Leitwert und tatsächlicher Siliziumgehalt

  • Hallo zusammen,


    ich habe hier ein merkwürdiges Phänomen. Wenn mein Leitwert in der Vergangenheit so bei 3-4 war, habe ich das Harz gewechselt. Bei den ICP Analysen des Osmosewassers bedeutete ein solcher Leitwert immerhin noch ca. 200 ng/L Silicium.
    Da die Wechselintervalle recht kurz waren und ich keine Lust hatte, alle paar Wochen das Harz zu tauschen, habe ich mir einen zusätzlichen Harzfilter gekauft. Habe dann beide hintereinander geschaltet und nach dem ersten und dem zweiten jeweils eine Leitwertmessung verbaut. So wird mir der Leitwert nach dem ersten Filter und nach dem zweiten Filter angezeigt.
    Jetzt, kurz vor der neuen ICP Analyse lag der Wert nach dem ersten Filter bei ca. 15 und nach dem zweiten Filter bei 1. Ich habe das zusätzlich nochmal mit einem anderen Leitwertmessgerät geprüft, da kam 2 heraus. Also 1-2. Der Wert im Wasser betrug nun aber laut ICP 1200ng/L .


    Das Austauschintervall des Harzes der nacheinander geschalteten Harzfilter hat sich jetzt natürlich um einiges verlängert, aber ich habe mich eben auf den Leitwert nach dem Ausgang des zweiten Filters verlassen. Kann es sein, dass Silicium nur unzuverlässig durch den Leitwert bestimmt werden kann? Ich verstehe auch nicht, warum bei einem Leitwert von 3-4 ein Siliciumwert von 200 gemessen wurde und jetzt bei einem Leitwert von 1-2 1200ng/L Silicium. Weiß jemand Rat?


    Grüße


    Chris

  • Hi Florian,


    super, danke, dann weiß ich Bescheid. Dann muss ich das mal über trial und error versuchen, wie lange das Harz drinnen bleiben kann, damit der Siliciumgehalt im annehmbaren Bereich liegt.


    Grüße


    Chris

  • das sind schon µ, habe nur nicht gewusst wie man das Zeichen auf der Tastatur findet ;) Also richtig sind 1200 µg/Liter (Alt Groß + M für alle die es auch nicht wissen)

  • also 1,2 mg silizium?


    das wären dann etwa 2,5 mg silikat. das wäre dann schon recht viel. da muss im ausgangswasser ordentlich was drin sein, wenn nach den filtern so viel über bleibt. sind die filter der osmose noch in ordnung, ist alles ordentlich zusammengebaut? wie sind die nachfilter angeschlossen? haste ein bild vom aufbau? welches harz hast du verwendet?


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  • Ich akzeptiere bei meinem Wasser keinen Leitwert größer 0, da ich nicht weiß, was sonst noch durch kommt. Ich habe allerdings auch 5L MB400 bei einer Durchströmung von 60l/h. Seither habe ich Ruhe mit irgendwelchen Problemen, die vom Ausgangswasser kommen könnten. Das Harz wird halbjährlich mit den Filtern der Osmose-Anlage getauscht.

    Gruß
    Burkhart

  • ich akzeptiere dies auch nicht. zumal es sich dann dabei auch nichtmal um silikat handeln wird, weil es, wie erwähnt wurde, kaum bis gar nicht erfasst wird.
    aber ein leitwert von null ist auch keine garantie für null silikat. das muss man mit nem test feststellen. anders geht es leider nicht.


    aber nochmal, der silikatwert hinter allen filtern ist eigentlich zu hoch. daher würde ich erstmal bei der hardware anfangen zu kontrollieren.


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  • Hallo Ceibaer,


    die Anlage nutze ich schon seit Jahren, die Filter und die Membran habe ich dieses Jahr getauscht. Die zwei Mischbettharzfilter haben so eine Standardgröße, da geht irgendwas zwischen 500ml und 1 Liter hinein. Anschluss vom Ausgang der Osmoseanlage an den ersten Filter, dann weiter in den zweiten Filter und zum Hahn. Da kann man eigentlich nichts falsch machen. Ich weiß nur nicht, wann ich genau das letzte Mal das Harz gewechselt habe (MB 400), müssten so 3 Monate her sein. Allerdings betreibe ich ein System ohne Wasserwechsel, d.h. ich fülle nur einmal die Woche 20 Liter Osmosewasser auf und vielleicht nochmal 15 Liter für ein Süßwasserbecken. D.h. viel geht da pro Woche nicht durch.
    Ich habe heute das Harz getauscht, eventuell könnte ich ja nochmal eine Analyse machen. Aber das sind wieder 35 Euro zum Fenster raus geschmissen.
    Habe eben mal die letzten beiden Analysen angeschaut, 140 und 190µg/L. Da hatte ich nur einen Filter und das Harz war auch nicht frisch. Ist schon ziemlich hoch aktuell. Ich habe keinerlei Kieselalgen oder andere unerwünschte Algen. Der Siliciumwert im Becken ist genau im Soll (allerdings gestiegen im Vergleich zur letzten Analyse, insofern werde ich das nicht ignorieren).


    Naja, ich bin auch etwas enttäuscht von den ICPs. Zinnwert Analyse 1: 0, Analyse 2: 4,6, Analyse 3: 6,5. Immer ca. nach zwei Monaten. Zwischen Analyse 2+3 habe ich eine Analyse bei einem anderen Anbieter gemacht (geschenkt bekommen), Zinn: n.n. Bei Analyse 1 sollen angeblich 100mg/L Nitrat enthalten gewesen sein, was total falsch ist, aktuell soll 0,14mg/L Phosphat enthalten sein, was auch falsch ist. War immer zwischen 0,02-0,04, auch mit dem ROWA Test nachgemessen. Stimmt einfach nicht was da analysiert wurde.


    Mittlerweile kann ich mein Becken ganz gut "lesen" und nutze die ICPs als Begleitung, die Einstellung der Spuris ist mittlerweile fast perfekt. Allerdings kann ich es schlecht ignorieren, wenn ein Wert wie Zinn langsam aber sicher steigt oder Silicium im Osmosewasser so hoch ist. Ich bleibe da dran, das nächste Mal mache ich zeitgleich zwei Analysen von unterschiedlichen Anbietern. Da bin ich mal gespannt...


    Grüße


    Chris

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  • Allerdings kann ich es schlecht ignorieren, wenn ein Wert wie Zinn langsam aber sicher steigt oder Silicium im Osmosewasser so hoch ist.


    das ist natürlich verständlich. wenn du aber keine anzeichen im becken oder an den tieren hast, kannst du es ruhig angehen. ein gewisser teil silizium gehört ja auch dazu.


    das nächste Mal mache ich zeitgleich zwei Analysen von unterschiedlichen Anbietern.


    ich glaube nicht, dass du damit glücklich wirst... es wird nur noch verwirrender werden.


    auch deine deko könnte nach und nach noch stoffe abgeben.


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  • Wie viel Liter pro Stunde jagst Du denn durch Deine 2 Filter?


    Fellnase... Ich finde 60l/h durch 5l Harz extrem grenzwertig... ich erinnere mich nicht genau, aber Peter (Gilbers) hat mal gesagt, dass man mindestens ein Harzvolumen in Litern haben sollte, dass der Hälfte des stündlichen Durchfluss entspricht. Bei mir gehen ca. 10l/h durch 3l Harz. Selbst das ist eigentlich zu wenig, aber ich habe eine relativ lange und dünne Säule, so wird auch eine längere Kontaktzeit gewährleistet.


    Gruss, Florian - Tapatalk -

    Einmal editiert, zuletzt von NanoCube ()

  • Hallo Florian,
    ich habe jahrelang nur mit Harz gearbeitet - ohne Osmose-Anlage. Dabei habe ich nach Herstellerangabe 120l/h durch 10 Liter Harz 'gejagt'.
    Das Ausgangswasser hatte ca. 400ms.
    Als nachgeschalteter Filter müssen die 5 Liter MB400 bei ca 25ms Restleitwert auf jeden Fall 60 l/h verkraften. Da ist nix grenzwertig. :lol:

    Gruß
    Burkhart

  • dass man mindestens ein Harzvolumen in Litern haben sollte, dass der Hälfte des stündlichen Durchfluss entspricht.


    er meinte damit aber nicht das volumen NACH einer osmoseanlage oder? das war doch sicher das filtern direkt über vollentsalzer?


    ansonsten müsste ich auch 10 liter harz hinter meine osmose schalten... dort ist aber nur 1 liter hinter und das osmosewasser ist "sauber".


    die kontaktzeit/durchflussgeschwindigkeit spielt natürlich eine entscheidende rolle.


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  • Also bei mir gehen 70 Liter pro Stunde durch, bei knapp 2 Liter Harz. Wie gesagt, früher war es knapp 1 Liter Harz und der Siliciumgehalt war nicht besonders hoch. Ich kann das halt nicht mit Bestimmtheit sagen, weil ich nie Wasser habe messen lassen als das Harz frisch war.


    CeiBaer


    klar, aber ich möchte schon gerne wissen, wie das gleiche Wasser von zwei Laboren gemessen wird. Es ist natürlich unerheblich, ob jetzt z.B. ein Jodwert von z.B. 65µg/L gemessen wird oder 60µg/L. Solche Abweichungen sind völlig in Ordnung. Aber wenn ich feststelle, dass die Werte doch insgesamt stark abweichen (wovon ich mal nicht ausgehe), dann würde ich das ganze etwas anders sehen. Zum anderen kann es ja auch sein, dass ein Labor einfach nicht sauber arbeitet oder die Geräte nicht ordentlich gewartet/geprüft werden. D.h. nur weil Ergebnisse eventuell stark abweichen, heißt es ja noch nicht, dass man sich darauf nicht verlassen kann.


    Es ist halt blöd, wenn man laut einem Labor einen stetig steigenden Zinnwert hat, der ab 20µg/Liter wohl bereits Acroporen schädigt und einem anderen Labor, das nichts misst. Ich habe keine Lust, nach imaginären Zinnquellen im Aquarium zu suchen. Aber einfach ignorieren geht halt auch nicht.
    Wenn ich jetzt ein absoluter Anfänger wäre und mir würde mitgeteilt werden, dein Phosphatwert leigt bei 0,14 , dann würde ich wohl anfangen, Adsorber zu verwenden und so mit Sicherheit meine Korallen himmeln. Ich weiß einfach, dass ich mich immer sehr nahe an 0 Phosphat bewege, das sieht man an den Korallen und das ist das Ergebnis von allen bisherigen ICP Messungen.
    Ich kann nicht komplett ausschließen, dass ich bei der Probenentnahme nicht doch mit den Fingern rangekommen bin und das vielleicht die Ursache ist. Insofern werde ich das nächste Mal wirklich extrem sauber arbeiten, Handschuhe tragen, so dass ich eine Kontamination auf jeden Fall ausschließen kann.


    Grüße


    Chris

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