Transport von Meerwasseraquarium mit Besatz

  • Hallo liebe Meerwasseraquarianer.


    Meine Frau und ich liebäugeln
    schon seit ein paar Jahren damit, uns ein Meerwasser Aquarium zuzulegen.
    Haben uns schon durch viel Literatur gewälzt und es immer wieder mal
    beiseite geschoben, weil es ja auch eine recht teure Anschaffung ist.
    Jetzt ist das Thema wieder für uns aktuell geworden und mal wieder gab
    es das zaghafte Hin und Her, sollen wir erst ein Nano Aquarium holen
    oder vielleicht einen Fertigbausatz wie den Sera Marine Cube? Oder doch
    gleich was Großes?


    Naja, das Tänzchen machen wir schon länger mit den verschiedensten Argumenten. ;)
    Jetzt
    standen wir gestern im Fachgeschäft vor dem Eheim Scubacube 270 für
    1190,-€ und sind uns mittlerweile einig geworden, dieses oder etwas
    ähnliches soll es sein.
    Also knapp 300L und am Liebsten in Würfelform.


    Als
    ich dann gestern Abend Tante Google nach diesem Aquarium fragte,
    staunte ich nicht schlecht über die z. T. recht großen Preisunterschiede
    (z. B hat Hornbach das gleiche Modell für 620€ O_O). Aber dann der
    Zufallstreffer: Jemand möchte genau dieses Model komplett mit Besatz
    verkaufen, weil er keine Zeit mehr für sein Hobby findet. Alles zusammen
    für 550,-€.
    Was ich für einen sehr guten Preis halte, da ja allein
    das Aquarium soviel und noch mehr neu kosten würde, ohne noch Pumpe,
    Abschäumer und vor allem Fische/Korallen/etc dazu zu rechnen.


    Natürlich müssen wir uns das Ganze noch anschauen, ob auch alles okay ist, werden heute Abend sicher mal mit ihm telefonieren.
    Aber: Lange Rede, kurzer Sinn... jetzt komme ich zu dem eigentlichen Punkt, für meinen Beitrag hier:


    Angenommen
    wir einigen uns und kaufen ihm das Becken komplett mit Besatz ab, was
    muss ich einplanen, um das Ganze ordentlich transportiert zu bekommen?
    Ich denke, es wäre so oder so das Beste, wenn ich mir dafür dann auch
    extra einen kleinen Transporter miete, so dass ich das Aquarium und den
    Unterbauschrank auch ordentlich sichern kann. Viel mehr mache ich mir
    Gedanken um den Inhalt. Nehme ich das Wasser von dort mit? Oder kaufe
    ich im Laden vor Ort fertig angesetztes Meerwasser? Wenn erstes, wie
    transportiere ich sinnvoll 270 Liter Meerwasser? Das wären ja unzählige
    Kanister mit Wasser. Was mache ich mit den Fischen, Korallen,
    Lebendgestein etc. Gibt es spezielle Beutel für den Transport? Oder
    vielleicht eine Art Tupperkisten?


    Bin diesbezüglich gerade etwas
    ratlos, hat von Euch schon einmal jemand solch einen Transport
    durchgeführt und kann daher aus eigener Erfahrung berichten?


    Bin für jede Hilfestellung dankbar.

  • Hallo Unbekannter,


    natürlich haben wir hier schon einige Becken auch mit Besatz durch die Gegend gewuchtet, aber ein leichtes Unterfangen praktisch aus dem Handgelenk sollte das nie sein. Da gehört schon einiges an Planung dazu. Gerade als Anfänger solltest Du eine Checkliste und einen Zeitplan aufstellen, sonst geht der Einstieg in das schöne Hobby direkt mit einer Katastrophe los.


    Auch wenn ich Deine Art nicht so charmant finde, sich ohne Vorstellung direkt mit einer Frage im komplett falschen Unterforum mit einer Copy&Paste-Anfrage einzuführen. Ohne eine Ortsangabe ist es auch unmöglich, direkt Hilfe anzubieten.


    Deshalb nur ganz kurz die wichtigsten Punkte:
    - suche Dir jemanden, der sich mit Meerwasseraquarien auskennt und gehe das Vorgehen mit ihm durch
    - Du brauchst ohnehin mindestens einen zweiten, um gerade das Becken transportieren zu können
    - Sämtliche Lebewesen kommen in Tüten oder Eimer und diese dann in Styroporkisten, da sie warm gehalten werden müssen während des Transports. Wenn das länger als eine Stunde dauert, sollten auch Heatpacks mit in die Styroporkisten kommen, um sie warm zu halten. Diese bekommst Du ebenfalls von dem befreundeten Aquarianer. Du wirst im Laufe der Zeit auch einige davon ansammeln.
    Auch die lebenden Steine, sprich die Steindekoration, sollte in Styroporkisten einigermaßen warm gehalten werden.
    - Das Wasser kommt mit, solange man es ohne viel aufwühlen, sprich Schwebestoffe und verunreinigungen, mitnehmen kann. 20l-Kanister sind dafür gut.
    - Für den Transport brauchst Du einen echten Transporter oder mehrere Wagen, denn Aquarium und Unterschrank sind schon sehr groß, dazu noch das ganze Wasser und die Technik mit den dicken Stryroporkisten, und Du hast eien enorme Menge an Volumen zu transportieren.
    - der Bodengrund sollte entsorgt werden bis auf ein oder zwei Handvoll, um das Becken bei der Neueinrichtung anzuimpfen.


    Am neuen Standort sollte eine gute Menge (50-100l) frisches Meerwasser bereits angesetzt sein, um nicht mitgenommenes dreckiges Wasser direkt ausgleichen und das Becken in Betrieb nehmen zu können.
    Außerdem sollte dort gut gewaschener frischer Sand schon vorbereitet sein, um ihn bei der neuen Aufstellung direkt einfüllen zu können. Empfehlung: ATI Fiji White Sand mit einem feinmaschigen Kescher mehrmals unter Wasser ausspülen.


    - Becken aufstellen, Verrohrung auf Dichtigkeit überprüfen, dann die Steine im noch größtenteils trockenen Becken aufstellen
    - an Aquarien-Mörtel denken, wenn man die Dekoration ändern will!! Das Mörteln ist nicht ganz einfach, deshalb auch hier erfahrende Hilfe ist sehr sinnvoll!
    - Dann den Sand einfüllen und vorsichtig das Wasser wieder zurück ins Becken geben.
    - Kreislauf öffnen und den Wasserstand im Technikbecken korrekt einstellen.
    - Mit Filterwatte den groben Dreck rausfiltern
    - komplette Technik in Betrieb nehmen: Heizstab, Temperatur prüfen (sollte mindestens 24°C sein)
    - Abschäumer in Betrieb nehmen, Lampe einschalten (Aufhängung an der Decke klären, Dübel und Wandhaken bereit halten.)
    - Strömungspumpen einschalten.
    - Wasserwerte kontrollieren: Ammonium, Dichte, Temperatur (Wassertests dafür vorhanden?)


    Wenn das Becken einigermaßen klar ist nach ein oder zwei Stunden die Korallen einsetzen und dann die Fisch-Beutel zur Temperaturanpassung einlegen und nach 30 Minuten (bei akzeptablen Wasserwerten) einsetzen.
    - Sollte mehr als ein Viertel des Wassers ausgetauscht sein oder die Dichte des Wassers sich um mehr als 1 Promille geändert haben, müssen die Fische angepasst werden, bevor sie ins Becken kommen.


    Gruß
    Sandy

  • Moin


    Setz bei Dir eine gewisse Menge Salzwasser an um am ende des Umzuges aufzufüllen. Für den Transport würde ich billige Kanister nehmen. für Korallen und Lebendtier habe ich transparente 15 liter Eimer mit Deckel genommen. Im Baumarkt als Kleistereimer gibt es zum Teil auch im weiß. Für das Lebendgestein gibt es im Baumarkt großere Tonnen. Ich hatte damals ein 60 liter Maischafaß vom Baumarkt. Stabil weil dickwandig. Weithalsdeckel mit Gummidichtung und Überwurfverschraubung. Das ganze kostet auch ein paar Euro. Über Bodengrund gibt es verschiedene Meinungen. Ich selbst habe nur eine handvoll weiterverwendet und mit neuem nach und nach aufgefüllt und außer 4mal eine weiße trübung für einen Tag nach dem auffüllen des Bodengrundes keine Probleme.
    Und am ende des Umzuges stellst Du fest das durch matschen,Bodengrundaustausch und Reste in Kanistern etc. Dir 5-30 liter Meerwasser fehlen und dann denke an meinen ersten Satz.
    Leider habe ich bis auf meine Behältisse zum Wasserwechsel nichts mehr vorhanden.


    Das ganze ist eine riesenstalperei mit Restrisiko. Bakterien zur Sicherheit nicht verkehrt.
    Vieleicht kannst Du die Tiere zwischenlagern oder einen Deal machen das der Verkäufer erst den Inhalt verkauft und Du das Aq dann günstiger bekommst.
    Ansonsten viel Erfolg meinerseits.


    Gruß Klaus :6_small28:

    Xenia 65, ATI X2, Nyos Quantum 120, AM 3.1, Grotech Kalkreaktor

  • Hallo Sandy, hallo Klaus.


    Zunächst einmal, vielen lieben Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten.
    Dann liebe Sandy tut es mir leid, wenn ich hier etwas ungestüm "hereingeplatzt" bin. Die Vorstellung habe ich soeben im entsprechenden Forum nachgeholt.


    Tja und das Unterforum erschien mir geeignet, sorry wenn dem nicht so gewesen ist.
    Und was das Copy&Paste betrifft: Man muss ja nicht immer das Rad neu erfinden und man weiß nie, wie aktiv die Leute in diversen Foren sind, da ist es schon hilfreich eine Frage breit zu streuen. Außerdem kann es gerade bei dieser speziellen Frage ja sein, dass in Forum A noch nie jemand so einen großen Umzug gemacht hat in Forum B aber schon. Aber natürlich hast Du prinzipiell Recht.
    Hoffe meine Entschuldigung wird akzeptiert :115E17~112:


    Nun aber zum Thema:
    Dass das nicht mal so nebenher geht und man solch einen Transport vernünftig planen muss, habe ich mir schon gedacht, daher ja meine Anfrage in diversen Foren nach Erfahrungswerten und auf was man achten sollte.


    Meine Frau und ich wohnen in Koblenz, der Abholort des Aquariums ist Babenhausen in Hessen (knapp 150 Km eine Strecke). Die Tiere wären also gut 1,5 Stunden unterwegs, sofern nicht noch Probleme beim Verkehr hinzukommen sollten.
    Wir haben auch einen Aquarianer Verein hier ganz in unserer Nähe auf Facebook entdeckt und sind der Gruppe gestern beigetreten. Dort wäre unser nächster Anlaufpunkt, vielleicht findet sich dort ja jemand mit entsprechender Erfahrung, der bereit wäre hier beim Aufbau zu helfen oder das ein oder andere Material für den Transport zu leihen, muss ich aber noch abchecken.


    Prinzipiell muss ich mir erst einmal eine Übersicht verschaffen und einen Plan zurecht legen. Ist ja auch noch nichts in trockenen Tüchern, aber ich möchte auch ungern dem Verkäufer sagen "Klar, wir kaufens" und dann scheitert das an irgendwelchen Dingen, welche man zuvor nicht bedacht hatte. Das wäre für beide Seiten sehr ärgerlich und sollte vermieden werden.


    Die Idee mit den 15L Eimern ist schon mal richtig gut.
    Ein Tipp, wo ich geeignete Styroporkisten für die Lagerung bekommen könnte?
    Bei Verwendung von Plastikbeuteln, gibt es da etwas zu beachten, außer dass in solch einem Fall jedes Tier einzeln mit 1/3 Luft verpackt werden sollte?


    Liebe Grüße


    Sandro

  • Hallo Sandro,


    natürlich muss man das Rad nicht neu erfinden, aber Copy & Paste unbereinigt einfach reinzukippen bringt normalerweise kaum eine persönliche Antwort, eben weil es als unpersönliches liebloses Copy & Paste so schnell erkannt wird. Warum soll der Antwortende sich mehr Mühe machen als der Schreiber der Frage? Deshalb kommt dort im besten Fall meist nur ein Link auf eine FAQ oder so.
    Es ist also eher eine Frage der Höflichkeit und des Respekts. Wenn Du möchtest, dass jemand seine Zeit für Dich zur Verfügung stellt für fundierte Antworten, dann kommst Du ihm natürlich entgegen durch einen Beitrag, der mit etwas Sorgfalt zusammengestellt ist. 8)


    Deshalb finde ich es auch gut, dass Du Dich vorgestellt hast und die Antworten zeitnah mitliest. :thumbup:


    Diese Styroporkisten sind im Versandthandel häufiger im Einsatz. Gerade, wenn es um gefrorene oder kälteempfindliche Sachen geht. Im Normalfall hat jeder Meerwasseraquarianer früher oder später mehrere davon, die kannst Du Dir bestimmt auch für den Transport leihen. Gute Styroporkisten haben mindestens 3cm Wandstärke und schließen gut. Notfalls kannst du aber auch dünnere Kisten nehmen, etwa aus dem Lebensmittel-Versandt.


    Tüten sind einfacher als Eimer, weil sie sich besser in den Stryroporkisten unterbringen lassen. Bitte bedenke, dass die Tiere gute fünf Stunden darin untergebracht werden müssen. Die leicht zu fangenden Fische und Korallen werden am Anfang herausgeholt und in die Transportbehälter gesetzt. Dann muss das ganze Wasser vorsichtig abgepumpt werden, ohne dass der Dreck aufgewirbelt wird, die restlichen Tiere im trüben Rest-Wasser gefunden werden, weil die Viecher natürlich sich nicht alle problemlos fangen ließen und die Lippfische voller Panik schon im Sand untergetaucht sind.
    Die Korallen von den Steinen gelöst werden so weit wie möglich, kleinere Steine notfalls mit den Korallen in die Beutel wandern.
    Dann werden die Steine in die Kisten gesetzt (eventuell in feuchte Tücher hüllen).
    Die Technik muss dann abgebaut werden, die Verrohrung gelöst (Wenn etwas zersägt werden muss, benötigst Du Ersatz und Reiniger/Kleber). Die Gelegenheit direkt nutzen und vor dem Wiederaufbau die Rohre innen reinigen mit langen Rund-Bürsten.


    Bis dann alles verstaut ist und die Fahrt beginnt, sind die zuerst gefangenen Tiere schon gute anderthalb Stunden in den Tüten. Es dauert immer länger als man denkt.
    Dann gute anderthalb Stunden Fahrt und der Wiederaufbau am neuen Standort. Bis das Aquarium wieder läuft vergehen locker 3 Stunden, etwas ist immer schief und daneben, beim Transport gebrochen usw. Am neuen Standort ist natürlich der Boden perfekt eben und das Becken steht ohne jede Austarierung perfekt ohne Spannungen. Klar, immer! Wenn Du also schon vorher dafür gesorgt hast, dass der Boden, wo das Aquarium später stehen wird, mit einer wasserdichten Siebdruckplatte schön eben steht, dann klappt das vielleicht in 3-4 Stunden.
    Ansonsten bist Du bis tief in die Nacht damit beschäftigt und kannst nur hoffen, dass am nächsten Tag ein Einkaufstag ist, denn Du wirst hundertprozentig noch etwas dringend kaufen müssen.
    Eine Osmoseanlage oder Vollentsalzer zum Erzeugen von reinem Wasser (für Wechselwasser, zum Aufsalzen oder zum Nachfüllen des Verdunstungswassers) hat ja jeder schon im Haus, keine Frage.


    Deshalb plane lieber den Aufenthalt der Fische und Korallen in den Beuteln für 10-12 Stunden, das ist realistischer und sinnvoller. Im besten Fall sind die Fische und Korallen etwa 4-5 Stunden in den Beuteln (absolut nichts geht schief, alle Technik funktioniert weiterhin und kann sofort wieder in Betrieb genommen werden). Realistisch, wenn Du auf erfahrene Aquarianer zurückgreifen kannst, die mit eigenen Mitteln aushelfen können, dauert es 5-8 Stunden, bis alles wieder läuft und die Korallen und Fische wieder im Becken sind, gerechnet vom Anfang Abbau bis alles ist wieder im Becken und es läuft. Mit etwas Pech kann es aber auch länger dauern.


    Wenn genügend Wasser/Luft im Beutel ist und die Temperatur über 20° bleibt, dann schaffen die Tiere das normalerweise. Verluste kann man aber nie komplett ausschließen bei so einem Umzug.


    Gruß
    Sandy

  • Hut ab Sandy besser hätte man es nicht beschreiben können :thumbup:


    Ggf. täte ich noch die Fische mit einer mobilen Luftpumpe besprudeln damit die genügend Luft abkriegen.


    LG Lars

  • Danke für die ausführliche Antwort, Sandy.
    Wow, da hast Du Dir schon jede Menge Gedanken gemacht, herzlichsten Dank! :6_small28:
    Leider bin ich auf dem Sprung, daher folgt eine ausführlichere Antwort von mir später.
    Nur eine klitzekleine Frage hätte ich noch: 10-12 Stunden im Beutel klingt sehr lang für mich. Halten die armen Tierchen das denn aus? 8|

  • Hi Lars,


    ich hatte mir früher Umzüge auch viel einfacher vorgestellt. Ein vorsichiger Mensch hat natürlich auch einen "Plan B" für den Fall, dass das Becken nicht direkt in Betrieb zu nehmen ist. Notfalls erst mal ein kleines Standardbecken mit Heizstab und Strömungspumpe und dem von Dir genannten Luftheber, um Sauerstoff ins Becken zu bekommen. Das alles hat man, wenn man etwas länger dabei ist, aber als Anfänger steht man natürlich etwas nackt da. Deshalb ist es auch so wichtig, dass am Anfang etwas Erfahrenere dabei sind, die sehen, dass es nicht klappt (Untergrund ungeeignet, Becken kann nicht aufgestellt werden, zu wenig Wasser, Dichtring kaputt, Lampe kann nicht aufgehängt werden usw.) und kompetent den richtigen Weg finden (Workaround für den Anfang oder eben Plan B) und notfalls etwas Technik ausleihen zur Überbrückung.


    Gruß
    Sandy

  • Hallo Sandro,


    wenn Du auch ein paar Umzüge mitgemacht hast, dann kennst Du den Ablauf und die Tücken und hast einiges an Technik auf Reserve liegen.


    Eine sehr wichtige Sache habe ich natürlich noch vergessen: Styroporplatten für wenig Geld aus dem Baumarkt, um das Becken darauf zu transportieren und die Ecken zu sichern. Ein paar Decken und Riemen sind nie verkehrt.


    Bei einem Becken dieser Größe braucht man keine Transportgriffe, aber wenn es eine enge Treppe hochgeht, dann sind sie manchmal doch sehr praktisch.

    Danke für die ausführliche Antwort, Sandy.
    Wow, da hast Du Dir schon jede Menge Gedanken gemacht, herzlichsten Dank! :6_small28:
    Leider bin ich auf dem Sprung, daher folgt eine ausführlichere Antwort von mir später.
    Nur eine klitzekleine Frage hätte ich noch: 10-12 Stunden im Beutel klingt sehr lang für mich. Halten die armen Tierchen das denn aus? 8|

    Wenn genügend Wasser und Luft drin ist, sollte das kein Problem sein. Vorteilhaft ist, wenn der Verkäufer am Tag vorher die Fische nicht mehr füttert, denn viel Fischkot kann das geringe Wasservolumen schnell verderben.


    Gruß
    Sandy

  • Danke Sandy,


    die Ausführungen von dir sind für manchen Anfänger sehr nützlich und es war mir ein Vergnügen deinen


    Bericht zu lesen. Sehr ausführlich mit allen nötigen Aspekten super beleuchtet. :EVERYD~313:


    Wer plant ein Becken gebraucht zu kaufen, oder mit einem Aquarium umzuziehen sollte diese


    Ausführungen und deine Mühen auf jeden Fall lesen.


    LG Thomas

  • Hi, Styroporkisten bekommt man natürlich auch im Zoofachhandel die Fische und Pflanzen geliefert bekommen. Aber auch in Restaurants mal nachzufragen bringt Erfolg. Und natürlich im Supermarkt die eine Fischtheke haben.
    LG Martina

  • Wer zugang zu einer Person hat die in einer grossküche(Altenheim,Krankenhaus usw.) arbeitet sollte sich mal die Thermobehälter fürs Essen auf Rädern anschauen.Die halten lange warm und bieten gut Platz für Viele Beutel mit Korallen.
    Wenn es länger dauert mit der Fahrt wären das die besten Transportkisten.

  • Hallo zusammen,


    eins vielleicht noch was vergessen worden ist und so ist es mir leider auch ergangen.


    Fische und Korallen kann ich schön in Styroporkisten verpacken und einigermaßen temperiert halten, das restliche Wasser, was ich in Kanistern transportiere, aber nicht. Dies wird gerade jetzt bei den milderen Temperaturen unweigerkich auskühlen.
    Deswegen ist es ratsam die Kanister auf Styroporplatten zu stellen und mit Decken zu umwickeln,auch sollten ein paar Heizstäbe mehr vorhanden sein um das Wasser später wieder schnell auf Temperatur zu bringen.


    In den Sommermonaten kann man sich das natürlich alles sparen.

  • Warum so kompliziert?
    Nur einen kleinen Teil Wasser mitnehmen...kann kalt werden.
    Den Rest in Badewanne/großen Kübeln o.ä. zu Hause an Ort und Stelle einfahren lassen.
    Brauch ja auch nicht lange...das wichtigste ist nicht das Wasser...sondern die Mikroflora
    im Becken ansich...LG..Bodengrund etc....


    LG Micha

  • Hai ,


    Wasser auf Temperatur bringen ist wirklich kein Problem ... entweder heißes Wasserbad in der Badewanne


    die kompletten Transportbehälter rein. Oder beim Diskounter für weiße Ware einen Wasserkocher besorgt


    und dann Osmose oder frisches Salzwasser abkochen und untermixen.


    LG Thomas :thumbup:

  • HI,


    Prima Tipps so weit, keine Frage.


    Aber mal etwas ganz anderses: Mir wäre das ehrlich gesagt zu heikel und ich habe deshalb auch schon mal ein SC 270 (mit Inhalt) nicht gekauft.
    Erst Recht als Anfänger, der beim Aufbau und der Einrichtung eher bedächtig und Schritt für Schritt vorgehen sollte.


    Wenn der Besatz unbedingt mitgekauft werden soll, würde ich lieber vorab zuhause ein Zweitbecken einlaufen lassen. Es muss ja nicht perfekt eingerichtet sein, aber Temperatur, Dichte usw. stimmen dann jedenfalls schon mal. Belüftung & Strömungspumpe rein, Abdeckscheiben drüber wegen der Springer, fertig. Beleuchtung muss nicht sein, denn es geht ja nur um 1, 2 Tage. Der erneute Umzug kann dann auch mit entsprechender Ruhe erfolgen und man kann beobachten, wie z.B. die Fische reagieren.


    Gebrauchte Aquarien und Zubehör gibt es für ganz wenig Geld wie Sand am Meer und vielleicht auch leihweise. Von Vorteil ist auch, dass man sich ganz in Ruhe auf den Umzug vorbereiten kann. Man kann sich dann auch die Kanister und Wasserschlepperei größtenteils sparen und teurer als 10 x 20l Kanister wird das auch nicht unbedingt. Später kann das Becken ja im Keller als Osmose- oder Meerwasserreservoir etc. genutzt werden.


    Nach Ankunft dann in Ruhe die Fische und Korallen anpassen und umsetzen. Anschließend kann dann ganz in Ruhe das eigentliche Aquarium aufgebaut werden. Ansonsten wird die Tour von Koblenz nach Frankfurt und zurück zum Vollstress für alle, Mensch und Tier:


    - Reine Fahrtzeit ca. 4 Stunden,
    - Fische fangen, Wasser auffangen, Korallen etc. verpacken, LG raus und verpacken, Technik (verschmutzt...) und Verrohrung abbauen und einladen mindestens 2-3 Stunden,
    - Ausladen, Aufstellen (Wasserwaage), Lampe hängen, dekorieren (wo möglich noch mörteln), Wasser rein, Tiere rein.


    Und schon sind wir bei Minimum 12 Stunden. Und da sind unvorhergesehene Probleme noch nicht mit eingerechnet. Das kriegt vielleicht ein erfahrener Aquarianer mit einem ebenso erfahrenen Kumpel hin, aber kein Anfänger, für den alles neu ist.


    Der Inhalt solcher Komplettbecken ist meist auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Meist wird ja auch verkauft, weil es nicht läuft oder weil das Becken und die Tiere vernachlässigt wurden. Ein Verkäufer, der interessante und gesunde Tiere im Becken hat, wird
    diese sicher erst separat verkaufen wollen, schon der Tiere wegen. Ob das Lebendgestein wohl noch seinen Namen verdient oder nicht eher ein PO4-Depot ist?


    Klar reizt es, komplett für wenig Geld zu kaufen, ob das aber sinnvoll ist? Der Transporter mit Diesel kommt ja auch schon mal auf EUR 100.

  • Witzig - Vor ner Stunde hab ich hier einen Roman getippt, der Thomas' Posting inhaltlich zu 92,7% entsprochen hat. Ich hab dann gelöscht weil ich mir dachte "das soll vielleicht lieber aus dem Mund von erfahreneren MW-Leuten kommen".
    Nun ist es aus dem Mund eines erfahrenen MW-Leuts gekommen :D


    Mein Nachtrag hierzu nur noch:


    Ich habe meine Einfahrphase fast hinter mir und würde diese Zeit um NICHTS in der Welt missen wollen. Das ganze Ding von Grund auf selbst so weit gebracht zu haben ist ein gutes Gefühl. Du verpasst soooo viel, wenn Du Dir ein fertiges Becken hinstellst. Auch für den vielleicht recht unwahrscheinlichen Fall, dass absolut alles glatt geht. Der Schreck über den ersten gesichteten Borstenwurm, die Freude über die ersten Schlangensterne und die erste Krabbe, der erhebende Moment wenn man merkt, dass der Algenzenith überschritten ist, die erste gekaufte Koralle zeremoniell ausgesucht und eingesetzt...


    Dieses "Werden" der letzten Wochen und Monate war unter all meinen Hobbies eine der schönsten Erfahrungen die ich je gemacht habe.
    Alleine das wäre für mich ein Grund, mir niemals ein fertiges Becken hinzustellen. Aber das ist natürlich nur meine ganz persönliche Meinung.


    Grüße,
    Christoph


    PS: Das Scubacube 270 Marine für 6XX Euro im Baumakrt halte ich für ein Gerücht. Vermutlich haben die entweder das Süßwassermodell gehabt und versehentlich "Marine" dazugeschrieben, oder es war ein Druckfehler. Wenn der Zoo Kölle gute Laune hat, gibt's das gute Stück ml für 999,- aber soweit ich weiß ist das dann schon untere Grenze.

  • So, liebe Freunde der Riffe,


    ich hab jetzt endlich ein wenig Zeit, um zu antworten.
    Zunächst nochmals vielen, vielen lieben Dank für die vielen und ausführlichen Antworten! Das hat sehr geholfen.


    Meine Frau und ich sind die Tage nochmals in uns gekehrt und haben ausführlich darüber diskutiert. Zwei wesentliche Gründe haben uns dann zu einer Entscheidung geführt.


    1. Der Transport der ganzen Fische und Korallen ist uns doch zu heikel. Nachdem wir gelesen haben, auf was man alles achten muss und was alles schief gehen kann, möchten wir dieses Risiko lieber doch nicht eingehen. Es wäre viel zu schade, dieses Hobby gleich mit einem dicken Dämpfer zu beginnen und noch trauriger wäre es wenn die schönen Tiere nur aufgrund unserer Unerfahrenheit darunter zu leiden hätten. Das wollen wir auf gar keinen Fall. Gut, wir könnten versuchen einen erfahrenen Aquarianer zu finden, der uns bei Planung und Durchführung hilft. Aber da wäre noch die zweite Überlegung
    2. Wir liebäugeln ja nun seit gut 3 Jahren mit einem Meerwasseraquarium und jetzt wollen wir es auch endlich mal durchziehen. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass das Aufbereiten des Beckens, die zu leistende Vorarbeit, die Vorfreude auf die ersten Korallen und Fische etc. pp. einfach zu diesem Hobby dazu gehören und wir uns um diese Freude betrügen würden, wenn wir ein Aquarium fix und fertig mal allem drum und dran kaufen würden

    Zwar ist das Angebot preislich sehr verlockend, aber die beiden oben genannten Überlegungen haben uns eine Entscheidung treffen lassen. Wir haben daraufhin mit dem Verkäufer telefoniert, ihm diese Gründe genannt und gefragt, ob er damit einverstanden wäre zu versuchen den Besatz zuerst separat los zu werden, wir würden ihm dann das Becken mit der Technik abkaufen.
    Und ja, er ist damit einverstanden. :6_small28:


    Jetzt heißt es sich noch ein wenig in Geduld zu üben, bis Fische und Besatz verkauft sind, er wird sich dann nochmals bei uns melden. Und wenn wir das Aquarium dann haben, werden wir ganz brav Schritt für Schritt von Vorne anfangen. Sicherlich werden wir dann gerne wieder die Hilfe dieser netten und kompetenten Comunity in Anspruch nehmen. :EVD335~121:

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