DIY Dosierpumpe für wenige Talers

  • Moin!


    Wie versprochen kommt hier eine Anleitung zu einer DIY Dosierpumpe im Preisbereich von <50 Euro. Die zuerst geplanten
    Ausgaben von ~15 Euro konnten nicht eingehalten werden, ich bin im Bereich zwischen 20 und 30 Euro gelandet, allerdings ohne Holz und
    Legosteine...


    Materialien und Kosten dafür:


    - Einwegspritzen (in passender Größe zur ungefähren späteren Dosiermenge,
    ich habe 2x1ml, 2x3ml und 2x10ml verwendet), die mit dem Silikonstopfen (!!! nicht die normalen !!!). Gibt es in der Apotheke in 100er Packs (soviel braucht man normal nicht), ich war einfach in einer Schönheitsklinik, da würden sie sich wohl mit Silikon auskennen...dem war auch so. Ich hab welche bekommen :thumbup: Kosten: Spende in die Kaffeekasse


    - Discokugelmotor von Conrad. Kosten: 12,XX Euro


    - 1m Gewindestange 3mm. Kosten : 0,99 Euro


    - Mutter M3 (2 pro Spritze und je eine in Reserve, weil man die in den Hosentaschen nie wieder findet :D


    - Schubladenführung 25 cm. Kosten 3,50 Euro


    - Holzleisten (hatte ich noch)


    - Rückschlagventile 2 Stk. pro Spitze. Kosten: 1 Euro/Stück


    - T-Verteiler für 4/6mm Schlauch, 1 pro Spritze. 2 Stück 1,50


    - Vorratsbehälter für die Flüssigkeit, die dosiert werden soll


    Außerdem an Kleinkram:
    - ein paar Teile von Lego Technik
    - Heißkleber mit Pistole
    - Schrauben 3mm
    - Silikonschlauch


    Und wichtig: BIER! (bei mir besonders, weil die leeren Flaschen meine Dosierbehälter sind... 8)



    Der Bau:
    Als erstes baut man im aus dem Holzleisten ein U. Der Abstand der Leisten hängt von der Spritzemenge (und damit von der Breite des Gesamtkonstrukts) ab. Die senkrechten Striche des Us sollten nicht viel enger zusammenstehen als die äußeren Spritzen auseinander sind.
    Im Anschluss baut man die Schubladenschienen an und befestigt zwischen ihnen ein Brett. Wichtig ist, dass die Schienen etwas höher sind als der Rahmen vom U, sodass sich das Teil, was die Spritzen zieht und drückt, frei bewegen kann Das ganze kommt bei Seite und man widmet sich der Spritzenhalterung. Hierfür werden in zwei identische Leisten so große Löcher gebohrt, das die Spritzen stramm drinsitzen. Es ist sinnvoll, unterschiedlich große Spritzen gleichmäßig zu verteilen, um ein gleichmäßiges reindrücken bzw. rausziehen zu gewährleisten. In eine dritte Leiste bohrt man jeweils mittig von den Spritzenlöchern 6mm große Löcher, durch die dann etwas Silikonschlauch kommt. So bleiben die Gewindestangen nicht hängen. Diese Leiste dient im Prinzip als Führung für die Gewindestangen und drückt bzw. zieht gleichzeitig die Kolben der Spritzen rein/raus. Denen widemn wir uns als nächstes: sie werden mit einer Mutter versehen und mit Heißkleber an den Spritzenrückseiten befestigt. Die Spritzenhalterung wird nun auch das U geklebt (nicht auf den Schlitten, der sollte so weit hinten sein, dass er in der vordersten Position die Halterung nicht berührt). Anschließend steckt man die Gewindestangen durch die Führung, dahinter kommt wieder eine Mutter. Mit ihr wird die Dosiermenge bestimmt. Diese Gewindestangenführung/der Drücker wird nun auf den Schlitten geklebt und die ganze Konstruktion wiederum auf eine Platte. Nun baut man ein Zahnrad auf den Motor und befestigt daran eine dieser +-förmigen Stangen. Diese stellt die Verbindung zwischen dem Schlitten und dem Motor her. Dann kommen auf die Spritzen die T Stücke und an jede Seite davon ein Rückschlagventil, und zwar so, dass beim rausziehen der Spritzenkolben Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter gesaugt wird und beim zurückdrücken des Kolbens ins Aquarium kommt. Jetzt hat man es geschafft, mehr ist es nicht.



    Betrieb
    Der Betrieb findet über eine Zeitschaltuhr statt. Die Menge muss man einmal ermessen (im Versuch). Die Dosiermenge für die Spritzen stellt man über die Mutter hinter der Gewindestangenführung ein (also auf der Seite, wo der Motor ist). Je weiter man die Mutter von diesem entfernt, desto geringer ist die Dosiermenge, weil der Schlitten die Mutter an einem späteren Punkt erreicht und den Kolben deshalb nicht mehr so weit rausziehen kann. Also ein ganz einfaches Prinzip.
    Die Dosiermenge kann sehr, sehr genau eingestellt werden (wenn es sein muss auf etwa 0,01ml genau)



    Vielleicht mag es nicht ganz verständlich geschrieben sein, deshalb stelle ich gleich nochmal ein paar Bilder rein. Dann kann sich jeder ein Bild davon machen.
    Bin offen für Verbesserungsvorschläge und werde die sofern möglich/sinnvoll/dem Projektziel entsprechend umsetzen...

  • Hallo zusammen,


    kurzes Update zur Dosierpumpe nach vier Monaten Laufzeit:


    Sie tut was sie soll. Dosieren. Und zwar bis heute zuverlässig und immer exakt die selbe Menge (gemessen mit Feinwaage). Ich habe jedoch eine Modifikation vorgenommen. Die großen Spritzen sind außer Betrieb. Das war etwas zu viel des Guten, die schafft der Motor einfach nicht. Ist aber nicht weiter tragisch, weil es a) ein Langeweile-Bastelprojekt ist und b) mittlerweile eine "richtige" Dosierpumpe am Becken ist, die auch größere Mengen dosieren kann.


    Im Moment dosiere ich mit der Pumpe einmal die Woche das Nutri complete von Sangokai, um meine Nährstoffwerte im messbaren Bereich zu halten. da das bei dem kleinen Becken nur winzige Mengen sind, kann die Pumpe hier ihren Vorteil gegenüber Kaufpumpen voll ausspielen.


    Ferner arbeite ich an einer Designtechnisch anspruchsvollerren Variante, da die hier vorgestellte optisch nicht wirklich ansprechend ist... :rolleyes:


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