ICP-OES Analyse - Diskussion

  • Ich habe noch nie solch Analyse machen lassen. In den ganzen Jahren nicht. Bei mir ist es nur Balling Light. Muss mein Becken jetzt sterben? :D


    Natürlich nicht. Ganz im Gegenteil. Mein Becken läuft wunderbar. Dieses Jahr konnte ich knapp 150 Ableger weitergeben. Und das alles ohne ICP und trallala.


    Stimme ich dir zu. Dann hast du ein gewisses Talent ohne dem ganzen klimbim auszukommen. Wenn das so ist, freu dich drüber. Einige Anfänger werden das wohl kaum in den ersten Jahren so erfolgreich schaffen denn dazu gehört Erfahrung oder eine Methode die es einfacher macht. Gut, ich spreche jetzt nicht von Weichkorallen oder Anemonen sondern von farbigen Steinkorallen.

  • Hallo zusammen,


    mich würde bei der Diskussion mal interessieren, nach welchem Kriterium Ihr denn das Labor auswählen würdet, bei dem Ihr Eure ICP-Analyse zukünftig machen lasst.


    Welche Kriterien sind Euch wichtig?


    Wird durch die neuen Anbieter eine ICP-Analyse grundsätzlich zu einem üblicheren Hilfsinstrument, um das "Gleichgewicht seines Wassers" mal zu überprüfen?


    Wer würde jetzt denn eher mal sein Wasser im Labor testen lassen?


    Hier können sich neben den erfahrenen Usern, gerne auch ein paar Anfänger und Einsteiger melden.


    Gruß,
    Matthias

  • Gute Frage Matthias.


    Vielleicht bringt die folgende Frage mehr Aufschluss darüber welche Tests in Zukunft beliebter sein werden.
    Denn ATI wirbt damit, dass sie mit der ICP auch Chlorid messen können. Diesen Wert bekam man bisher ausschließlich durch der zweiten Test mit der hplc.
    Sind nun die neueren Geräte geeignet auch Chlorid zu messen?

  • Ich liebe Formeln. Sorry, Berufskrankheit.


    Hier noch eine Formel von mir für die von ATI angesprochene Elements-verzerrung da die Messwerte durch unterschiedliche Salinitäten anders ausfallen.


    Konzentration bei realer Salinität = Konzentration bei optimaler Salinität / 35 * reale Salinität


    Beispiel für den Ca-Wert bei abweichender Salinität
    Ideale Salinität = 35
    Reale Salinität = 39
    Idealer Ca-Wert bei 35er Salinität = 420mg/l


    468=420/35*39

  • Hallo Matthias,


    Zitat

    Wer würde jetzt denn eher mal sein Wasser im Labor testen lassen?

    ich nicht, weil mir die Ergebnisse nicht viel helfen.


    Was nützt es mir, wenn ich weiß, dass bestimmte Werte erhöht sind, aber nicht, wie sie ins Becken kommen? Vielleicht liegt es am Salz, am Futter, an den Spurenelementen oder technischen Geräten, vielleicht gibt das Glas Stoffe ab oder der Wind weht sie durchs Fenster rein?


    Viele Grüße
    Erika

  • Man könnte z.B. im Support Forum von Triton nachfragen?


    Für unsere Formelfan's
    Umrechnung von Leitwert mS/cm (25°C) in Salinität in Excel.
    In Zelle C4 den Leitwert eingeben.


    Code
    = ((((2,7081*WURZEL(C4/53,0648)-7,0261)*WURZEL(C4/53,0648)+14,0941)*WURZEL(C4/53,0648)+25,3851)*WURZEL(C4/53,0648) - 0,1692)*WURZEL(C4/53,0648)+0,008 + 8,6059*(((((-0,0144*WURZEL(C4/53,0648) + 0,0636)*WURZEL(C4/53,0648)-0,0375)*WURZEL(C4/53,0648)-0,0066)*WURZEL(C4/53,0648)-0,0056)*WURZEL(C4/53,0648)+0,0005)
  • Genau damit kannst du den Fehler finden weshalb deine Korallen nicht wachsen, braun aussehen oder gar eingehen. Das nennt TRITON bewusste Aquaristik.


    Inwieweit ünterstützt die "bewusste Aquaristik" den Endverbraucher in der Analyse seiner Daten? Für mich ist das wieder nur eine ausgedachte Wortkombination und keine Aussage über Qualität einer Analyse oder Hilfestellung.


    Ich würde damit keine Fehler finden. Allerhöchstens eine Vermutung für ein Symptom. Egal wie "bewusst" jemand etwas nennt.
    Interessant ist zu wissen woher erhöhte Werte wie Zinn, Silizium oder was auch immer kommen und wie diese beseitigt werden können.
    Solange es da keine Aussagen gibt, bleiben Zahlen einfach nur Zahlen. Egal wie sehr man die Werbetrommel für ein System rührt. Voreingenommenheit bringt uns hier nicht weiter.


    Der Anbieter der eine konsequente Problemlösung in Verbindung mit seiner Analyse anbietet wird vorne sein. Dabei ist es dann auch egal welcher es ist. Bis dahin bleiben die Analysen nur eine Anhäufung von Zahlen die nur eines können, Fragezeichen in die Gesichter der Verbraucher zaubern.


    signatur.jpg


    Hilfreiche Informationen von der Einrichtung

    bis zum Betrieb des Beckens

  • Ich frage mich bei der Diskussion wieso bei mir seit 10 Jahren Meerwasser ohne ICP-OES überhaupt funktionieren konnte. In den ersten Jahren mit Leitungswasser und Erdaufguss statt Special Blend, Nite Out oder wie die Präperate alle heissen. Ohne Versorgungssysteme für viel Geld einfach nur mit ein paar günstigen Salzen nach der guten alten Balling-Methode.


    Ich will damit nun nicht sagen das früher alles besser war, war es mit Sicherheit nicht. Viele der neuen Produkte machen uns das Leben leichter und stehen für ein stabileres System aber sie ersetzen nicht das auseinandersetzen mit der Biologie und den Grundkenntnissen der Wasserchemie. Eine ICP-OES Analyse ist mir dennoch zu hoch, ich kann sie trotz jahrelanger Erfahrung in vielen Punkten nicht deuten.


    Wie wird der Support der ICP-OES Anbieter aussehen? Werden sie neutral beraten oder wird ATI nur dann einen guten Support geben können wenn man ihr Versorgungssystem nutzt oder wird Triton irgendwann nur Kunden seines Systems eine Analyse anbieten? Kann man sich in 10 Jahren überhaupt noch im Getümmel der verschiedenen Versorgungssysteme zurecht finden? Es ist ja jetzt schon so, dass sich Einsteiger über ein Versorgungssystem Gedanken machen obwohl sie es noch gar nicht brauchen, das ihnen in einigen Foren und Facebook-Gruppen suggeriert wird das sie nur mit Schnellstart und Versorgungssystem zum Erfolg kommen.


    Ich betrachte die ganze Entwicklung etwas skeptisch und sehe bei vielen Produkten einfach nur den kommerziellen Gedanken was natürlich auch legitim ist. ICP-OES im Massenmarkt bringt Umsatz aber es hilft dem Aquarianer im Massenmarkt nur bedingt.

  • Hauke :EVERYD~313:


    Zitat

    ch würde damit keine Fehler finden. Allerhöchstens eine Vermutung für ein Symptom.

    da bist du nicht der einzigste :D . Das trifft auf 90% der Leute die so ein Test machen lassen.
    Ich hab das in nem anderen Thread schon einmal geschrieben, mann muss sich doch nur mal die Support Foren anschauen.
    Die Leute bekommen ihre Auswertung und wissen nix damit anzufangen.
    Meine Fragen wären: Wer weiss den wie die Elemente überhaubt wirken? Gibt es da Berichte oder irgendwelche Studien?
    Man bekommt als Antwort: Stoff XY ist zu hoch - ja das ist schön aber was macht bzw. was bewirkt Er.


    Meine Meinung sind viele Anfänger eher noch mehr verunsichert nach so einem Test als voher.

  • Ich bin auch kein großer Freund dieses Trends. Aber ich denke mir einmal im Jahr kann man das machen um zu sehen wo die Reise hingeht. Da ich aber auch nur bedingt in der Lage bin das richtig auszuwerten, nutze ich eben den Business Test von Fauna Marin, bei dem die dazugehörige Beratung und Analyse dazugehört. Da mein Becken mit Sangokai betrieben wird, werde ich als Berater natürlich auf Jörg zurückgreifen. Das es den Business Test bzw. die dazugehörende Beratung nicht zum Null Tarif gibt dürfte klar sein. Aber das ist es mir wert! Nur die reinen Messergebnisse vorgesetzt zu bekommen ist für mich, zumindest im Moment, nicht ausreichend. Insofern finde ich den Ansatz von Claude mit dem Business Test und seinen kompetenten Beratern als den einzigen richtigen Ansatz!



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    Matthias


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    Red Sea Reefer 850-S

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  • Der Ansatz eines "Business-Test" ist der einzig wahre Ansatz, anders kann es nicht funktionieren weil wir Hobby-Aquarianer und keine Chemiker sind. Ein Ampelsystem mag nett aussehen aber sagt nichts darüber aus was ich ändern muss und was die Grenzwerte für mein System bedeuten.


    Ich sehe es kommen, es werden in den Foren bald massenhaft Analysen gepostet, um Hilfe gebeten und dann kommen von überall die Schlauberger her und deuteln an den Werten rum. Das ganze wird wenig bis gar nicht hilfreich sein und wie meine Vorschreiber schon schrieben, es wird mehr verunsichern als helfen.

  • Ich möchte hier mal probieren ein paar Lanzen für die Messungen zu brechen.


    Triton hat ja als erstes diese Messung angeboten. Hier stand meines Wissens aber nicht die Fehlersuche im Vordergrund sondern, die optimal Anpassung der Triton Dosierung mit Hilfe der Ampeln. Hat man zu wenig Jod, gibt man Jod dazu. Hat man zu viel Aluminium, benutzt man einen Adsorber. Und so sind hoffentlich alle Ampeln grün. Als Referenz dient dabei das Schaubecken im Geschäft von Triton.


    Die Fehlersuche in einem nicht Tritonbecken ist also eher ein Missbrauch der ursprünglichen Idee (auch wenn er vom Anbieten natürlich gerne aufgegriffen wurde). DIes kann funktionieren oder kann nur Fragezeichen in den Gesichtern hinterlassen. Und hier möchte ich probieren die zweite Lanze zu brechen:


    Ich hatte Mitte des Jahres extreme Probleme mit meinen Steinkorallen. Sie wuchsen ein halbes Jahr extrem gut, stagnierten dann im Wachstum und starben schlussendlich sehr rasant von den Spitzen her ab. Meine Wassertest, welche mit einer Referenzlösung überprüft wurden, ergaben keine Auffälligkeiten (außer das Ca und Mg sehr hoch jedoch noch nicht kritisch waren).


    Ich habe mich dann ziemlich schnell entschlossen, eine Analyse zu Triton zu senden, da ich Schwermetalle im Wasser vermutete (auch wenn ich keine rostigen Stellen oder dergleichen finden konnte).


    Das Ergebnis überraschte mich dann ein wenig. Ich hatte keine Schwermetalle im Becken und fast alles war grün oder gelb (Ca und Mg zB).


    Auffällig waren nur Barium und Kalium, da beide Werte sehr stark erhöht waren. Barium hielt ich für unproblematisch, jedoch nehme ich an, dass der hohe K-Wert (über 500mg/l) damals toxisch auf die SPS wirkte.
    Leider kann ich nicht beurteilen, ob es wirklich daran lag. Die meisten SPS konnte ich nicht mehr retten und die, welche überlebt hatten habe ich in das Becken eines Freundes evakuiert.
    Auch kann man argumentieren, dass die Maßnahmen ohne Analyse die gleichen gewesen wären (nämlich ein großer Wasserwechsel).


    Trotzdem fand ich es gut zumindest einen Anhaltspunkt für ein sonst nicht messbares Problem zu haben. Und wer weiß? Hätte ich die Analysen regelmäßig gemacht, hätte ich vielleicht den Anstieg bereits früher bemerkt.

  • Hallo Clemens,
    guter Einwand aber es wäre für mich interessant wie es überhaupt zu der Überhöhung von Kalium und Barium kommen konnte? Wenn es darauf hinaus läuft, dass eine tiefgehende Analyse dadurch notwendig wird weil neuartige Versorgungssysteme verwendet werden und man sich dadurch die Gefahr einer Überdosierung von Spurenelementen einhandelt, stellt sich für mich wieder die Grundsatzfrage nach der Sinnhaftigkeit der neuen Versorgungssysteme

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