Selbstbau einer 36W LED Lampe (1)

  • Für den Fall, dass es dem Admin gefällt, kann er ja den Beitrag zusammenfassen und an einer geeigneten Stelle im Technikteil platzieren.


    Die am Markt erhältlichen LED Lampen schienen mir für meine Beckenmaße von 60cm Länge, 60cm Höhe und 30cm Tiefe nicht geeignet. Nach
    einigem Suchen bin auf den Bausatz von Fischfutter-24.de mit 36 Stück 1W LED’s gestoßen.


    Der Bausatz enthält:
    36 LED’s (Farben sind frei wählbar)
    Alu-Kühlkörper 30x30cm
    3 Konstantstromquellen
    Lüfter
    Anschlusskabel
    Wärmeleitkleber
    Plastikrohr
    Anleitung


    Da die LED’s in der Farbe frei wählbar sind und mir persönlich die Standardbestückung zu purplelastig erschien habe ich folgende Farben ausgesucht:
    14 x kaltweiß > 14000K
    6 x royalblau 450-455nm
    6 x royalblau 455-460nm
    6 x blau
    4 x purple UV


    Vom Anbieter ist es vorgesehen vom mitgelieferten Plastikrohr vier Teile abzutrennen, diese als Standfüße unter die Lampe zu kleben und das
    Ganze dann auf eine Abdeckscheibe über dem Becken zu stellen. Ich bevorzuge aber eine Lösung, bei der ich nicht zu jedem Füttern bzw. den Servicearbeiten die Lampe inkl. Scheibe entfernen muss und dann wegen dem fehlenden Licht nicht mehr sehe was ich da mit meinen Finger so treibe.


    So kam es dann zu folgendem Zusammenbau:


    Um variabel bei einer späteren Veränderung zu bleiben, habe ich vor dem Aufkleben der LED’s insgesamt acht 5mm Löcher in die Aluplatte
    gebohrt und M6 Gewinde in die Bohrungen geschnitten. Vier von oben in die Ecken und jeweils zwei seitlich.


    Die 36 Lampen müssen auf drei Stromkreise verteilt werden. Als erstes musste ich eine neue, für mein Becken passende, Anordnung der Led’s
    finden. Ich entschied mich dafür einen äußeren Ring mit 8 weißen und 4 royalblauen, einen mittleren Ring mit 8 royalblauen und den 4 purple UV, sowie ein inneres Feld mit den verbliebenen 6 blauen und 6 weißen zu machen.


    Hier ist die entsprechende Anordnung:

  • Da die LED’s zwar in verschiedenen Tütchen geliefert werden, aber äußerlich nicht zu unterscheiden sind, ist es sehr ratsam, sie sofort auf der Rückseite mit einem Edding oder CD-Marker zu beschriften. Um später, beim Aufkleben mit dem 2K-Wärmeleitkleber schnell arbeiten zu können habe ich außerdem auf der Vorderseite die beiden Pluspole ebenfalls mit einem roten Edding markiert.
    Zuerst habe ich mich ja gefragt, ob der Kleber in den beiden Spritzen ausreichend für die 36 LED’s ist. Die gute Nachricht … er reicht locker, wenn man einige Dinge berücksichtigt:
    Man nehme zwei alte Kronkorken oder ähnliches. Dann breche man den mitgelieferten Spatel in der Mitte durch und feile das schmale Stück
    flach. Dann bleibt beim Verrühren nicht soviel Klebstoff am Spatel hängen und er lässt sich besser auf kleiner Fläche mischen. Die Anleitung für den Kleber gibt es leider nur online und in Englisch. Geschätzt würde ich sagen, dass man nach etwa 15-20 Sekunden rühren noch etwa 2 Minuten Zeit zum Auftragen hat. Mehr muss man eigentlich nicht wissen.
    Man sollte ungefähr 8 LED’s an den Stellen des Kühlkörpers platzieren an denen sie nachher angebracht werden. Dann im Kronkorken 1 jeweils einen 10-12mm Strang jedes Klebers nebeneinander aufbringen und vermischen und auf die vorbereiteten LED’s aufbringen. Diese Menge reicht etwa für 5-8 LED’s. Erst jetzt alle LED’s umdrehen und in Position bringen.
    Jetzt macht man mit dem Kronkorken 2 genauso weiter bis man die 36 LED’s an ihrem Platz hat. So wie es bei mir gelaufen ist, waren die Reste,
    die verblieben sind, dann soweit getrocknet, dass man immer einen brauchbaren Deckel hatte um weiterarbeiten zu können.

  • Jetzt geht es daran die LED’s mit dem mitgelieferten Kabel zu verbinden. Der Anbieter des Bausatzes schreibt in seiner Anleitung, dass man
    mindestens einen 60 Watt Lötkolben dafür braucht, weil die LED’s nicht länger als 4 Sekunden erhitzt werden dürfen. Also 60 Watt ist schon ziemlich viel. Ich löte des Öfteren und habe nur eine 45 Watt Lötstation mit verschiedenen Lötpitzen. Also habe ich es erstmal damit versucht. Eine breite Spitze mit einer Ablachung und großer Auflagefläche schien geeignet. Es ging erstaunlich einfach. Kurz die LED mit der Spitze berührt, das Lötzinn (ich habe noch eine gefühlte Tonne von dem verbleiten Material da) an die Spitze gehalten und es lief quasi von alleine an die richtige Position. So verzinnt man dann der Reihe nach die 72 Anlötpunkte. Etwas mühseliger war es dann, das relativ dicke Lautsprecherkabel für die entsprechenden Abschnitte abzulängen und abzuisolieren. Einen guten Seitenschneider und eine Zange um die kurzen Abschnitte zu halten braucht man schon. Mit etwas Geduld sieht das Ganze nach einiger Zeit dann so aus:
    Fortsetzung folgt nächste Woche!

  • Hi,


    schöner bausatz, aber wenn man mal die einzelpreise zusammenrechnet, recht teuer.
    Soweit ich das erlesen kann, sind das ja normale china leds.

    VG Sascha


    ScubaCube 165
    Ecotech Radion XR30w G3, BubbleMagus Curve 5, Eheim Compact 2000, Tunze Nano 6040
    Klick


    Früher Sera Cube Special Edition ^^

  • Hey,
    was kostet denn der Spaß zusammen?
    Gerne weiter berichten!
    Bin gespannt wenn es fertig ist...


    PS:Ich weiß nicht ob es doch ein bissle wenig ist, 36W für dein 100l Becken.Kommt aber auch drauf an was du halten willst.

    Mfg Michael

  • Der Bausatz kostet 165 Euro inkl. Versand.


    ... und ich hab nur 65 Liter Wasser im Becken. Hab ich extra ausgelitert.


    Mit Grüßen
    Conny

  • Laut Anleitung wird der Lüfter einfach nur auf den Kühlkörper gestellt und die Luft nach oben weggeblasen. Ich habe mich aber entschieden das
    Teil zu befestigen. 2,5mm Kabelbinder gehen knapp zwischen Gehäuse und Lüfterrad durch ohne dass das Rad am Kabelbinder streift. Dafür mussten dann auf jeder Seite noch zwei 3mm Bohrungen in den Kühlkörper gebohrt werden um die Binder durchzuführen. Und weil ich nicht wollte, dass der Lüfter die warme Luft nach oben zu den Konstantstromquellen bläst, habe ich die Füße einfach umgedreht und lass ihn jetzt den Kühlkörper anblasen. Die Luft dringt dann nach vorne und hinten aus dem geplanten Kasten raus. Keine Angst – das funktioniert.
    Habe die Oberflächentemperatur der Platte nach 10 Stunden Dauerbetrieb im Gehäuse mit allen Leuchten gemessen – 29°!
    Hier ist der laufende (beleuchtete) Lüfter:

  • Ein kleines Problem gab es beim Lüfter aber doch. Der kommt mit einem Molex 3 Pin Stecker. Das wird üblicherweise für Computerkabel
    verwendet. Dann sind die Kabelfarben rot, gelb und schwarz. Dieser hat aber drei gleichfarbige Kabel dran. Also ein bisschen probiert und festgestellt, dass das mittlere Plus und eins von den beiden seitlichen Minus braucht, damit der Lüfter geht. Das letzte bleibt frei. Das wird in Computern als Steuerleitung (sog. Tachosignal) verwendet. Schön hätte ich es gefunden, wenn Fischfutter-24.de das irgendwie kenntlich gemacht hätte und ich nicht dafür ein halbe Stunde mit probieren und bei Gockel damit hätte verschwenden müssen. Bei Bausätzen greift übrigens kein Garantieanspruch und wenn jemand den Lüfter verbruzzelt muss er sich nach einem neuen umsehen.


    So, nachdem die Technik also getestet und für gut befunden wurde, ging es an den Gehäusebau. Wie oben erwähnt, sollte das ganze Lichtspiel
    für mein Becken so praktisch wie möglich sein. Ich habe oben auf dem Glas vom Becken noch einen Beleuchtungskasten drauf, in dem ein abnehmbarer Plastikdeckel wie eine Glasscheibe eingelassen ist. Ohne den Deckel ist das praktisch ein einfacher aber sehr stabiler Rahmen. Diesen Rahmen wollte ich als Führung für den Beleuchtungskasten verwenden. Dann kann ich auch eine Glasscheibe als Abdeckung und zum Schutz für die Lampe in diesem Bereich (an Stelle der Plastikabdeckung die jetzt auf dem Becken liegt) verwenden. Wenn ich die Lampe
    für Servicearbeiten nach rechts oder links verschiebe habe ich an der freien Seite noch gut 20cm Platz zum Werkeln. Die Glasscheibe, wird dann auch automatisch vom Kasten mitgeschoben.


    Für die Seitenteile des Gehäuses habe ich eine 5mm Alu-Verbundplatte gewählt. Das Material nennt sich “etalbond“ und lag bei mir
    noch im Keller rum. Die Außenseiten der Verbundplatte bestehen aus zwei sehr dünnen Aluschichten, der Kern aus einem Spezialkunstoff. Das Zeug ist ziemlich stabil und lässt sich hervorragend mit der Stichsäge und der Feile bearbeiten.


    Ich habe damit diese zwei Platten angefertigt:

  • Als nächstes wurden die oben erwähnten seitlichen Bohrungen vom Alu Kühlkörper auf die Seitenplatten übertragen. Dann noch die Bohrungen
    für die Zwischenplatte, auf die die Konstantstromquellen montiert werden sollen und die der oberen Gehäuseplatte angebracht. Abschließend die Seitenplatten mit schwarzer Folie beklebt. Meine alte Abdeckung ist auch schwarz und das soll schon einigermaßen einheitlich ausschauen. Nun können die Seitenplatten mit Aluschrauben (lagen auch noch in der Werkstatt rum) am Kühlkörper befestigt werden.


    Zum Schluss noch schnell, die Zwischenplatte und die Abdeckplatte aus 9mm Tischlerplatte (jaahh … die lag hier auch noch rum … kaum
    zu glauben, was man im Lauf der Jahre alles so zusammensammelt!) zurechtgesägt, schwarz angestrichen, die Konstantstromquellen in Position gebracht und das Ganze zusammengeschraubt. Fertig ist die Lampe.


    Sobald ich wieder Zeit habe, gibt’s dann die Fotos mit der Lampe auf dem Becken und was die einzelnen Stromkreise für ein Licht erzeugen.


    Für heute hab’ ich erstmal fertig.


    Viele Grüße an die Leser
    Conny

  • Teileliste:
    36W Bausatz von Fischfutter-24.de
    Netzteil 9-12 Volt
    Zweipoliger Computerstecker (kommt zwischen Netzteil und Lüfter)
    2 Stück Zeitschaltuhr
    2 Stück Euro-Doppelstecker für Zeitschaltuhr
    Lüsterklemme mit 6 Anschlüssen
    12 Stück Endadernhülsen 1mm
    2 Tischlerplatten 9mm (30 x 30cm und 30 x 20cm)
    2 Stück “etalbond“ Verbundplatte 5mm (33 x 19cm)
    4 Stück Alu oder Edelstahlschrauben M6 x 30mm
    8 Stück Spax- Edelstahlschrauben 4,2 x 20mm
    6 Stück Spax Schrauben 2,5 x 12mm
    6 Stück Spax Schrauben 2,5 x 16mm
    6 Stück Kabelklemmen 5mm
    2 Stück Kabelbinder 2,5mm
    3 Stück Eurostecker für Konstantstromquellen (von defektenElektrogeräten abgeschnitten)
    Glasplatte 4mm mit geschliffenen Kanten 28,3 x 29,5mm
    schwarze Acrylfarbe
    schwarzes d-c-fix


    Verbrauchsmaterial:
    2K-Epoxykleber für die Lüsterklemme
    Lötzinn 1mm


    Werkzeugliste:
    Lötstation 45W
    Kombizange
    Seitenschneider
    Adernendhülsenzange
    Stichsäge mit feinem Metallsägeblatt
    Bohrmaschine
    Bohrer in 3mm, 5mm, 6mm
    Gewindebohrer M6
    Diverse Schraubendreher
    Diverse Feilen
    Zollstock
    Mess-Schieber
    Inbusschüssel Gr. 5
    Bleistift
    Lineal
    Zollstock
    Eddingstifte rot und schwarz
    Skalpell
    Schere


    Liste ohne Gewähr auf Vollständigkeit !!!


    Viele Grüße
    Conny

    Einmal editiert, zuletzt von Conny ()

  • Hey Conny, finde ich klasse das sich immer mehr Member trauen eine LED Lampen zu bauen.


    Jedoch finde ich, das er oben genante Handel wo du die Lampe her hast, an dir richtig verdient hat. Diese LED's finde ich genau bei den China-Led Seiten außem Ausland. Mit ein wenig nachrechnen komme ich auf knapp 65€ für die komplette Technik mit Gerüst was man in er Bucht günstig schießt.


    Ich möchte dich jetzt nicht schlecht machen oder kritisieren, jedoch denke ich sollte man ein wenig die Augen offen halten wo und was man kauft.
    Klar, wenn man wirklich keine Lust hat sich diese Komponenten selber zusammen zu suchen und ein komplett Set sucht, wird hier fündig.


    Nur, an manchen Sachen kann man halt echt Sparen.



    mfg Tobi.

  • So, jetzt kommt der spannende Moment. - Unten sind die Fotos der 3 Phasen und zwar so wie sie nach und nach bei mir geschalten werden.
    Phase 1 besteht aus 8 Blaulicht, 4 Purple UV und brennt 12 Stunden am Tag. Wenn sie eingeschalten wird, geht gleichzeitig der Lüfter für die
    Kühlung an.
    15 Minuten später wird dann die 2. Phase dazu geschalten. Das sind 8 weiße und 4 blaue LED's. Phase 2 brennt gesamt 11,5 Stunden.
    Eine weitere Viertelstunde später schaltet sich die 3. Phase mit 6 Weißen und 6 Blauen dazu. Phase 3 brennt gesamt 11 Stunden.
    Alle Fotos sind mit gleicher Belichtungszeit und Blende ohne jede Automatik gemacht worden. Obwohl ich verschiedene Versuche mit Einstellungen wie "Kunstlicht", "Sonne", "bewölkt" etc. an der Nikon D50 ausprobiert habe, war es mir nicht möglich, den Blaustich, der auf den Fotos 2 und 3 wesentlich deutlich sichtbarer ist, als es im Original für die Augen erscheint, rauszufiltern. Eine Nachbearbeitung kam aber nicht in Frage um eine einigermaßen Vergleichbarkeit der 3 Aufnahmen zu erzielen. Die Helligkeitswerte entsprechen auf den Bildern dem, was man auch
    tatsächlich sieht. Die Wassertiefe von der Oberfläche bis zum Sand sind in dem Becken 42cm. Die LED's hängen 16cm über der Wasseroberfläche
    also 58cm über dem Grund.


    Viele Grüße
    Conny

  • Hallo Conny,


    deine selbstgebaute LED-Leuchte gefällt mir, ebenfalls die Fotos. :EVERYD~313:
    Da kommt man auf den Gedanken, es selbst zu probieren.


    Gruß
    Michael

    Gruß
    Michael 8)

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