nitrat zu Nitrit bei einem UV-Brenner.

    Ich verwende einen UV-Klärer (=UV-Brenner?). Kannst du dazu mehr erzählen? Könnte es vlt sein, dass mein Brenner zu stark ist? Oder die Durchlaufgeschwindigkeit des Wassers zu schnell/zu langsam? Wenn garkein NO3 aus NO2 gewonnen werden würde, wäre mein Becken doch schon längst übersättigt mit NO2, oder nicht?


    Grüße
    Denis

  • Hallo,
    das Problem in der Aquaristik ist, dass wir nie herausfinden können, was genau in unserem Becken auf mikrobieller oder chemischer Basis bis in kleinste Detail geschieht.
    Gute lebende Steine haben im Inneren ein sauerstofffreies Klima, wo Denitrifikation stattfindet und die dazu noch die passenden Bakterien beherbergen. Darum ist es auch nicht so wichtig, ob lebende Steine von außen sehr viel Bewuchs haben, einzig alleine das Innere zählt.
    Dazu kommen Nitratverwerter wie Algen und Korallen.
    Auch Vorgänge im Bodengrund beeinflussen den Stickstoffhaushalt. Dies macht man sich z.B. beim DSB zu nutze oder auch beim Jaubert-System.
    UVC-Klärer sind in der Lage durch Photolyse Nitrat zu Nitrit zu reduzieren. Dies ist bekannt.
    lg
    Beate

  • Hey,


    danke für deine Antwort. Das ist ja interessant- Wenn das mit den UV-Klärern so bekannt ist, frage ich mich, warum da noch nie einer drauf hingewiesen hat... was begünstigt denn den Übergang von NO3 zu NO2 im UV-Klärer? Die Leistung?
    Würdest du Ozon für die bessere Alternative halten oder einfach keines von beidem verwenden?


    Von DSB höre ich jetzt das erste mal, hab mal gegooglet. Man könnte also auch sagen, mehr Sand wäre gut ...

  • Hallo Denis


    Hier kannst du nach lesen wie oder was DSB ist.


    Die Nitritbildung beim Einsatz von UV-Entkeimungslampen hat eine andere Ursache: Diese Lampen werden meist bei Algenblüten und/oder Bakterien- und Infusorien Massenentwicklung eingesetzt. Wird nun eine sehr große Menge dieser Lebewesen abgetötet, kommt es zu starker Sauerstoffzehrung bei gleichzeitig höherem Stickstoffangebot. Der Stickstoff wird dann nur noch unvollständig, vor allem langsamer umgebaut. Meistens bleibt die Nitrifikation in der Nitritstufe hängen, weil die Entwicklung der Nitrobacter nicht schnell genug ist.

    Beste Grüße
    Harald


    Freunde gibt es viele. Nur die Echten wird man erkennen.

    Einmal editiert, zuletzt von Harald ()

  • Hey Harald,


    danke für deine Info´s. Aber was mach ich jetzt in Bezug auf mein Problem? UV weg Ozon rein? UV weg und warten was passiert? UV weg und Ozon bestellen aber warten was passiert? Besteht noch die Gefahr von Oodinium (bin da was schissig weil mir vor etwa 7 Monaten 95% meines Bestandes daran zu Grunde gegangen sind)?


    Was benutzt du denn zum Beispiel, Harald? Ich kriege immer mehr das Gefühl, dass die meisten hier NICHT UV verwenden.


    Es bleibt ja jetzt nicht mehr viel übrig. Filterwatte scheint nichts zu bringen, der Rest auch nicht. UV ist jetzt aus... also warte ich doch mal, was? Wenn ich die Erfahrung und Sicherheit hätte würden sich meine Einträge hier bestimmt auf ein Minimum reduzieren =)

  • Übrigens tausche ich fleißig Filterwatte, habe den Filter aus der Pumpe entfernt, UV-Anlage ausgemacht und wieder Bakterien hinzugefügt. NO2 ist langsam gesunken, aber immer noch nicht im Bereich von 0,02 ....


    Sinkt jetzt der Wert oder nicht?
    Drei Tage ist nicht wirklich viel, um Erfolg zu sehen oder nicht....



    Habe nichts von beiden im Becken laufen.
    Kann dir bei der Entscheidung leider nicht helfen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!