Alternativen um Nitrat zu senken

  • ..und das funktioniert wirklich? Ich muss wirklich runter von meinem Wert, ich habe absolut keine Ahnung wo mein so hoher Wert kommt, absolut nicht. Vllt füttere ich falsch und zuviel....

    VG
    Toni

  • Ja das funktioniert wirklich.


    Ich habe ne ganze Zeit nen Schwefelnitratfilter laufen gehabt. Der No3 Wert ist weit in den einstelligen Bereich gefallen.
    Mit den Deniballs ist es das selbe Prinzip nur eben ohne den Schwefel.


    Will man so einen Filter benutzen, dann vorher sehr gut dazu einlesen.


    Alternativ könnte man auch einen etwas kräftigeren Abschäumer versuchen.


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  • Hallo,
    ich möchte noch mal das Thema Deniballs aufgreifen. Hat die jemand im Einsatz & Erfahrung damit?
    Können die in einem Zeolith Filter oder Multireaktor eingesetzt werden?
    salzige Grüsse

  • wie oben schon geschrieben sind die dinger als bakterienfutter für anaerobe bakterien in entsprechenden filtern gedacht. ohne diese filter haben sie nur die funktion als besiedlungsoberfläche und im schlechtesten fall wird mehr nitrat produziert.


    daran hat sich zwischenzeitlich nichts geändert. :D


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  • Ja, es muss ein spezieller Filter sein.
    Selber bauen wird wohl eher schwierig, da man es mit normalen Mitteln kaum schafft ein sauerstofffreies Niveau zu erreichen. Das Wasser müsste im Filter permanent umgewälzt werden und bei dem Erreichen eines gewissen Redoxwertes müsste ganz langsam frisches Wasser zugefügt und das verarbeitete rausgepumpt werden. Das kann man in den speziellen Filtern durch tröpfchenweisen Austausch erreichen. Das ist ohne passende Automatik selbst dort schon schwer genug und relativ heikel.


    Es gibt ja bereits passende Filter am Markt, die gut funktionieren, wenn man ne automatische Steuerung verwendet. Suchst du mal nach Nitratfiltern.


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  • Mal ne ganz blöde Frage: Was stört dich an dem NO3 Wert? Geht es den Korallen nicht gut?


    Wenn du ein Algenrefugium hast, da gehören nur Drahralgen rein, keine Caulerpa, sterben die ab, geben die Gift ins Becken ab. Beleuchtet werden müssen die Algen antizyklisch mit einer spezielle Pflanzenbeleuchtung. Und um die Mengen an No3 runter zu bekommen, müsstest du ein Algenrefugium haben, dass genauso groß ist, wie dein Becken.


    Lass mal die Bactoballs weg, die sind kontraproduktiv, das will der Händler nur Geld verdienen. Im Übrigen weißt du doch gar nicht, was da für Bacs drin sind, wenn welche drin sind.


    Des Weiteren stellt sich die Frage, wie dein NCP-Verhältnis aussieht. N kann nur abgebaut werden (verbraucht werden), wenn genug P und C vorhanden ist. Von daher wäre RedSea keine schlechte Wahl, weil da auch C dosiert wird. Und dann denk bitte mal über ein vernünftiges Versorgungssystem nach. Da kann es auch dran liegen.


    Rolf

  • Habe da auch ein Problem mit Nitrat ,no3 steht bei mir momentan auf 10-15 und po4 ist bei mir auf 0,01 , ich wechsel jede Woche 10% Wasser bei meinem 75l Becken Red Sea Nano , mein Becken läuft mit all for reef da dosiere ich momentan 1,6 ml . Mein kh bleibt konstant auf 8,4 , dazu läuft noch ein multireaktor mit zeolith/ Aktivkohle, meine Korallen stehen alle super bis auf die zoas, ein paar davon verlieren Farbe , habe mir jetzt mal eine icp bestellt ,

  • No3 von 10-15 is gar kein Problem.


    Die farbe verlieren die Zoas maximal wegen zu wenig P und vielleicht zu intensiver Beleuchtung.
    Aber nicht wegen dem NO3. ICP ist prinzipiell keine schlechte Idee.


    EDIT


    Becken scheint noch recht jung, so das die Nitrifikation sicherlich noch nicht 100% in gang ist.
    P etwas anheben dann wird N auch runter gehen.


    Das mit den Acros oben an die Euphys wird sicher nicht lange gut gehen.

  • Ja trotzdem wäre ein kleinerer no3 Wert angemessener :rolleyes: meine Lampe ,,Radion G5‘‘ läuft momentan auf 40% , da bin ich mir auch nicht sicher ob die 40% zu viel sind , dann stelle ich mir die Frage ob 20/30 % zu wenig für die sps/lps sind , benutze die Einstellungen von Mobius Lps
    Wie könnte ich po4 den anheben ? Korallen bekommen jeden 2 Tag 3 ml reef Energy ab+ und die Fische fütter ich 1x pro Tag mit ausgewaschenen artemien

  • Du solltest versuchen den PO4-Wert bei 0,05 und den NO3-Wert zwischen 1 und 5 zu halten. NO3 kann auch 0 sein, wenn NH4 vorhanden ist, aber bitte den PO4-wert nicht unter 0,02 sinken lassen.


    Kh würde ich auf 7,5 senken, ist sinnvoller und natürlicher. Mit den Korallen, die du da drin wird, es bald Probleme geben. Die stehen viel zu eng und werden sich gegenseitig behindern.


    Rolf


    p.s.z.B. damit https://www.meerwasser-bartelt.de/Bartelt-PhosPlus-250ml

    2 Mal editiert, zuletzt von wilro ()

  • Da das Endprodukt der Nitrifikation offensichtlich reichlich vorhanden ist, kann man davon ausgehen, dass diese bereits bestens funktioniert.
    Das angesprochene Optimierungspotential sollte geprüft werden.


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  • Wie CaiBaer schon geschrieben hat: Nitrifikation funz bestens.


    NH4=NO2=NO3 gleiche Anteile 1:1:1


    Um Nitrat abzubauen braucht man aber die Denitrifikanten.
    Das passiert aber nur wenn kein Sauerstoff vorhanden ist.
    Die Bakterien geraten bei Sauerstoffmangel in eine Art "Streß" und nutzen den Sauerstoff aus dem NO3 um zu überleben. Dabei wird NO3 zu Stickstoff reduziert. Dieser gast einfach aus.

  • Ich kann mich noch an damals erinnern, war glaube ich so um 2005 herum, da hieß es zu mir, man sollte einen kleinen Teil vom Aquarien Boden mindestens eine 2-5 cm hohen Sandschicht anhäufen, wo die untersten 1 cm am besten nicht ständig bewegt werden, um eine ausreichende Denitrifizierung zu schaffen. Auf einer Fläche von 150x60 cm habe ich nur 1 grabenden Seestern gehabt und keine Bodengrabenden Schnecken. Die Strömungspumpen haben in eine Ecke den Sand angehäuft und diese Anhäufung habe ich dann so gelassen. Es hat damals funktioniert.

    Dankeschön
    Liebe Grüße
    Bettina



    Seit August 2022
    Red Sea REEFER 625 XXL G2
    150x65x60cm
    Licht: 2xStraton
    Versorgung: DSR / Sangokai
    Deltec Abschäumer
    2x 4fach Dosierpumpe von GHL
    Sonstiges: Riffkeramik
    ICP von Oceamo


    Bis August 2022:

    Becken: 80x50x30 ohne TB

    Licht: Straton (Früher Giesemann Vervve LED)

    Versorgung: DSR

    Tunze: Abschäumer, Strömungspumpe, Powerfilter, Nachfüllanlage

    2x 4fach Dosierpumpe von GHL

    Sonstiges: Riffkeramik und Live Sand

    ICP von Oceamo


    Heimtests von Salifert und Hanna

  • selbige fähigkeiten hat man auch dem lebendgestein zugeschrieben. es sollte im innern die sauerstofffreien zonen haben um dort dann nitrat wieder abzubauen. vermutlich resultierte auch daher die 10 prozent-empfehlung. ich denke aber nicht, dass es in dem maße wie vermutet auch so stattfindet. zumindest ist die rate nicht vorhersehbar.


    wenn man jetzt aber viel lebendgestein bzw. gesamtoberfläche hat, es relativ schwach umströmt wird, dann kann es auch genau andersherum sein. viel oberfläche bedeutet auch viel bakterienaufwuchs und damit ein hoher umsatz von ausgangsstickstoff zu no3. kann sogar bedeuten, dass nur noch sehr wenig vorstufen des stickstoffs für korallen zur verfügung stehen, weil es einfach zu schnell von der gesamtoberfläche verwertet wird. daher heute auch die empfehlung die gesamtoberfläche geringer zu halten.


    also, selbst mit viel lebendgestein hat man nicht die garantie, dass auch die denitrifizierung läuft. eher im gegenteil. von daher könnte man also da ansetzen und seinen aufbau bzw. das strömungskonzept mit überdenken.


    ob sandzonen in unseren heutigen becken gut geeignet sind um verlässlich zu denitrifizieren wage ich zu bezweifeln. mag vereinzelt funktionieren, ist aber kaum kalkulierbar und kann auch genau das gegenteil bedeuten, wenn nicht die benötigten verhältnisse dauerhaft gehalten werden können. mal abgesehen davon, dass ggf. schwefelwasserstoff entstehen kann.
    man hat es früher oft über das so genannte jaubert-system gemacht, wo in nem extra abteil hoher sand eingebracht wurde und darüber dann o2 freie zonen geschaffen wurden. ähnlich dem deep sand bed system. dort wurde allerding direkt im aquarium der sand über 10cm aufgeschichtet.


    eigentlich hat sich aber das berliner system durchgesetzt. also das was wir alle heute so verwenden. macht auch sinn bei den heutigen möglichkeiten und erkenntnissen.


    insgesamt kann man sagen, dass wir heute zusehen sollten, dass unsere becken so ein- und ausgerichtet sind, dass gar nicht erst übermässig no3 entstehen kann. dann muss man auch keine denitrifizierung fördern.


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  • Ja, genau die sogenannten "Systeme" kenne ich auch noch.
    Ich glaube damals hat es funktioniert, weil damals irgendwie alles anders war. Und alles irgendwie doch ineinander gegriffen hat, weil man ganz andere Ausgangswerte gehabt hat, und auch keine "High End" SPS wie heute.
    Ich kann mich auch noch daran erinnern, als ich mein Aquarium 2011 abgebaut habe und genau diesen "Sandhaufen" rausholte, stank dieser sehr extrem nach fauligen Eiern. War kaum auszuhalten.
    In der heutigen Zeit und dadurch mit dem heutigen Wissen und Technik kann man einiges effiziente machen. Das hat auch seine Berechtigung und ist gut so. Heute mache ich auch einiges anders als damals. Und Schmunzel auch sehr oft über die damaligen "Theorien", unter anderem auch über diese, welche du CeiBaer erwähnt hast.

    Dankeschön
    Liebe Grüße
    Bettina



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  • der gestank zeigt einmal, dass es funktioniert haben muss, zum anderen aber auch, dass der schwefelwasserstoff auch ins becken hätte gelangen können. ist also immer auch ein risiko, wenn man es einfach mal so macht. daher hat man in den systemen mit viel sand oft ein vlies eingebracht, damit grabende tiere diese stellen eben nicht freilegen können und sich die schichten vermischen.


    aber wie gesagt, man hat mit heutigen erkenntnissen gute möglichkeiten diese einträge zu steuern. zumal man auch erwähnen muss, dass nitrat nun kein giftstoff ist und auch höhere konzentrationen keine negativen auswirkungen aufs leben im becken haben, aber ein super indikator für den stand der dinge ist.


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